Bad Brückenauer Musikschule hat die Senioren im Blick

4 Min
Guten Anklang findet die Veeh-Harfen-Gruppe der Musikschule Bad Brückenau. Foto: Brigitta Kempe-Wolf
Guten Anklang findet die Veeh-Harfen-Gruppe der Musikschule Bad Brückenau. Foto: Brigitta Kempe-Wolf

Zufrieden auf das Schuljahr 2016/2017 blickten die Verantwortlichen bei der Jahresversammlung der August-Kömpel-Musikschule Bad Brückenau zurück.

"Salopp könnte ich sagen,der Laden läuft", begrüßte Vorsitzender Hans-Dieter Unger die Mitglieder und den Vorstand bei der Jahresversammlung der August-Kömpel-Musikschule. Er dankte für die "die sehr gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen" und freute sich über das Engagement der Lehrer, Schüler und Eltern, und ganz besonders aber über den Einsatz der Musikschulleiterin Daniela Wagner mit ihren "immer wieder neuen Ideen". In den vergangenen Jahren absolvierte Wagner eine Aus- und Weiterbildung im Bereich Musikgeragogik. Auch die Lehrer zeigten sich immer wieder zufrieden mit der "fairen und guten Behandlung", und hier besonders über die Unterstützung bei Fortbildungen. Die Zusammenarbeit mit Kindergärten, Grundschulen, dem Franz-Miltenberger-Gymnasium und dem dem Bayerischen Kammerorchester ist von großer Bedeutung.

Durch den Trägerverein wurde es möglich, dass es die Musikschule in Bad Brückenau seit 25 Jahren noch immer gibt, betonte der Vorsitzende. Er bedauert, dass leider die Mitgliederanzahl etwas geschrumpft ist. "Wir brauchen nach wie vor eine stabile Mitgliederzahl für das sichere Fundament", betonte Unger. Besonders dankbar ist er über die zuverlässigen Sponsoren der vergangenen Jahre. Hier könne durch die Auftritte der verschiedenen Ensemble-Gruppen gezeigt werden, dass die Arbeit erfolgreich ist.


Altes Vorstandsteam ist auch das neue

Die Regularien der Jahresversammlung wurden zügig abgearbeitet. Es gab in keinem Bereich Beanstandungen. Bei den Neuwahlen erfolgte die Wiederwahl des bewährten Vorstandsteams: Vorsitzender Hans-Dieter Unger, stellvertretende Vorsitzende Cornelia Borowski, Kassenführerin
Margarete Weiner, Schriftführerin Charlotte Richter. Brigitte Meyerdierks bleibt Beisitzerin kraft ihres Amtes als Bürgermeisterin , weiterer Beisitzer ist Dieter Kremer.

Wie Musikschulleiterin Daniela Wagner berichtete, befinde sich das Angebot "Musik für Herz und Hirn" gerade im Aufbau. Durch die Ausbildung im neuen Fach "Musikgeragogik", die Daniela Wagner seit November 2016 besuchte und Ende Januar abgeschlossen hat, sei es nun möglich, ein vielfältiges und speziell auf Senioren ausgerichtetes Musikangebot aufzubauen. Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass die Schülerzahl im Bereich 50+ immer größer wird, und die Nachfrage nach musikalischen Bildungsangeboten für ältere Erwachsene stetig zunimmt. Es sei medizinisch erwiesen, dass Musizieren gesund und zudem eine sinnstiftende Freizeitbeschäftigung sei, für die sich gerade in der nachberuflichen Phase die Zeit bietet.


Dreiteiliges Angebot für Senioren

Zusätzlich zum Instrumental- und Vokalunterricht, der schon immer allen Altersgruppen offensteht, wurde ein dreiteiliges Angebot entwickelt: Die Senioren-Veeh-Harfen-Gruppe ist schon Realität. Aus dem Schnupperkurs blieben vier Damen dabei und musizieren mit viel Freude. Petra Schmitt-Sperber besucht dafür entsprechende Fortbildungen. Nun soll soll ein elementares "Musik und Tanz"- Angebot aufgebaut werden. Leider hätten sich für einen Schnupperkurs zu wenig Interessierte gefunde, ein weiterer Anlauf solle zum neuen Schuljahr gestartet werden, so Wagner. In den Senioreneinrichtungen Waldenfels, AWO Willy-Brandt-Haus und Römershag finden regelmäßige Musikstunden für gesundheitlich und mobil eingeschränkte beziehungsweise hochbetagte Senioren statt. Hier wird vor allem das Thema Demenz berücksichtigt. Musikschulleiterin Daniela Wagner dankte besonders der Stadt Bad Brückenau, die es ermöglicht hat, "Musik für Herz und Hirn" im Rahmen der Gesundheitstage 2017 der Öffentlichkeit vorzustellen, und die das Angebot in den Seniorenheimen finanziell fördert.


"Musikgarten" sehr gut angenommen

Wie Wagner weiter berichtete, wird das neue Fach "Musikgarten" sehr gut angenommen, 15 Kinder zwischen 18 Monaten und vier Jahren sind momentan angemeldet. Der elementare Musikunterricht erfolgt durch Carolin Klug-Schäfer in zwei Eltern-Kind-Gruppen. Daran schließt sich die musikalische Früherziehung an. Momentan werden 27 Kinder in vier Gruppen unterrichtet, davon neun aus Bad Brückenau. Leider sind diese Zahlen etwas besorgniserregend, denn es sollten mehr Kinder sein, so die Leiterein. Um den Namen "Musikschule" tragen zu dürfen, und um den Vorgaben der bayerischen Sing- und Musikschulverordnung zu entsprechen, muss dieses Grundfach im Angebot sein.

Leider gehe im neuen Schuljahr ab Sommer 2018 eine Ära zu Ende, denn Birgit Frech wird ihre Lehrtätigkeit im Fach "Musikalische Früherziehung" nach über 25 Jahren aufgeben. Als Gitarren- und Gesangslehrerin bleibt sie der Musikschule erhalten. Nachfolgen wird Jan Jancálek, der seit drei Jahren Cellounterricht erteilt. Seit letztem Jahr machte er eine umfassende Weiterbildung für diesen Elementarbereich an der Musikakademie in Hammelburg. Sein Praxisprojekt hat er im Kindergarten Regenbogenland Stadtmitte absolviert.


Kooperationen

Seit mittlerweile neun Jahren läuft das elementare Grundschulprojekt WIM (Wir musizieren), mit den drei Grundschulen Bad Brückenau, Oberleichtersbach und Motten. Weiterhin bestehen die engen und langjährigen Kooperationen mit dem Kindergarten Schondra, dem Musikverein Zeitlofs, dem Musikzug Wildflecken und dem Musikverein Kothen, dort unterrichten die Musikschule in Außenstellen. Nach wie vor sehr gut ist die Zusammenarbeit mit dem Franz-Miltenberger-Gymnasium und der Austausch mit den Lehrkräften.

Glückwünsche hatte Daniela Wagner für die diesjährigen Wettbewerbsteilnehmer parat, die beim Concertino Kammermusikwettbewerb des Bayerischen Blasmusikverbandes und bei "Jugend musiziert" wieder erfolgreich teilgenommen haben beziehungsweise noch teilnehmen. Alle werden von Petra Schmitt-Sperber unterrichtet. Am Concertino Kammermusik-Wettbewerb nahmen teil:
das Holzbläsertrio Anne Hüfner, Annalena Elm und Bruno Zacheja - sie starteten im Dezember mit dem Bezirksentscheid in Volkach, wurden zum Verbandsentscheid in Bad Königshofen weitergeleitet und von dort weiter zum Landeswettbewerb, der im März in der Nähe von München stattfindet.
Bei "Jugend musiziert" waren in diesem Jahr dabei: Mariella Schaub, die von Barbara Miller begleitet wurde und sich einen ersten Preis erspielte, Leona Strebl, die von Moritz Seidl begleitet wurde und einen zweiten Preis erhielt.


Musikschule in Zahlen

Schüler: Insgesamt 267 Schüler (19 mehr als im Vorjahr), 98 aus Bad Brückenau (zirka 37 Prozent der Gesamtschülerzahl). Im Vergleich zu den letzten Jahren halten sich diese Zahlen weiterhin konstant. 48 Schüler kommen aus Zeitlofs, 33 aus Schondra, 31 aus Wildflecken, 23 aus Oberleichtersbach, 10 Schüler aus Sinntal, 8 aus Riedenberg, 7 aus Motten, je 3 aus Bischofsheim und Geroda, und je 1 Schüler aus Burkardroth, Heubach und Thulba. 88 Prozent der Schüler sind bis 18 Jahre alt, davon der größte Anteil 7 bis 15 Jahre; 33 Schüler sind älter als 18 Jahre, davon 13 über 50 Jahre alt, 4 über 60 und 5 über 70.

Schüler im Vokal- und Instrumentalbereich: 54 Gitarre, 46 Holzblasinstrumente, 28 Blechblasinstrumente, 23 Klavier, 7 Keyboard, 4 Akkordeon, 24 Schlagzeug, 18 Gesang,11 Violine, 5 Violoncello, 5 Veeh-Harfe.

Pädagogen und weitere Angebote: Insgesamt unterrichten zwölf Musikpädagogen. Zusätzliche Unterrichtsangebote sind ein Blechbläser-, ein Holzbläser-, ein Gitarren- und ein Percussion-Ensemble, die bei Auftritten immer wieder präsent sind. Ein Streichensemble befindet sich im Aufbau. Die Rock & Pop Klasse "Young Beats" unter Leitung von Christian Hirschler läuft weiterhin sehr gut.

Veranstaltungen: Es gibt feste Termine wie Schülervorspiele, die Reihe "Young Beats" und "Tonspuren", das Musikschulkonzert, die Mitwirkung bei verschiedenen Veranstaltungen und Festen und auch verschiedenen Betrieben der Region. Die Musikschule ist so das gesamte Jahr auch außerhalb von Bad Brückenaus präsent.