Der Kampf der Unterstützer des kleinen Tegut in der Sinnaustraße ist verloren. Der Markt wird im kommenden Jahr geschlossen werden. Das teilte Stella Kircher von der Unternehmenskommunikation der Lebensmittelmarktkette auf Anfrage dieser Zeitung mit.

"Die Wirtschaftlichkeitsprüfung hat ergeben, dass dies bei einer Umsetzung und Bebauungsplanänderung aus Sicht von Tegut nicht mehr wirtschaftlich ist, den Markt weiter zu betreiben. Daher ist das derzeitige Ziel den Markt dann zu schließen, wenn der große Supermarkt vollständig umgebaut ist", begründete Kircher die Entscheidung des Unternehmens. Erneut wies sie auf den Umstand hin, dass der Stadtrat den Weg für den Bau eines Rewe-Markts in der Kissinger Straße frei gemacht hatte. Dies hatte im vergangenen Jahr für Verstimmungen gesorgt.

Die Stimmung ist gedrückt

Kircher rechnet damit, dass Anfang 2017 der Tegut-Markt Am Gänsrain vollständig umgebaut sein wird. Erst dann wird der deutlich kleinere Markt, der nur etwa 500 Meter Luftlinie entfernt liegt, geschlossen. Die sechs Beschäftigten sollen in umliegenden Märkten eingesetzt werden. "Die Gespräche dazu laufen derzeit noch", gibt Kircher Auskunft.

Die Stimmung im Markt selbst ist gedrückt. Noch im Sommer wurden 1140 Unterschriften für den Erhalt des Standortesgesammelt, doch vergebens. "Es ist sehr schade, wir hatten so ein tolles Arbeitsklima", sagt eine der Frauen. Viele Kunden habe man über Jahre begleitet. Manche der etwas Älteren seien tatsächlich jeden Tag gekommen, hätten ihren Einkauf erledigt und ein Schwätzchen gehalten. "Das wird mir fehlen", sagt die Mitarbeiterin.