Bad Brückenau: Filigranes Bushäuschen

2 Min
Haltestelle am Alten Rathausplatz: Im Mai machte sich der Stadtrat ein Bild von der Lage und befürwortete den neuen Standort. Foto: Ulrike Müller
Haltestelle am Alten Rathausplatz: Im Mai machte sich der Stadtrat ein Bild von der Lage und befürwortete den neuen Standort. Foto: Ulrike Müller

Die Pläne für die neue Bushaltestelle am Alten Rathausplatz nehmen Gestalt an. Manche Bürger können über den Standort bloß den Kopf schütteln.

Die günstigste Variante gefiel den Stadträten optisch am besten, als es um die Auswahl eines Wartehäuschens für die neue Bushaltestelle am Alten Rathausplatz ging. Drei Modelle im Bereich von 10.750 bis 13.200 Euro standen zur Wahl. Diese Art von Haltestelle ist schon im Staatsbad gegenüber der Remise zu finden. Durch die Glasverkleidung gebe sie den Blick auf den Rathausplatz mit dem Kriegerdenkmal frei und füge sich gut ins Ensemble ein, lautete der Vorschlag der Verwaltung. Der Stadtrat setzte sich für eine zusätzliche Bank ein, da die Haltestelle häufig gut frequentiert sei.


Haltestelle noch in diesem Jahr

Noch in diesem Jahr soll die Haltestelle am Alten Rathausplatz eingerichtet werden. Auch in der Kissinger Straße werden neue Wartehäuschen gebraucht. Der Stadtrat möchte dabei auf das jetzt ausgesuchte Modell in leicht veränderter Form zurückgreifen. Wenn in Zukunft weitere Haltestellen im Stadtgebiet erneuert werden, sollte ebenfalls diese Variante gewählt werden, damit ein einheitliches Bild entsteht, erklärte Peter Karl vom städtischen Baubüro. Mit 10:5 Stimmen befürwortete der Stadtrat das Bushäuschen.

Nachdem der öffentliche Teil vorbei war und die Räte hinter verschlossenen Türen tagten, wurde draußen Unmut laut. Zwei Bürger, die im Publikum gesessen hatten, äußerten ihr Unverständnis über den Standort der neuen Haltestelle. Der wartende Bus würde den Verkehr behindern, mutmaßten die beiden Männer. "Die Leute werden aus dem Bus aussteigen und direkt über die Kreuzung laufen", prophezeiten sie. Die neue Haltestelle werde noch gefährlicher sein als die alte.

Die beiden hätten sich gewünscht, dass der neue Haltepunkt an alter Stelle direkt in der unteren Ludwigstraße hingekommen wäre, dort, wo früher das Verteilzentrum der Deutschen Post war. Der Standort liegt näher an der Fußgängerzone. Doch diese Variante war am Widerstand des Busunternehmens gescheitert. Geschäftsführer Klaus Schubert hatte im Mai damit argumentiert, dass sich die Fahrzeit verlängern würde und die scharfen Kurven an der Bank Schilling und der Sparkasse für die wuchtigen Fahrzeuge schlecht zu bewältigen seien.
Noch etwas anderes ärgerte die beiden Zuhörer gewaltig: Dass mit der Bushaltestelle das Kriegerdenkmal als würdevoller Ort des Gedenkens beeinträchtigt werde.


Stadtverwaltung wird Aufträge nicht los

Dann sprach der Stadtrat noch über die Erweiterung des Sprachkindergartens Regenbogenland. Leicht versetzt soll ein Gebäudeteil an den bestehenden Bau angefügt werden, damit mehr Kinder aufgenommen werden können. Im zweiten Anlauf konnte der Stadtrat die Erd-, Maurer- und Betonarbeiten an die Firma Theo Hahn aus Zeitlofs vergeben. Das Angebot von 168.819 Euro ist 47.693 Euro günstiger als die Kostenschätzung. Die Fassadenarbeiten wollte ursprünglich eine Kulmbacher Firma machen, doch das Unternehmen ließ Fristen verstreichen, so dass der Auftrag nun erneut ausgeschrieben wird.

Die Dachdeckerarbeiten vergab der Stadtrat an die Firma Lischer aus Elfershausen für 26.256 Euro. Dass das Dach begrünt werden soll, sorgte für Irritationen bei den Stadträten, das war so in den Plänen nicht vorgesehen. Auch wenn noch nicht alle Aufträge vergeben werden konnten, will die Stadtverwaltung mit dem Baustart Ende September nicht länger warten. In dieser und der nächsten Woche räumen Mitarbeiter die Ausweichräume in der Grundschule ein. Dort werden zwei Gruppen im kommenden Kindergartenjahr betreut werden. Die Bauarbeiten sollen bis Sommer 2018 abgeschlossen sein.