Es ist ja berechtigt, sich über die Optik der Brückenauer Innenstadt Gedanken zu machen. Aber angesichts der Lebensbedingungen in anderen Ländern mutet die Diskussion über die Dächer der Stadt doch etwas absurd an, findet Redakteurin Ulrike Müller.
Zumal es eigentlich wesentlich wichtigere Themen gibt als den
Bauantrag eines Steuerberaters.
Mit keinem Wort erwähnten die Stadträte den Appell - man könnte auch sagen Hilferuf - , mit dem Gemeindejugendpfleger Boris Höttinger unlängst ein Konzept für die städtische Jugendarbeit einforderte. Auch handfeste Aussagen über die Schäden, die die Stadt durch die Baustelle für das neue Haus Waldenfels davongetragen hat, interessieren die Bürger. Dieser Punkt wurde - wohl wegen der heiklen juristischen Situation - in den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung verschoben. Das mag vernünftig sein, schade ist es trotzdem.
Mitunter wirkt der Stadtrat wie ein Gremium, das sich nicht recht aus der Deckung traut. Gerade die neuen Gesichter halten sich - mit Ausnahme der Wildenauer-Brüder, die regelmäßig Statements abgeben - noch zurück. Dafür gibt es keinen Grund. Echte Impulse sind gefragt - und genau deshalb wurde jeder einzelne der Stadträte ja auch gewählt.