Auszeichnungen vom Freistaat: Ehrenamtliche leben länger

2 Min
Für Alfred Hofgesang aus Gefäll kommt direkt nach der Familie der Sportverein. Der 72-Jährige stand früher als Spieler selbst auf dem Spielfeld. Heute kümmert er sich auch darum, dass die Mannschaft auf einem gut gepflegten Platz kicken kann. Fotos: Carmen Schmitt
Für Alfred Hofgesang aus Gefäll kommt direkt nach der Familie der Sportverein. Der 72-Jährige stand früher als Spieler selbst auf dem Spielfeld. Heute kümmert er sich auch darum, dass die Mannschaft auf einem gut gepflegten Platz kicken kann. Fotos: Carmen Schmitt
Gerhard Greubel, Ida Reuß, Evamaria Matthies, Felix Lorger, Petra von Schoen, Petra Schlereth und Alfred Hofgesang erhielten von Landrat Thomas Bold die Auszeichnungen für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Gerhard Greubel, Ida Reuß, Evamaria Matthies, Felix Lorger, Petra von Schoen, Petra Schlereth und Alfred Hofgesang erhielten von Landrat Thomas Bold die Auszeichnungen für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
 
Auf den Mannschaftsfotos aus den Achtzigern ist er auch noch abgebildet (erste Reihe, ganz rechts).
Auf den Mannschaftsfotos aus den Achtzigern ist er auch noch abgebildet (erste Reihe, ganz rechts).
 

Sieben Menschen aus dem Landkreis erhielten Auszeichnungen vom Freistaat und vom Bund für ihren freiwilligen Einsatz. Thomas Bold erklärte bei der Verleihung, warum Menschen mit einem Ehrenamt sogar länger leben.

Vor jedem Fußballspiel in Gefäll streut Alfred Hofgesang den Sportplatz ab. Rasen mähen, Löcher stopfen, Bänke abwischen: Als Platzwart des Sportvereins hat der 72-Jährige viel zu tun. Sein Leben gehört dem Verein. Nach der Familie kommt der Fußball. "Ich will, dass der Verein bestehen bleibt. Solange wie ich lebe, sorge ich dafür, soweit ich kann", sagt der Rentner. Für sein Engagement wurde er am Dienstag, 3. Dezember, von Landrat Thomas Bold ausgezeichnet. Er erhielt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für seine Verdienste im Ehrenamt.

Ehrenamt sichert Strukturen

"Die Gesellschaft braucht Menschen wie Sie", sagte Thomas Bold gestern im Landratsamt, bevor er Alfred Hofgesang und sechs weitere Menschen aus dem Landkreis mit einer besonderen Auszeichnung ehrte. "Es ist eine Freude zu sehen, wie selbstlos sich manche Bürger aus unserem Landkreis einsetzen." Mit der Verdienstmedaille des Bundes und dem Bayerischen Ehrenzeichen werde das Engagement für das Gemeinwesen und für die Mitmenschen gewürdigt. "Unsere Strukturen können überhaupt nur durch das Ehrenamt gewährleistet werden", sagte der Landrat. In einer Rede sprach er über die Leistungen der sieben geehrten Menschen.

Ob kirchlicher, sportlicher oder gesellschaftlicher Einsatz, sie alle leisten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit viel für die Gemeinschaft. "Und auch für sich selbst", meint Landrat Thomas Bold. "Es ist auch ein persönlicher Gewinn und fördert das Selbstwertgefühl. Die Ehrenamtlichen bleiben länger aktiv, sind gesund und leben deshalb auch länger."

Fit auf dem Spielfeld

"Ich kann ja nicht den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen. Da wird man nur steif", sagt Alfred Hofgesang. So bleibe er in Bewegung und fit. Auch jetzt schießt der 72-Jährige ab und zu einmal mit ein paar Kindern aufs Tor. Ihm hat das Fußballspielen immer Spaß gemacht. Mit 60 stand er bei seinem letzten Spiel mit den Alten Herren auf dem Platz. Während seiner Zeit als aktiver Fußballer hat er auf allen Positionen einmal gespielt, "außer als Tormann".
Gerade ist er zusammen mit anderen Helfern dabei, das Sportheim in Gefäll umzubauen. "Damit das Publikum bei Faschingsfeiern die Aufführungen auf der Bühne besser sieht." Schon beim Bau des Vereinsheimes und der Fußballplätze hat er den Verein unterstützt. Seit 1957 ist er Mitglied im Verein. 25 Jahre war der Rentner stellvertretender Vorsitzender der DJK Gefäll. Hat sich als Jugendbetreuer, Trainer und Abteilungsleiter engagiert. Früher hat er die Fußballer für das Spiel zusammengetrommelt, wenn die Mannschaft noch nicht komplett war, oder ist von Haus zu Haus und hat die Mitgliederbeiträge eingesammelt. Heute ist er "Mädchen für alles", erzählt er und lächelt. Reparieren, renovieren, bewirten, kassieren: "Die Arbeit muss ja gemacht werden." Auch seine Frau engagiert sich im Verein und hilft mit. "Sonst würde das so nicht gehen."

Urlaub nur in der Sommerpause

Für andere Vereine habe er keine Zeit, meint er. "Entweder mach' ich das oder das. Und wenn ich etwas mache, dann muss es passen, sonst lass' ich es." In Laufe der Spielzeit habe er nie gefehlt. Alfred Hofgesang war immer im Einsatz. "Urlaub gab's nur in der Sommerpause." Seine Arbeit macht er gern in Ruhe. Dass er jetzt dafür eine Auszeichnung bekommen hat, ist ihm "direkt peinlich". Wichtiger ist Alfred Hofgesang, dass es wieder jungen Nachwuchs gibt, "damit der Verein weitermachen kann".

Orden Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielten Evamaria Matthies aus Bad Kissingen für ihr soziales Engagement in der Drogenhilfe und Gerhard Greubel aus Bad Kissingen für seine außergewöhnlichen ehrenamtlichen Leistungen in der Lebenshilfe.

Ehrung Mit dem "Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern" wurden folgende Menschen aus dem Landkreis Bad Kissingen ausgezeichnet: Felix Lorger aus Oerlenbach für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im VdK, Petra von Schoen auch für ihr kirchliches Engagement, Ida Reuß aus Eltingshausen für ihren Einsatz in der Kirchengemeinde, Alfred Hofgesang aus Gefäll für seine ehrenamtlichen Verdienste im Sportverein und Petra Schlereth aus Waldfenster für ihre Arbeit im Sportverein.