Arbeit beginnt mit einem Abriss

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Kirchenpfleger Hartwig Voll hält hier ein Modell der neuen Gefäller Kindertagesstätte in den Händen. Momentan liegen die Pläne dafür zur Prüfung bei der Regierung von Unterfranken. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Kirchenpfleger Hartwig Voll hält hier ein Modell der neuen Gefäller Kindertagesstätte in den Händen. Momentan liegen die Pläne dafür zur Prüfung bei der Regierung von Unterfranken. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Das neue Vorstandsteam beim Kindergartenverein St. Antonius: (von links) Vorsitzende Samira Wolf, Dekan Stephan Hartmann, stellvertretende Vorsitzende Jessica Wehner, Kassierer Michael Endres sowie Schriftführerin Kathrin Wehner. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Das neue Vorstandsteam beim Kindergartenverein St. Antonius: (von links) Vorsitzende Samira Wolf, Dekan Stephan Hartmann, stellvertretende Vorsitzende Jessica Wehner, Kassierer Michael Endres sowie Schriftführerin Kathrin Wehner. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Zwei Anläufe waren nötig, um endlich einen neuen Vorstand für die Gefäller Kita zu finden. Denn die Einrichtung soll schon bald neu gebaut werden.

Die Erleichterung war Kirchenpfleger Hartwig Voll am Montagabend deutlich anzusehen. Nach zähem Ringen erklärte sich schließlich Samira Wolf bereit, den Vorsitz über den Kindergartenverein St. Antonius zu übernehmen. Der erste Versuch, einen neuen Vorsitzenden und Stellvertreter bei der Mitgliederversammlung am 25. Januar zu finden, war gescheitert, weshalb für den 15. Februar eine weitere außerordentliche einberufen wurde.

Doch zunächst sah es ganz danach aus, als ob dieses Treffen auch ergebnislos verlaufen würde. Lediglich ein halbes Dutzend Mütter und Väter, vier Mitarbeiterinnen sowie einige ältere Vereinsmitglieder und Dekan Stephan Hartmann waren ins Gefäller Pfarrheim gekommen. Nach gut einer Dreiviertelstunde der Diskussion ging die Versammlung mit einem Erfolg auseinander. "Wolf übergibt an Wolf", kommentierte die bisherige Vorsitzende das Ergebnis.


Überraschende Bereitschaft

Sechs Jahre hatte Ricarda Wolf als Vorsitzende die Geschicke des Kindergartenvereins geleitet, unterstützt von ihrer Stellvertreterin Barbara Raab. Deren Nachfolge tritt nun Jessica Wehner an, die sich ebenfalls überraschend bereit erklärte, das Amt zu übernehmen. Sie war in den vergangenen drei Jahren als Schriftführerin tätig und wollte sich eigentlich nicht mehr in der Vereinsführung engagieren. Deshalb war Kathrin Wehner bereits in der ersten Versammlung am 25. Januar als Schriftführerin gewählt worden. Lediglich der Posten des Kassiers stand vor der Neuwahlen fest. Michael Endres hatte die Funktion erst zu Jahresbeginn 2015 übernommen.

Kirchenpfleger Hartwig Voll war einer der ersten Gratulanten des neuen Kita-Vorstandsteams und versprach: "Was den Neubau der Kita anbelangt, damit habt ihr nichts zu tun, darum kümmern wir uns in der Kirchenverwaltung." Erste Pläne für das Bauvorhaben seien bereits erstellt und liegen momentan zur Prüfung bei der Regierung von Unterfranken. "Sobald diese grünes Licht gibt, können wir unseren Bauantrag stellen", erklärt Voll.


Die Zahlen bleiben stabil

Der Kindergarten in Gefäll ist zwar der kleinste im Markt Burkardroth, umso wichtiger aber für die Attraktivität und das Leben des Ortsteiles, in dem rund 600 Menschen wohnen. Zurzeit werden 15 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren sowie ein Grundschulkind in der Einrichtung betreut. Die Zahlen bleiben den Prognosen zufolge auch in den nächsten Jahren stabil. "Von 2013 bis 2015 sind bei uns 21 Kinder geboren worden", sagt der Kirchenpfleger. Das sind pro Jahr durchschnittlich sieben Jungen und Mädchen, die mittelfristig den Betrieb der Kita sichern. "Hier sollen künftig auch mehr Schulkinder betreut werden können", fügt er hinzu.

Das bisherige Gebäude in der Köhlerstraße sei mit einem Gruppen- und einem Schlafraum zu klein und entspreche nicht den Brandschutzanforderungen. "Und es ist nicht barrierefrei. Die Turnhalle befindet sich im 1. Stock", erklärt Voll. Somit besteht akuter Handlungsbedarf. "Wir haben uns für den Neubau entschieden, da dieser rund 930 000 Euro kosten wird." Eine Sanierung mit Umbau käme mit rund 810 000 Euro nicht wirklich günstiger.


Das alte Haus muss weichen

In dem Neubau wird es zwei Gruppenräume, je einen für Kindergarten und Krippe, ein Bistro mit Küche und einen Mehrzweckraum geben, der als Turnhalle und für die Schulkind-Betreuung genutzt werden. Parallel dazu entstehen neue sanitäre Anlagen und Nebenräume, unter anderem für die Kita-Leiterin. Um Platz für den Neubau zu schaffen, muss die alte Einrichtung weichen. "Sie wird abgerissen", sagt Voll. Er rechnet damit, dass die Bauarbeiten zwischen neun und zwölf Monaten dauern. Während dieser Zeit werden die Kinder im Pfarrheim betreut. "Entsprechende Toiletten müssen hier noch eingebaut werden", sagt der Kirchenpfleger. Die Kosten für den Kita-Neubau muss die Kirchenverwaltung Gefäll nicht alleine stemmen. Voll: "75 Prozent tragen der Freistaat und die Gemeinde, 20 Prozent der Caritas-Verband und wir übernehmen den Rest."