"Ein Arbeitsplatz ist nicht nur wichtig um sich eine Existenz aufzubauen, er ist auch ein wichtiger Schritt für die gesellschaftliche Integration. Um einer zielgerichteten beruflichen Integration näherzukommen, benötigen wir die Förderung der Menschen mit Fluchthintergrund hin zur Ausbildung oder zur beruflichen Weiterbildung. Denn unser Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön benötigt in fast in allen Branchen dringend Arbeitskräfte", erklärt Stelzer.
Die neueste Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (Stand Juni 2019) liegt vor. Diese wird
halbjährlich erhoben. Nach deren Einschätzung gibt es keinen generellen flächendeckenden und
branchenübergreifenden Fachkräftemangel in ganz Deutschland. Deutschlandweit gibt es jedoch
erhebliche Engpässe in einigen technischen Berufsfeldern, in Bauberufen sowie in einigen Gesundheits- und Pflegeberufen.
Im Vergleich zur letzten Analyse im Dezember 2018 hat sich die Zahl der Engpassberufe nur geringfügig verändert. So zeigen sich bei den Berufen im Gleisbau und bei Lokführern keine Engpässe mehr. Dagegen sind unter anderem bei Berufen im Fassadenbau, in der Kostenrechnung und der technischen Informatik neue Engpässe festgestellt worden.
Ein Mangel an Spezialisten sowie an Fachkräften wiesen die Berufsgruppen technisches
Zeichnen, Konstruktion und Modellbau auf. Zusätzlich wurde ein Mangel an Spezialisten im Metallbau und Schweißtechnik sowie in der Informatik und bei den Fachkräften in den Branchen der Holz- Bearbeitung und -Verarbeitung ausgewiesen.
Bei den Experten zeigten sich Engpässe in den Berufen der Ver- und Entsorgung. "Viele Arbeitgeber in unserer Region signalisieren, dass die Besetzung offener Stellen zunehmend schwerer fällt und die Bereitschaft besteht bei der Bewerberauswahl Kompromisse einzugehen und mehr in die zukünftigen Mitarbeiter zu investieren", resümiert Stelzer.
Die Mangelsituation zeigt sich auch bei den Zahlen, die den Bedarf an Arbeitskräften abbilden. Der
Bestand an offenen Stellen im ganzen Agenturbezirk im Berichtsmonat blieb erneut mit 5143 Stellen,
mit einer Steigerung von 85 Stellenangeboten gegenüber dem Vormonat, über der 5000er-Marke.
"Der hohe Bestand an offenen Stellen hat auch seine Schattenseiten. So können die Unternehmen ihren Bedarf an Fachkräften oft nur mit Verzögerungen decken. Rund acht Monate dauert es im Durchschnitt, bis eine Stelle wiederbesetzt werden kann. Noch vor einem Jahr waren dies sieben Monate", laut Stelzer.