Die Verantwortlichen der Münnerstädter Heimatspielgemeinde haben mit diesem zeitlichen Vorgaben fast schon gerechnet, sagt die Vorsitzende Claudia Kind. Betroffen ist auf jeden Fall der 1. Spieltag, der auf das letzte Augustwochenende fällt. Die beiden weiteren Spieltage sind im September geplant. Man müsse jetzt sehen, welche Beschränkungen es genau gibt und dann überlegen, wie die Saison vielleicht doch organisiert werden kann. "Wir müssen gucken, wie die Größenvorgaben sind". Vielleicht lasse sich ja mit Abstandsmaßnahmen etwas machen. "Wir müssen flexibel sein", meint die Heimatspielerin. Auf jeden Fall hat Claudia Kind das Heimatspieljahr noch nicht ganz abgeschrieben.
Sorge um Maßbacher Theater
Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement geht davon aus, dass die Veranstaltungsbeschränkungen für die örtlichen Vereine das Ende der Festsaison 2020 bedeuten. Glück im Unglück: Große Jubiläumsveranstaltungen stehen heuer im Markt Maßbach kaum an. Matthias Klement hat Verständnis für die Entscheidung der Staatsregierung und hält die Beschränkungen für gerechtfertigt. "Ich mache mir allerdings Sorgen um unser Theater", sagt Matthias Klement. Für das Theater Schloss Maßbach sei die Freiluftsaison existenziell. Man müsse jetzt sehen, ob sich die Saison regeln lässt, beispielsweise durch Abstandsregelungen für Besucher.
Bad Brückenau: Stadt- und Parkfest abgesagt
Bad Brückenau treffen die Ankündigungen nicht ganz so hart. Die Stadtverwaltung hatte das Stadtfest, das eigentlich Ende Juni hätte starten sollen, bereits Anfang April abgesagt. Der zweite Höhepunkt im Sommer, das Parkfest im Staatsbad Mitte Juli, fällt nun auch aus. Die Vorbereitungen dafür waren aber noch nicht angelaufen, da fraglich erschien, ob überhaupt gefeiert werden könnte.
Bleibt der Pinklauf am 3. Ok tober. In diesem Jahr würde der Charitylauf zugunsten von Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, zum zehnten Mal organisiert werden. Viele Vereine wirken hier mit, mehr als 1500 Läuferinnen waren im ver gangenen Jahr dabei. Im Moment sei noch nicht klar, ob der Pinklauf stattfinden könne, sagt Kathrin Romeis-Merten, Leiterin der Tourist-Info. "Wir hoffen natürlich sehr, dass er nicht abgesagt werden muss."
Hammelburg: Viele Vereine betroffen
Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass Veranstaltungen wie Volksfest, Wein- und Gaumenfreuden, Weinfest im Schlossgarten und Höflesfest nicht stattfinden werden. Für das FC-Weinfest gibt es bereits einen Ersatz-Termin am ersten Septemberwochenende. Man hoffe allerdings, von der Regierung noch detaillierte Hinweise zu bekommen, welche Veranstaltungen unter den Begriff "Großveranstaltungen" fallen. Erst dann könne man klare Aussagen treffen, so das Stadtoberhaupt.
Die meisten Feste in und um Hammelburg werden von Vereinen organisiert, wie zum Beispiel Kunst im Schlossgarten (kunstvereint), das Wein- und Gaumenfreudenfest (Weinbauverein) und das Konzert der Wonderfrolleins (kulturbunt) im Juni, die Jubiläumsfeste im Juli von FC Westheim (90 Jahre), Freiwillige Feuerwehr Obereschenbach (145 Jahre) und das Höflesfest im August.
Auch der Truppenübungsplatz hat Jubiläum. Zu dessen 125-jährigem Bestehen soll es einen großen Wandertag am 9. August geben und der wird auch nicht abgesagt. "Wir halten die Fahne hoch", sieht Hauptmann Jörg Göbel noch keinen Grund für eine Absage. "Wandern darf man ja und wir haben fünf Stunden Startzeit, wir haben also noch die Hoffnung, dass er stattfindet", teilt er auf Nachfrage mit. Notfalls entscheide man im Juli die Veranstaltung auf September zu verschieben. Es handele sich nicht um riesige Finanzmittel und abgesagt sei schnell. Aber es wäre schade um die umfangreiche Vorplanung, die die Stabsfeldwebel Andreas Pütz und Heiko Haas übernommen haben, meint Göbel. Gut sieht es auch für die Federweißerfeste aus, die in verschiedenen Orten ab Mitte September geplant sind.
Ausweichtermin steht
Betroffen von den Beschränkungen ist unter anderem auch das viertägige Weinfest des FC Hammelburg, das Mitte Juli zum 65. Mal auf dem Marktplatz stattgefunden hätte. Hier haben sich die Verantwortlichen bereits im Vorfeld wegen der Corona-Pandemie Gedanken gemacht. "Wir haben schon vor zwei Wochen einen Ausweichtermin Anfang September festgelegt", teilt Vorsitzender Alexander Köhler auf Anfrage mit. Er leitet zusammen mit Christian Ohmert und Dimitri Jampolski den Verein. Der Termin ist zwar bereits im Veranstaltungskalender der Stadt eingetragen, ob das Fest dann tatsächlich stattfindet sei jedoch noch nicht klar. Musiker und Stadt seien zwar grundsätzlich damit einverstanden, aber man müsse erst die weitere Entwicklung abwarten. "Es kommt darauf an, unter welchen Auflagen Feste im September stattfinden dürfen und ob wir sie erfüllen können", so Köhler. Schließlich müsse das Fest wirtschaftlich durchführbar sein. Spätestens etwa zwei Monate vorher muss die Entscheidung fallen.