13. Operettenzauber in Bad Kissingen startet bald

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Iva Simon - ihr zur Seite steht auch in diesem Jahr wieder unter anderen Andres Felipe Orozco - ist die treibende Kraft beim "Bad Kissinger Operettenzauber". 2012 findet die Veranstaltung zum 13. Mal statt. Foto: privat
Iva Simon - ihr zur Seite steht auch in diesem Jahr wieder unter anderen Andres Felipe Orozco - ist die treibende Kraft beim "Bad Kissinger Operettenzauber". 2012 findet die Veranstaltung zum 13. Mal statt. Foto: privat

Ist die Operette ein Musikgenre, das vernachlässigt wird? Iva Simon sagt Ja. Die Sopranistin ist emotional "angeschlagen", wenn es um dieses Thema geht. Sehr viel Arbeit, großes Engagement und viele Emotionen legt sie in die Operette und den "Kissinger Operettenzauber".

Die Veranstaltung hat Tradition in der Stadt, heuer gibt es den 13. Operettenzauber. Das mit der 13 stört Iva und ihren Mann Dieter Simon, die zusammen die Veranstaltung konzeptionieren und organisieren, nicht. Wer seine Arbeit gut gemacht hat, dem ist egal, ob es die 13. oder 17. Veranstaltung ist. Aber was ist mit der Operette? Mögen die Menschen diese fröhliche, diese heitere, diese leichte Musik nicht mehr?

"Wir müssen die Operette ein bisschen aufpolieren", sagt Iva Simon. Ihre Augen sind fordernd, sie spiegeln Entschlossenheit wider, Entschlossenheit, die sie selbst da hineinlegt. "Die Operette hat einen hohen Unterhaltungswert", ergänzt Ehemann Dieter Simon, "Revue-Theater und Musikfilme sind aus ihr entstanden. Das hat man vergessen. Die Operette war dafür die Basis." Man dürfe die Operette nicht vernachlässigen, sagt Iva Simon, und wie selbstverständlich kommt ihre Ankündigung, dass sie und ihr Mann vor diesem Hintergrund einen Verein der "Freunde der Operette" in der Saalestadt gründen wollen.

Die Noten verkümmern

Dabei hat die Operette viel zu bieten. Franz Lehár, Nico Dostal, Leo Fall und Eduard Künneke sind Komponisten, die richtige Highlights der Operette geschrieben und komponiert haben. Aber: Ihre Noten verkümmern, beklagen sich die Simons. In den Rundfunkhäusern gibt es diese Noten noch, "aber niemand spielt sie mehr", sagt Dieter Simon. Und herausgeben will man sie auch nicht. Begründet wird das mit Urheberrechten und ähnlichen Argumenten. Nachvollziehbar ist das, aber schlecht für die Operette.

Einer solchen Entwicklung haben Iva und Dieter Simon immer entgegen gesteuert. Sie haben die Nachfahren der Komponisten kontaktiert, beispielsweise Hans Stolz, den Enkel von Robert Stolz, und die Familie von Nico Dostal in Salzburg. Dabei haben sie jeweils altes Notenmaterial ausfindig gemacht und in den Operettenzauber in Bad Kissingen eingebaut. Glücksmomente in einer Zeit, in der es nur noch wenige Protagonisten der Operette gibt.

Sehr gutes Renommee

Eben in Bad Kissingen gibt es sie und vielleicht ist das eine Chance, in der Kulturstadt etwas zu etablieren, was künftig wieder stärker gefragt sein wird. Denn: Auch in der Musik geht der Trend zum authentisch Ursprünglichen und wieder stark zur Operette. So kann man in Bad Kissingen glücklich sein, dass man mit dem Operettenzauber bereits ein "dickes Pfund" hat. Die Veranstaltung, die immer im September stattfindet, hat ein sehr gutes Renommee und so wird es bleiben. Iva und Dieter Simon werden dafür sorgen.

In diesem Jahr hat man die "goldene Zeit der Operette" zum Thema des Kissinger Operettenzaubers 2012 gemacht. Die Veranstaltung ist am Samstag, 8. September, Beginn ist um 19.30 Uhr im Max-Littmann-Saal im Regentenbau. Um 18.45 Uhr ist ein Frankenweinempfang. Neben Iva Simon (Sopran) singen in diesem Jahr Andres F. Orozco (Tenor) und Marco Di Sapia (Bariton). Letzterer kommt von der Volksoper Wien und freut sich schon auf seinen ersten Auftritt in Bad Kissingen. Wie immer dabei ist Hermann Breuer (Dirigent) und die Thüringen Philharmonie, Moderator ist Rainer Zagovec.

Der Kartenvorverkauf für den Operettenzauber 2012 hat bereits begonnen, Karten gibt es bei der Bayeri schen Staatsbad GmbH, Tel.: 0971/ 8048 444; Fax 0971/ 8048 445; E-Mail "kissingen-ticket@badkissingen.de".