10 000 ehrenamtliche Stunden

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Zwei Atemschutzgeräteträger sind hier bei einer Übung der Feuerwehr Stangenroth zu sehen. Foto: Kupka-Hahn
Zwei Atemschutzgeräteträger sind hier bei einer Übung der Feuerwehr Stangenroth zu sehen. Foto: Kupka-Hahn

Die zehn Wehren im Markt Burkardroth sind gut aufgestellt, nicht nur, was die Ausstattung anbelangt.

Etwa jeder zehnte Erwachsene im Markt Burkardroth leistet aktiven Dienst bei der Feuerwehr. Das geht aus dem aktuellen Bericht über das Jahr 2015 von Kreisbrandmeister Klaus Preisendörfer hervor. Diesen stellte er jüngst den Marktgemeinderäten vor.
Die stärkste Wehr der Großgemeinde gibt es demnach in Waldfenster mit 83 Feuerwehrmännern und -frauen, die kleinste in Frauenroth mit 19 Aktiven.
In Relation zur Einwohnerzahl kehren sich diese beiden Einordnungen jedoch um. Dann leisten in Waldfenster von den insgesamt 825 Einwohnern rund zehn Prozent Feuerwehrdienst, in Frauenroth von 174 Bewohnern sogar elf Prozent. Als Atemschutzgeräteträger sind im Markt Burkardroth 76 Männer und Frauen ausgebildet. Die meisten davon, 15 an der Zahl, leisten in Waldfenster Dienst, 14 in der Gemeinschaftswehr Burkardroth-Wollbach-Zahlbach (Bu-Wo-Za), weitere zehn in Lauter. Keine Atemschutzgeräteträger gibt es derzeit in Gefäll.


62 Frauen

Im Markt Burkardroth sind unter den insgesamt 477 aktiven Feuerwehrleuten zwischen 18 und 63 Jahren auch 62 Frauen. Das entspricht einem Anteil von 13 Prozent. Zum Vergleich: Laut dem Jahresbericht des Bayerischen Innenministeriums lag 2013 die Frauenquote in Bayern bei 8,1 Prozent, in Unterfranken bei 9,2 Prozent.
Die meisten weiblichen Floriansjünger im Markt Burkardroth sind in der Feuerwehr Waldfenster organisiert. Hier leisten 13 Frauen Dienst, gefolgt von Oehrberg mit elf Frauen. Lediglich in Katzenbach und Gefäll gibt es keine aktiven Feuerwehrfrauen. Insgesamt betrachtet liegen die Wehren der Großgemeinde mit ihrem Frauenanteil deutlich über dem bayerischen und unterfränkischen Durchschnitt. Ein Trend, der sich in den kommenden Jahren fortsetzen wird.


Kinderfeuerwehren

Schließlich bereiten sich in den zehn Wehren der Großgemeinde aktuell 116 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren auf den aktiven Feuerwehrdienst vor, davon sind 36 weiblich. Das entspricht etwa einem Drittel der Anwärter. Die stärkste Jugendfeuerwehr ist in Waldfenster beheimatet, wo 31 Jugendliche organisiert sind, darunter 13 weibliche. Die wenigsten Anwärter finden sich im Zentrum der Großgemeinde. Nur zwei Jugendliche wurden 2015 im Dienstbereich Bu-Wo-Za gezählt. Das wird sich aber schon bald ändern. Schließlich gibt es hier die größte Kinderfeuerwehr des Marktes, der im vergangenen Jahr zwölf Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und elf Jahren angehörten. Eine weitere Kinderwehr mit sechs Mitgliedern gibt es aktuell in Stangenroth.


95 Einsätze

2015 haben die aktiven Feuerwehrmänner und -frauen des Marktes 95 Einsätze geleistet, berichtet Klaus Preisendörfer. "Die Wehren wurden insgesamt zu 25 Brandeinsätzen und 38 technischen Hilfeleistungen gerufen. Zudem sind durch uns 34 Verkehrsabsicherungen erfolgt", fügt er hinzu. Somit wurden von den 477 Aktiven insgesamt 1159 Einsatzstunden geleistet.
Fast vier Mal so hoch ist hingegen die Zahl der Übungsstunden. Exakt 4011 wurden im vergangenen Jahr absolviert, der Löwenanteil davon von den Oehrberger Kameraden. Die haben allein 860 Stunden trainiert, gefolgt von den Waldfensterern mit 750 Übungsstunden. Die Atemschutzgeräteträger haben 2015 bei 37 Übungen zusätzlich über 680 Trainingsstunden absolviert.
Alle zehn Wehren der Marktgemeinde haben sich im Rahmen der Aktionswoche an der Großübung in der Premicher Grundschule beteiligt. Um die Feuerwehrleute auch entsprechend theoretisch aus- und weiterzubilden, wurden fast 900 Stunden verbracht. Das Hauptaugenmerk lag laut Preisendörfer auf der Schulung im Umgang mit den Digitalfunkgeräten.
Parallel zu den zahlreichen Einsätzen und Übungen waren die Floriansjünger mit 26 Kameraden von sechs Wehren am Blaulichtmarkt der Gemeinde im September 2015 vertreten. Ähnlich aktiv waren auch die Jugendfeuerwehren im vergangenen Jahr. Sie haben laut Kreisbrandmeister fast 2000 Stunden mit Übungen absolviert, weitere 538 Stunden mit Aus- und Weiterbildung. "Sämtliche Erwachsene und Jugendliche haben 2015 insgesamt 9625,5 Arbeitsstunden für die Feuerwehren geleistet", so Preisendörfer.


Hohe Investitionen

Ein besonderes Lob sprach der Kreisbrandmeister schließlich dem Markt Burkardroth aus. "Manch andere Feuerwehr wäre froh, so gut ausgerüstet zu sein", sagte er. Die zehn Wehren der Großgemeinde verfügen unter anderem über 16 Einsatzfahrzeuge, zwei Technische-Hilfeleistungs-Sätze sowie mehrere Wärmebildkameras. 2016 sind weitere Investitionen in Höhe von 38 000 Euro geplant, unter anderem für Schutzkleidung, die Beschaffung und den Einbau weiterer Digitalfunkgeräte.
In den kommenden Jahren stehen zwei Großprojekte an. So muss das Feuerwehrhaus in Oehrberg erneuert werden. Ersten Schätzungen zufolge sind dafür rund 180 000 Euro notwendig. Außerdem braucht das Feuerwehrhaus Bu-Wo-Za dringend einen Parkplatz sowie eine energetische Sanierung. Konkrete Pläne dafür gibt es im Rathaus aber noch nicht.