Die Kriminalpolizei durchsuchte wegen dem Verdacht der Freiheitsberaubung zusammen mit der Staatsanwaltschaft Ansbach die Räume eines Pflegeheimes in Mittelfranken. Der Geschäftsführer wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Am Dienstagmorgen, 5. Juni, durchsuchten Kräfte der Ansbacher Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Ansbach mit Unterstützung des LRA Ansbach und der Regierung von Mittelfranken die Räume eines Pflegeheims in Wassertrüdingen wegen des dringenden Verdachts der Freiheitsberaubung.
Forderung: Pflegezeit nach dem Vorbild der Elternzeit Bei einer Kontrolle durch das LRA Ansbach und der Regierung von Mittelfranken wurde festgestellt, dass Insassen einer Heimgruppe zu Unrecht beziehungsweise ohne die notwendigen Gerichtsbeschlüsse fixiert worden waren, teilt die Polizei mit. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das AG Ansbach einen Beschluss zur Durchsuchung des Pflegeheims. Es wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.
Geschäftsführer wehrt sich gegen Vorwürfe
Der Geschäftsführer des Heims, Jens Müller, bestätigte dem epd auf Anfrage, dass seine Einrichtung betroffen ist: "Wir sind uns keiner Schuld bewusst und haben nichts Unrechtes getan." Man habe maximal einen Verfahrensfehler begangen. Laut Müller geht es um einen Mann, der seit 50 Jahren in dem Heim lebt und für den seit 40 Jahren amtliche Beschlüsse existieren, dass er fixiert werden darf, wenn er aggressiv wird und dabei sich und andere gefährdet. "Diese Beschlüsse muss man regelmäßig erneuern lassen, also neu beantragen", sagte er. Dies habe man offenbar um wenige Tage versäumt.
Das Vorgehen der Behörden sei "rufschädigend", man werde sich dagegen wehren.
Das Amtsgericht Ansbach hatte den Durchsuchungsbeschluss auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlassen. Den Ermittlern zufolge wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, die Ermittlungen dauerten weiter an.
mit epd