Auch Standort Ansbach betroffen: Autozulieferer Bosch will weitere 500 Stellen streichen
Autor: Isabel Schaffner
Ansbach, Dienstag, 23. Januar 2024
Schon zweimal hat der Autozulieferer Bosch in den vergangenen Wochen eine mögliche Streichung von Stellen angekündigt. Nun sind weitere 500 Jobs betroffen - darunter ist auch der Standort Ansbach.
Am Freitag (19. Januar 2024) berichtete inFranken.de, dass der Autozulieferer Bosch bis zu 1200 Stellen weltweit streichen will. Hier geht es um die Sparte für Fahrzeugelektronik und Software. Auch in der Antriebssparte, die bislang noch stark vom Verbrennungsmotor abhängig ist, sollen bis zu 1500 Jobs wegfallen.
Überdies sieht das Unternehmen "in der Steuergeräte-Sparte einen Anpassungsbedarf von weltweit bis zu 500 Stellen in den Verwaltungs- und Entwicklungsbereichen bis Ende 2025". So heißt es in einem Statement, das inFranken.de zur Verfügung steht. Vor allem die deutschen Standorte der Steuergeräte-Sparte in Ansbach, Reutlingen, Salzgitter und Schwieberdingen sind demnach betroffen. Sind auch bei Autozulieferer ZF 12.000 Jobs in Gefahr? inFranken.de hat den Konzern mit der Befürchtung konfrontiert.
"Große wirtschaftliche Herausforderungen": Bosch will auch in Ansbach Stellen abbauen
Konkret setze Bosch "auf die interne Vermittlung von Mitarbeitenden in andere Bereiche und die Nichtnachbesetzung bei Personalwechseln", wie es weiter heißt. Eine konkrete Zahl der betroffenen Stellen je Standort könne man derzeit noch nicht nennen, teilt die Sprecherin inFranken.de mit. Das Unternehmen befinde sich "im Austausch mit den Arbeitnehmervertretern, um Kosten und Strukturen der Steuergeräte-Sparte an die Marktveränderungen anzupassen".
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Bosch plane, diesen Prozess mit sozialverträglichen Maßnahmen zu gestalten und bleibe bei der Zusicherung aus der im Sommer 2023 geschlossenen Zukunftsvereinbarung, betriebsbedingte Kündigungen für die deutschen Mobility-Standorte bis Ende 2027 auszuschließen. Die Mitarbeitenden seien über die Planungen informiert worden. Auch zum Hintergrund dieser Entwicklungen äußert sich Bosch in dem Statement: Unter anderem ändere sich die bisherige Wertschöpfungskette. Heute definierten Automobilhersteller mit eigenen Entwicklungsteams bevorzugt ihre Elektrisch/Elektronischen-Architekturen (E/E-Architekturen) selbst und ließen branchenfremde Auftragsfertiger die Hardware sehr kostengünstig produzieren, betont das Unternehmen.
"Dies stellt Systemlieferanten wie Bosch, die bisher Entwicklung und Fertigung von Steuergeräten für Automobilhersteller bündelten, vor große wirtschaftliche Herausforderungen. Der Geschäftsbereich Mobility Electronics muss seine Steuergeräteentwicklung und -fertigung an diesen strukturellen Wandel anpassen und wettbewerbsfähig aufstellen." Weil die Steuergeräte von Bosch Mobility Electronics auch Vorprodukte für Systeme anderer Bosch-Geschäftsbereiche seien, habe die Wettbewerbsfähigkeit dieser Steuergerätesparte daher auch "weitreichende Auswirkungen auf andere Bosch-Bereiche". Vor kurzem hat auch der fränkische Autozulieferer Fehrer ein Update zum Stellenabbau gegeben - ein Standort bleibt erhalten. Weitere Nachrichten aus Ansbach und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.
Mit dpa