Beim Autozulieferer ZF könnten rund 12.000 Arbeitsplätze wegfallen, befürchtet der Betriebsrat. Das Unternehmen hat in Franken mehrere Standorte. inFranken.de hat den Konzern gefragt, ob in der Region Stellenstreichungen geplant sind.
Kommt es beim Automobilzulieferer ZF in absehbarer Zeit zu einem umfangreichen Stellenabbau? Diese Befürchtung hegt zumindest der Gesamtbetriebsrat des weltweit agierenden Technologiekonzerns. In Deutschland drohen nach Einschätzung der Betriebsräte tiefe Einschnitte. Die Rede ist von mindestens 12.000 Arbeitsplätzen, die künftig wegfallen könnten, hieß es in einem Bericht der Deutschen-Presse-Agentur.
ZF liefert Systeme für die Mobilität von Autos, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. Der Firmensitz befindet sich in Friedrichshafen am Bodensee. Auch in Franken ist der Konzern in mehreren Städten aktiv. Standorte sind Schweinfurt, Lohr am Main, Aschaffenburg, Karlstein am Main, Nürnberg und Bayreuth. Laut Einschätzung des zuständigen Betriebsrats könnten allein in Schweinfurt bis zu 2000 Jobs mittelfristig abgebaut werden. Das erklärte der Arbeitnehmervertreter des unterfränkischen ZF-Standorts gegenüber dem BR. Doch was sagt das Unternehmen selbst zu den kursierenden Zahlen?
Massiver Personalabbau bei Autozulieferer ZF geplant? Betriebsrat befürchtet 12.000 Stellenstreichungen
Das Portfolio von ZF umfasst laut Firmenwebseite die vier Technologiefelder Vehicle Motion Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und Elektromobilität. Der Technologiekonzern bietet demnach Produkt- und Software-Lösungen für etablierte Fahrzeughersteller sowie für neu entstehende Anbieter von Transport- und Mobilitätsdienstleistungen.
Mit seinen weltweit rund 165.000 Mitarbeitern erzielte ZF im Jahr 2022 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 43,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist an 168 Produktionsstandorten in 32 Ländern vertreten, wie einer Beschreibung auf der Firmenwebseite zu entnehmen ist.
Der Gesamtbetriebsrat des Autozulieferers ZF hat indessen vor einem großen Stellenabbau in Deutschland in den kommenden Jahren gewarnt. Das berichtete die dpa in der vergangenen Woche. Betroffen seien mindestens 12.000 Arbeitsplätze, erklärten die Betriebsräte am Mittwoch (17. Januar 2024). 10.000 davon könnten demnach bis 2028 wegfallen. Die Zahlen habe der ZF-Vorstand vor Weihnachten präsentiert.
"Werden nun mit Arbeitnehmervertretung sprechen": Unternehmen schildert anstehende Schritte
inFranken.de hat ZF um eine Stellungnahme zu den mutmaßlichen Stellenstreichungen gebeten. Aufseiten des Unternehmens hält man sich gleichwohl bedeckt. "Das ist nicht zutreffend", entgegnete ein ZF-Sprecher inFranken.de auf die Frage, ob der Autozulieferer in den kommenden Jahren mindestens 12.000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen wolle.
"ZF wird auch in den nächsten Jahren in Deutschland investieren, wenn die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte gegeben ist und die Rahmenbedingungen stimmen", erklärte der Unternehmenssprecher weiter. "Wir werden nun mit der Arbeitnehmervertretung darüber sprechen, wie wir gemeinsam die Zukunft der deutschen Standorte in der zweiten Hälfte der Dekade und auch darüber hinaus gestalten können."