"Herber Rückschlag": Warnung vor Eskalation wegen Trumps Zollverdoppelung

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Trumps Zollverdopplung: DIHK sieht drohende Eskalation
Der Preis von Stahl in den USA dürfte steigen, wenn Trump ernst macht.
Trumps Zollverdopplung: DIHK sieht drohende Eskalation
Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump will die Zölle auf Stahl und Aluminium verdoppeln. Eine Mehrheit der in den USA tätigen Unternehmen rechnet mit großen Nachteilen.

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verdopplung der Zölle auf Stahl und Aluminium wird in der deutschen Wirtschaft stark kritisiert. Volker Treier, der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), bezeichnete die Maßnahme als einen "herben Rückschlag für die transatlantischen Handelsbeziehungen". Statt einer Annäherung drohe nun eine Eskalation während der laufenden Gespräche.

Treier zufolge würden die Zölle nicht nur direkt die Hersteller treffen, sondern auch ganze Lieferketten und viele Endprodukte, wie Maschinen und Sportgeräte, beeinträchtigen. Trotz allem bleibe Amerika für die deutsche Wirtschaft der bedeutendste Absatzmarkt. "Über 1,2 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland hängen am Export in die USA." 85 Prozent der deutschen Unternehmen in den USA erwarten spürbare Belastungen durch die amerikanische Handelspolitik.

Zollspirale ohne Gewinner - Plädoyer für Erschließung neuer Märkte

Treier warnte zudem vor den wirtschaftlichen Folgen eines Handelskonflikts: "Zölle und Gegenzölle kennen keine Gewinner – sie gefährden das Vertrauen, verteuern Produkte und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit und auf beiden Seiten des Atlantiks." Das für Donnerstag angekündigte Treffen zwischen Trump und Bundeskanzler Friedrich Merz sei zwar ein Signal des Dialogs, doch die deutsche Wirtschaft brauche langfristige Sicherheit, keine weiteren Eskalationen.

Zugleich rief Treier die EU zu einem "Gegenhalten mit Augenmaß" auf und plädierte für eine aktive Erschließung neuer Märkte, etwa durch Handelsabkommen mit der südamerikanischen Wirtschaftsorganisation Mercosur, Indien oder Indonesien. "Wer neue Mauern baut, muss mit wirtschaftlichen Gegenwinden rechnen – wer auf offene Märkte setzt, stärkt Resilienz und Zukunftschancen", so Treier.

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