Schlammmassen, Regen und ein Einlass-Stopp: Das Wacken Open Air lief dieses Jahr nicht wie geplant. Für die Veranstalter sind Millionen verloren gegangen.
Update vom 06.08.2023: Abgewiesene sollen Vorverkaufsrecht für Wacken 2024 bekommen
Nach dem Einlassstopp für Tausende beim Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken bekommen abgewiesene Kartenbesitzer ein Vorkaufsrecht auf die Tickets für das kommende Wacken Open Air (W:O:A). Das gelte zusätzlich zu der Rückerstattung des Ticketpreises von 299 Euro pro Person, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. In der Nacht zu Sonntag war die 32. Auflage des Festivals zu Ende gegangen. Auf neun Bühnen gab es mehr als 200 Konzerte - unter anderem von Metal-Größen wie Iron Maiden, Helloween und Doro Pesch.
Erstmals in der Geschichte des W:O:A hatten die Veranstalter am Mittwoch wegen der schlammigen Platzverhältnisse aus Sicherheitsgründen einen Einlassstopp verhängt. Statt der erwarteten 85 000 Besucherinnen und Besucher konnten deshalb nur 61 000 Metalfans auf das Gelände.
Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen den Festival-Machern nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. "Es ist ein Drittel unserer Einnahmen", sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen. "23 500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran." Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro.
Für das Festival im kommenden Jahr (31. Juli bis 3. August 2024) sind bereits die Scorpions angekündigt. Die deutsche Rockband spielte bereits 2012 in Wacken und ist 2024 einer der Headliner. Mit dabei sein sollen dann unter anderem auch Amon Amarth, In Extremo, Blind Guardian und Knorkator. Der Vorverkauf für das W:O:A 2024 startet am Sonntagabend um 20 Uhr.
Update vom 03.08.2023: Wacken versinkt im Schlamm - Bundeswehr richtet Not-Straßen ein
Die Bundeswehr hat den Veranstaltern des Heavy-Metal-Festivals in Wacken mit einer provisorischen Fahrbahn auf dem schlammigen Gelände ausgeholfen. Ein Bundeswehrsprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch das Verlegen einer 150 Meter langen zusammenfaltbaren Straße über eine lange Rolle.
Dies müsste bereits passiert sein, sagte Fregattenkapitän Frank Martin. Dies sei geschehen im Rahmen der Amtshilfe, um eine Zuwegung für Rettungskräfte und Polizei zu gewährleisten. "Das ist eine Unterstützungsleistung für die Rettungsdienste und für die Polizei, um Notfall Menschen versorgen zu können."
Nach Polizei-Angaben sind in Wacken nur etwa 50 Prozent der vom Regen durchweichten Campingflächen belegt. Die Verkehrslage rund um das Veranstaltungsgelände entspannte sich am Mittwoch. Bereits nach der ersten Ankündigung des Anreisestopps hätten sich zahlreiche Besucher auf die Rückreise gemacht oder Ausweichflächen an einem Flugplatz bei Itzehoe angesteuert. Die meisten Staus hätten sich aufgelöst.
Die Polizei zählte bislang 68 Einsätze im Zusammenhang mit dem Festival. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Auto auf dem Gelände ausgebrannt. Menschen seien dabei nicht zu Schaden gekommen. Etwas besseres Wetter dürfen die Metalfans erst von Freitag an erwarten. Dann sollten die trockenen Phasen deutlich länger werden, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Bis dahin ist weiter mit Regen zu rechnen.
Update vom 02.08.2023: Festival startet - Viele Besucher müssen wegen Wetter-Chaos draußen bleiben
Nach dem Chaos vor dem Start und einem Anreisestopp für Besucher des Heavy-Metal-Festivals in Wacken soll es nun an diesem Mittwoch offiziell losgehen. Um 11.00 Uhr macht die lokale Feuerwehrkapelle den Auftakt, später soll dann unter anderem Metalqueen Doro Pesch auf der Bühne stehen. Doch vor dem Start des Festivals war einiges noch unklar - beispielsweise die Frage, wie viele der erwarteten 85.000 Metalfans tatsächlich auf Wackens Ackern feiern.
Am frühen Mittwochmorgen teilte das Festival bei Instagram dann mit, die "vernünftige Besucherkapazität" sei angesichts der Wetterlage erreicht. "Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden." Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. "Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl", hieß es weiter. Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine "unterirdische Kommunikation". Viele hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt.
Am Dienstagabend hatte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Ich hoffe, dass wir die Hälfte drinnen haben oder noch mehr." Sicherheit habe bei den Veranstaltern oberste Priorität. Die Zustände rund um den beschaulichen Ort und die Ankündigungen, keine Fans mit Autos mehr auf die aufgeweichten Areale zu lassen, hatten bereits zuvor bei einem Teil der Besucher für Unmut gesorgt.
Begründet hatten die Veranstalter den Schritt mit dem vielen Regen vor Festivalstart. Dadurch seien Camping- und Veranstaltungsflächen sowie Wege in schlechtem Zustand. Es werde aber versucht, Fahrzeuge, die sich bereits in unmittelbarer Nähe zum Festivalgelände befänden, dorthin zu bringen.
Erstmals soll das Festival in diesem Sommer vier Tage dauern. Auf neun Bühnen sind in dieser Zeit mehr als 200 Konzerte geplant - unter anderem von Iron Maiden, Megadeth und Helloween.
Update vom 01.08.2023: Gelände verschlammt - Anreisestopp bis Festivalende
"Deshalb sind sämtliche Metalheads in Kraftfahrzeugen aller Art angehalten, ihre Reise nach Wacken abzubrechen oder gar nicht erst anzutreten", teilten die Veranstalter mit. Es werde aber versucht, Fahrzeuge, die sich bereits in unmittelbarer Nähe zum Festivalgelände befänden, auf das Gelände zu bringen.
Anreisestopp für Wacken Open Air 2023: Informationen zum Umgang mit Tickets sollen folgen
Die Veranstalter gaben zunächst nicht bekannt, wie viele der 85.000 erwarteten Besucher bereits vor Ort sind. Informationen zum Umgang mit den knapp 300 Euro teuren Tickets sollen laut Veranstalter so schnell wie möglich folgen.
Bereits am Montag (31. Juli 2023) hatten die Veranstalter gebeten, die Anreise nach Möglichkeit nach hinten zu verschieben. Der Dienstag gilt als einer der Hauptanreisetage. Mittwoch beginnt das Festival offiziell.
Update vom 01.08.2023, 14.45 Uhr: Traktoren müssen Autos abschleppen
Der Anreisestopp für das Wacken Open Air bleibt weiterhin bestehen, wie der Veranstalter auf seiner Webseite mitteilt. Durch den anhaltenden Dauerregen konnten die Camping- und Veranstaltungsflächen nicht schnell genug belegt werden, was zu Staus geführt hat. Der Veranstalter arbeitet auf Hochtouren, um die Staus zu bekämpfen und spricht von einer "außergewöhnlichen Situation".
Zum Einsatz kommen sogar Traktoren. Diese werden derzeit dazu verwendet, die einzelnen Fahrzeuge auf die vorgesehenen Flächen zu schleppen, was viel Zeit benötigt. "Alle Traktoren sind Tag und Nacht im Dauereinsatz auf allen Flächen", so der Veranstalter über seine Webseite.
Anreisestopp für Wacken Open Air 2023 bleibt bestehen: So reagieren die Besucher
Die Besucher reagieren auf den Anreisestopp sehr unterschiedlich, wie die dpa berichtet. Einige Metal-Fans packten im Stau ihre Campingstühle aus und begannen entspannt ihr Bier zu trinken. Andere Festivalbesucher äußerten auf Instagram ihren Zorn und forderten weitere Updates seitens des Veranstalters.
Original-Artikel vom 01.08.2023, 11.05 Uhr
Wegen anhaltenden Regens haben die Veranstalter des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken (2. bis 5. August 2023) am Montag (31. Juli) vorübergehend die Anreise gestoppt. Die Campingplätze seien derzeit nicht passierbar, informierten die Veranstalter am Montag in ihrer Festival-App und die Webseite. Sie baten die Fans um Geduld. Die Vorbereitungen für das Festival liefen jedoch weiter.
Die Veranstalter baten Fans, die sich bereits auf dem Weg zum Festival befinden, sich einen geeigneten Warteplatz zu suchen, bis sich die Situation in Wacken verbessert hat. "Außerdem suchen wir geeignete Ausweichflächen, auf denen sie gegebenenfalls die Nacht verbringen können." Aktuell stehe dafür bereits der Parkplatz Rot am Hamburger Volksparkstadion zur Verfügung.
Wacken Open Air 2023 könnte ins Wasser fallen: Es soll weiter regnen
Wer noch nicht unterwegs sei, solle die Anreise verschieben. "Wegen des extrem hohen Regenaufkommens werden wir unter Umständen auch später nicht alle geplanten Campingflächen nutzen können, wenn das Wasser auf manchen Wiesen stehen bleibt." Voraussichtlich könne am Montag nur ein Viertel der ursprünglich geplanten Fahrzeuge an diesem Tag auf die Areale gelassen werden.
Erst am Montagmorgen hatten die Campingplätze in Wacken geöffnet. Montag und Dienstag gelten als Anreisetage für das Wacken Open-Air (W:O:A). Das Festival ist mit 85 000 Besucherinnen und Besuchern erneut ausverkauft. Insgesamt sind dort mehr als 200 Konzerte auf neun Bühnen geplant. Bereits das vierte Mal in Wacken ist die britische Band Iron Maiden. Zudem werden Acts wie Megadeth, Helloween und Doro Pesch erwartet.
"Regen gibt es bei Festivals manchmal. Aber nur selten so viel", erklärten sie am Dienstagmorgen. "Die Vorbereitungen für das Festival laufen aber wie geplant." Am Dienstag (nach 10.00 Uhr) wollen sie weitere Informationen zur Anreise geben.
Veranstalter will Update geben - Wie geht es weiter?
Der Deutsche Wetterdienst macht Veranstaltern und Fans des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken (2. bis 5. August) keine Hoffnung auf Trockenheit. "Es bleibt äußerst unbeständig", sagte Meteorologe Thore Hansen am Dienstag. "Ein Hochdruckgebiet ist nicht in Sicht." Bis Mitternacht sei mit einer Regenmenge von rund 10 Litern je Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zu rechnen.
Eine ähnliche Regenmenge werde für Mittwoch (2. August) erwartet, mit Schwerpunkt am Abend. Dann könnte es auch Gewitter mit Sturmböen geben. Auch für Donnerstag (3. August) macht der Meteorologe wenig Hoffnung. Es werden bei sehr wechselhaftem Wetter wieder 10 bis 15 Liter Regen je Quadratmeter erwartet. "Das ist eine ganze Menge", sagte Hansen auch mit Blick auf die Niederschläge, die bereits in den vergangenen Tagen gefallen sind und die Böden aufgeweicht haben.
Erst für Freitag (4. August) ist der Vorhersage zufolge eine kleine Wetterbesserung in Sicht. Einzelne Schauer seien aber weiter möglich. Richtig warm wird es auch nicht. Tagsüber sollen Höchstwerte von 20 bis 21 Grad erreicht werden. Nachts kühlt es auf 14 bis 15 Grad ab.