Alligator-Alarm in Regenrückhaltebecken? Überraschende Wende bei Suche nach Reptil

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Ein potenziell ausgesetzter Alligator sorgt in Vechta für Aufregung. Die Stadt sucht mit Drohnen nach dem Tier. Dann helfen Experten in dem Fall weiter.

Update vom 17.06.2025: Alligator-Video nicht aus Vechta

Über Tage hinweg wurde in der niedersächsischen Provinz nach einem Alligator gesucht. Wer bezweifelt hat, dass sich tatsächlich ein Alligator südwestlich von Bremen befindet, sollte recht behalten. Nach den Suchaktionen über das Wochenende hat die Stadtverwaltung von Vechta die Geschichte für beendet erklärt. Ein junger Mann habe zugegeben, ein Reptil-Video - anders als zuvor von ihm behauptet - nicht selbst aufgenommen zu haben.

Welche rechtlichen Konsequenzen das Verhalten des jungen Mannes haben könnte, werde derzeit geprüft, teilte die Stadt am Montag (16. Juni 2025) mit. Der Mann hatte nach Angaben der Verwaltung Ende der letzten Woche behauptet, das Tier in einem Regenrückhaltebecken gesichtet und gefilmt zu haben. Die Verantwortlichen prüften, erkannten zunächst keine Hinweise auf eine Täuschung und handelten entsprechend.

Die Suche nach einem möglicherweise ausgesetzten Alligator begann. Das Areal, in dem sich das Tier laut dem jungen Mann befinden sollte, wurde am Freitag vorsorglich abgeriegelt. Die Sperrung des etwa 2,5 Hektar großen Gebiets sei jedoch nicht wegen einer Gefahr für die Öffentlichkeit erfolgt, sondern um das möglicherweise gesichtete Reptil zu schützen, betonte die Verwaltung.

Züchter sollte Einfangtipps geben 

Am Samstag sei das Gelände zweimal per Drohne aus der Luft inspiziert worden, sagte Stadtsprecher Herbert Fischer. Gefunden wurde nichts. Danach sollte versucht werden, das vermeintliche Tier mit einer Lebendfalle zu fangen - mit einer toten Ratte als Köder. Notfalls müsse das Wasser aus dem Rückhaltebecken abgelassen werden, hieß es zwischenzeitlich.

Bei dem Alligator, der in dem Video zu sehen war, könne es sich um ein 80 bis 100 Zentimeter großes Jungtier handeln, das möglicherweise aus illegaler Zucht stamme, hieß es. Ein Züchter sollte Tipps zum Einfangen geben, hatte ein Stadtsprecher während des Einsatzes gesagt.

Eine erste Mitteilung der Stadtverwaltung vom Montag klang dann schon deutlich vorsichtiger. Unter der Überschrift "Unbekanntes Reptil gesichtet" hieß es, dass das Tier "laut Experten Ähnlichkeiten mit einem Alligator" habe. "Bis das Tier gefangen oder wieder gesichtet wird, ist dies jedoch nicht sicher".

IT-Prüfung sorgt für Aufklärung 

Ein paar Stunden später dann Entwarnung: Eine "noch tiefere Prüfung des Video-Materials durch IT-Experten" habe ergeben, dass die Aufnahmen unmöglich am Regenrückhaltebecken in Vechta entstanden seien, teilte die Stadt am Mittag mit. Das Video sei nicht dort entstanden.

Bürgermeister Kristian Kater dankt in der Mitteilung allen Einsatzkräften für ihre Arbeit. "Sicherheit und Tierwohl gehen vor, deshalb war die Absperrung des Geländes notwendig", wird der SPD-Politiker zitiert.

Manch einer im kleinen und beschaulichen Vechta dürfte nach dem Wochenende etwas neidisch nach Berlin blicken. Dort waren Einsatzkräfte am Freitag wegen eines vermeintlichen Alligators zu einem Teich in Berlin-Weißensee gerufen worden. Die Situation stellte sich jedoch schnell als ungefährlich heraus. Im Wasser schwamm eine Attrappe. Auch in der Nähe des Bodensees sichten Augenzeugen einen vermeintlichen Alligator.

Ursprungsmeldung vom 15.06.2025: Alligator-Alarm in Regenrückhaltebecken: Tier gesichtet

Ein womöglich ausgesetzter Alligator wird in Vechta gesucht. Ein Sprecher der Stadtverwaltung erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass das Tier am Freitag (13. Juni 2025) von einem jungen Mann in einem Regenrückhaltebecken gesichtet wurde. Der Mann filmte daraufhin seine Beobachtung.

Experten hätten das Video nach eingehender Prüfung als authentisch bewertet. Seit Samstag (14. Juni 2025) wird mithilfe einer Drohne nach dem Alligator gesucht. Zuvor hatten die Oldenburgische Volkszeitung und der NDR darüber berichtet.

Zudem sei geplant, das Reptil mit einer Lebendfalle zu fangen. Sollten auch diese Bemühungen scheitern, müsse möglicherweise das Wasser aus dem Rückhaltebecken abgelassen werden, um den Alligator zu fassen.

Keine Gefahr für Menschen und Haustiere

Der Alligator wird von Experten als Jungtier eingeschätzt, das eine Größe von etwa 80 bis 100 Zentimetern erreicht. Nach Angaben des Stadtsprechers stammt das Tier wahrscheinlich aus einer illegalen Zucht. Meldungen über einen entlaufenen Alligator aus legalen Haltungen liegen nicht vor.

Experten zufolge ist das Reptil sehr scheu und versteckt sich vor Menschen, weshalb laut Sprecher keine Gefahr für Menschen und Haustiere besteht. In der Nähe des Bodensees haben Augenzeugen ebenfalls ein Reptil gesichtet - der nachfolgende Einsatz endete kurios.

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