Aktuell werden Pakete mit Pflanzensamen verschickt, die möglicherweise aus Asien kommen. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche, warnen Experten.
In Briefkästen auf der ganzen Welt liegen derzeit Plastikpäckchen, die Pflanzensamen beinhalten. In Deutschland sind solche unbestellten Pakete unter anderem in Bayern und in Hessen aufgetaucht. Experten warnen bereits davor. Denn: Die harmlos aussehenden Pflanzensamen können viel Schaden anrichten.
Unter anderem hat sich das "Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen" dazu geäußert: "Weltweit bekommen Menschen derzeit Päckchen mit Pflanzensamen zugeschickt, die sie nicht bestellt haben. Der konkrete Absender ist unbekannt." Bereits vor einiger Zeit wurden solche Zusendungen in den USA bemerkt. Eine erste Spurensuche der Behörden führte bislang nach Asien. Möglich sei, dass es sich hierbei um eine Betrugsmasche handle, heißt es. Kriminelle würden sich in Accounts von Nutzern auf Online-Versandplattformen hacken, um die Samen zu bestellen.
Pflanzensamen per Post: Experten warnen - und raten zur Entsorgung
Die Experten des "Julius-Kühn-Instituts" warnen davor, die Samen auszusäen. Möglicherweise befinden sich Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren im Saatgut. Diese seien in Europa womöglich als sogenannte "Quarantäneschadorganismen" eingestuft. Eine Einschleppung müsse unbedingt verhindert werden, heißt es. Karin Kaminski vom "JKI" sagt: "Es scheint fast eine Ironie des Schicksals zu sein, dass gerade im internationalen Jahr der Pflanzengesundheit 2020 solch mysteriöse Saatgutsendungen von sich reden machen."
Das Regierungspräsidium Hessen empfiehlt die Samen im Restmüll zu entsorgen. "Aus pflanzengesundheitlicher Sicht sind die Sendungen illegal", teilt die Behörde mit. Üblicherweise fange der Zoll derartige Pakete bereits an Flughäfen ab.
Im mittelfränkischen Ansbach haben Kriminelle es durch eine andere Betrugsmasche versucht: Plötzlich meldete sich ein Mitarbeiter des "Microsoft"-Supports am Telefon.
tu