Mann soll Ehefrau, zwei Kinder und sich selbst getötet haben - neue Details zu grausamer Tat bekannt

2 Min

Eine vierköpfige Familie wird in Thüringen tot aufgefunden. Es besteht ein schrecklicher Verdacht: Der Vater soll erst seine Frau und seine Kinder umgebracht haben, bevor er sich das Leben nahm.

Update vom 11.04.2025, 20.20 Uhr: Viele offene Fragen nach grausamer Tat in Thüringen

Die ländliche Idylle mit österlich dekorierten Häusern und blühenden Forsythien im Garten ist an diesem Frühlingstag trügerisch: Im thüringischen Klettbach im Weimarer Land entdecken Beamte am frühen Freitagmorgen (11. April 2025) in einem Haus und auf dem Privatgrundstück die Leichen einer vierköpfigen Familie. Die Schockwellen reicht bis in die Reihen der Thüringer Polizei, denn der tote Familienvater ist ein Kollege. Polizei und Staatsanwaltschaft geben gegen Mittag in einer kurzen Mitteilung bekannt: Die vorgefundene Situation spreche dafür, dass der 49 Jahre alte Beamte der Landespolizeidirektion erst seine Frau, die beiden gemeinsamen Kinder und dann sich selbst tötete.

Alle Leichen wiesen nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Schusswunden auf. Ob die Dienstwaffe des Beamten auch die Tatwaffe war, dazu gab es zunächst keine Auskunft. Die genauen Todesumstände würden im Zuge der Ermittlungen der Mordkommission des Thüringer Landeskriminalamtes (LKA) und der anschließenden Obduktion geklärt, hieß es. Zurückhaltend zeigen sich die Ermittler etwa auch beim Alter der Frau und der Kinder sowie zu den Hintergründen der Tat.

Wenige Stunden nach der Tat gibt es in Klettbach viele Fragen und wenig Antworten. Der ruhige Ort, einige Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt Erfurt, wirkt an diesem Vormittag wie leer gefegt. Im Dorf sind nur vereinzelt Einwohner unterwegs, die von der Tat zumeist im Radio gehört haben. Die Familie sei zugezogen, wird auf der Straße erzählt. "Es ist dramatisch, dass er die Kinder mitgenommen hat", sagt eine Frau, die ihren Namen nicht nennen will. Die Bürgermeisterin von Klettbach, Franziska Hildebrandt (FDP), findet am Telefon kaum Worte: "Wir sind geschockt."

Psychologische Hilfe für Dorf und Polizisten

Der Leiter der Polizeiinspektion Weimar, Christian Hackbart, berichtet, dass gegen 6.30 Uhr ein Notruf bei der Landeseinsatzzentrale einging. Von wem der Anruf kam, ist bislang öffentlich nicht bekannt. Rund zwanzig Minuten später trafen die ersten Beamten vor Ort ein und machten die schreckliche Entdeckung.

Das Haus in der Nähe des Dorfteiches in dem rund 1.300 Einwohner zählenden Ort wurde daraufhin von Polizeikräften weiträumig abgesperrt. Die Polizei sicherte Spuren. Für die Ermittlungen kamen auch Spezialkräfte der Kriminalpolizei und des Landeskriminalamtes zum Einsatz, sagt Hackbart. Er ist sichtlich erschüttert. Er habe den toten Polizisten persönlich gekannt, sagt er.

Für Polizisten wie Bewohner wird nach der Tat Unterstützung angeboten. Die Kollegen vor Ort, in der Landeseinsatzzentrale und in der Landespolizeidirektion würden vom Kriseninterventionsteam der Thüringer Polizei betreut, hieß es von der Polizei. Im Dorfhotel gibt es für Anwohner, Angehörige, Bekannte und Freunde psychologische Betreuung. Die von Polizisten abgeschirmte Anlaufstelle nur wenige Meter vom Tatort entfernt suchten nach der Tat auch Jugendliche auf. Die getöteten Kinder im Teenager-Alter seien im Dorf gut integriert gewesen und hätten sich in Vereinen engagiert, so die Bürgermeisterin. Die Toten wurden am frühen Nachmittag in Leichenwagen abtransportiert. Zurück bleibt ein Dorf in Trauer und Ratlosigkeit.

Ursprungsmeldung vom 11.04.2025, 10.45 Uhr: "Sind geschockt": Polizist soll Ehefrau und zwei Kinder umgebracht habe

Grausiger Fund in Thüringen: Vier Menschen sind in Klettbach im Weimarer Land tot aufgefunden worden. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt. Mittlerweile läuft ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren.

Nach dpa-Informationen handelt es sich bei den Toten um eine Familie - ein 49 Jahre alter Polizist soll seine Frau, zwei Kinder und sich selbst umgebracht haben. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. Die Leichen waren in den frühen Morgenstunden entdeckt worden. Weder Staatsanwaltschaft noch Polizei machten nähere Angaben.

Als Reaktion auf den Tod der vierköpfigen Familie hat sich die Bürgermeisterin von Klettbach erschüttert gezeigt. "Wir sind geschockt", sagte Gemeindeoberhaupt Franziska Hildebrandt (FDP). Vor allem die Kinder seien in dem 1.300 Einwohner zählendem Dorf gut integriert gewesen.

Entsetzen nach Tod von vierköpfiger Familie - Gemeinde hat nur knapp 1300 Einwohner

Klettbach liegt etwa 15 Kilometer südöstlich der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. In dem Ort, der zur Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld gehört, wohnen nach Angaben der Gemeinde rund 1300 Menschen.

Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
Vorschaubild: © David Breidert (dpa)