"Explosionsartiger Anstieg" der Omikron-Infektionen zu erwarten: Streeck erklärt die Gefahr der Variante

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Streeck erklärt besondere Gefahr von Omikron: "Explosionsartiger Anstieg" der Infektionen zu erwarten
Hendrik Streeck, Virologe, erwartet einen "explosionsartigen Anstieg" der Corona-Zahlen durch die Omikron-Variante. Der Grund dafür ist die verkürzte Inkubationszeit.
Streeck erklärt besondere Gefahr von Omikron: "Explosionsartiger Anstieg" der Infektionen zu erwarten
Fabian Sommer (dpa)

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat in einem Interview erklärt, welche Eigenschaft die Omikron-Variante besonders gefährlich macht: Die Zeit zwischen Infektion und Erkrankung ist wesentlich kürzer. Welche Auswirkung hat das und wie stehen die Aussichten für 2022?

Hendrik Streeck, Mitglied des Expertenrates der Bundesregierung, hat in einem Interview mit RTL seine Einschätzung zur Omikron-Variante des Coronavirus und einer möglichen Impfpflicht gegeben. Der Virologe können "den Charme einer Impfpflicht" verstehen, sehe sie im Moment aber dennoch "sehr kritisch".

Noch sei nicht klar, wie oft geimpft werden muss, in welchen Abständen und wie angepasste Impfstoffe die Lage verändern werden. Derzeit arbeiten zum Beispiel Hersteller wie Biontech und Moderna daran, ihre Vakzine an die Omikron-Variante anzupassen. Bis all diese Fragen geklärt sind, hält Streeck eine Impfkampagne für sinnvoller. Es solle noch einmal mehr erklärt werden und vielleicht ließen sich einige auch über den Proteinimpfstoff Novavax überzeuge, so der Experte.

Streeck: "Explosionsartiger Anstieg" der Corona-Fälle durch Omikron zu erwarten - das ist der Grund

Auch die Omikron-Variante kam in dem Interview zur Sprache. Wie Streeck erklärte, gebe es "eine ganze Reihe an Studien", die nahelegen, dass Omikron-Infizierte seltener im Krankenhaus behandelt werden müssen. Zuletzt gab es dazu eine Berechnung vom Forschungsteam um Neil Ferguson vom Imperial College in London. Laut der Studie liege das Risiko der Hospitalisierung durch Omikron bei Ungeimpften um etwa 25 Prozent niedriger, auch bei Geimpften und Geboosterten konnten die Forschenden eine Reduzierung feststellen. "Natürlich ist das eine gute Nachricht erstmal, aber man muss trotzdem vorsichtig sein", mahnt Streeck.

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Denn zu viele Omikron-Infektionen seien immer noch ein Problem. "Was wir hier sehen ist, dass die Inkubationszeit bei Omikron verkürzt ist", so Streeck. Die Zeit zwischen Infektion und Erkrankung ist also kürzer als bisher. "Dadurch müssen wir einen explosionsartigen Anstieg der Fälle erwarten." Dabei sei es wichtig, dass nicht zu viele Menschen, die in Gesundheitsberufen oder anderen kritischen Infrastrukturen arbeiten, krank werden. Omikron könne auf diesem Wege also trotzdem eine Überlastung des Gesundheitssystems verursachen.

Wie geht es 2022 also weiter mit Corona? Streeck rechnet damit, dass uns das Virus noch länger begleiten werde und jeder einmal in Kontakt mit Corona kommen wird. "Wir müssen uns alle einmal in unserem Leben darauf einstellen, dass wir einen positiven Corona-Test haben werden", sagte der Virologe. Geimpfte hätten dabei jedoch "Vorsprung" und eine geringere Chance auf einen schweren Krankheitsverlauf.

Für das kommende Jahr zeigt sich Streeck dennoch optimistisch. Im Frühjahr werden die Fallzahlen voraussichtlich fallen. "Das Coronavirus wird zurückgedrängt werden und es wird wieder ein entspannter Sommer."

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