Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich am Mittwoch im Bundestag zur Impfpflicht geäußert. Die SPD hat darauf aufbauend einen Zeitplan für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht genannt.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich im Bundestag zur Impfpflicht geäußert: Er hofft auf eine zügige Beratung im Bundestag über eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus.
"Ich jedenfalls halte sie für notwendig und werde mich aktiv dafür einsetzen", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im Bundestag. Er skizzierte zudem, wie er sich die Impfpflicht vorstelle: "Es sollte um alle Erwachsenen gehen", sagte er.
Scholz: Sich nicht impfen zu lassen sei keine persönliche Entscheidung
Scholz betonte, sich nicht impfen zu lassen sei keine persönliche Entscheidung, sondern habe Konsequenzen für das ganze Land. Zuletzt hätten Krankenhäuser Operationen absagen müssen, um Platz für die vielen Corona-Patienten zu machen. Man treffe nicht nur eine Entscheidung für sich, sondern für 80 Millionen andere.
"Es gibt keine Entscheidung, die man nur für sich alleine trifft, und deshalb ist die Impfpflicht auch wichtig", betonte Scholz.
Der Bundeskanzler stimmte zugleich auf einen Anstieg der Corona-Zahlen ein. Man müsse davon ausgehen, dass die Infektionszahlen mit der Omikron-Variante bald deutlich zunähmen. Das sei ein Grund, den bisher eingeschlagenen vorsichtigen Corona-Kurs fortzusetzen.
SPD legt Zeitplan vor: FDP-Fraktionschef schlägt "Impfpflicht auf Probe" vor
Die Koalition aus SPD, FDP und Grünen plant eine freie Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben über eine Impfpflicht. Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann sagte am Mittwoch im ZDF: "Wir sind in Gesprächen mit anderen Abgeordneten anderer Fraktionen, um inhaltliche Eckpunkte festzulegen." Nach einer "Orientierungsdebatte" im Bundestag in der Woche ab dem 24. Januar rechne sie damit, dass das Parlament "sehr schnell mit mehreren Gruppenanträgen konfrontiert sein wird".
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat für Ende Januar einen konkreten Vorschlag aus der SPD angekündigt. Dieser solle Grundlage für einen Gruppenantrag zusammen mit Parlamentariern anderer Fraktionen sein. Kanzler Scholz hatte als Ziel die Einführung einer Impfpflicht bis Anfang Februar oder Anfang März genannt, die SPD als Zeitrahmen einen Beschluss "im ersten Quartal". Die oppositionelle Union fordert dagegen einen eigenen Gesetzentwurf der Regierung.
FDP-Fraktionschef Christian Dürr schlug vor, eine "Impfpflicht auf Probe" zu prüfen. "Die Impfpflicht könnte nur befristet eingeführt werden, zum Beispiel für ein Jahr", sagte er der "Rheinischen Post". Er habe sich aber noch nicht festgelegt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Stephan Brandner, kündigte einen eigenen AfD-Antraggegen die Einführung einer Impfpflicht an.
"Impfpflicht bedeutet Debattenpflicht"
Im Ringen um eine allgemeine Corona-Impfpflicht hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine sorgfältige Diskussion angemahnt.
"Eine solch außerordentliche Maßnahme stellt unseren Staat auch in eine außerordentliche Pflicht vor seinen Bürgerinnen und Bürgern. Kurz gesagt: Impfpflicht bedeutet Debattenpflicht", sagte das Staatsoberhaupt am Mittwoch in Berlin. Über den Zeitplan und das Vorgehen wird bei den Beratungen im Bundestag noch weiter diskutiert werden.
mit dpa
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Ein Politiker, der in früheren Ämtern soviel Steuergeld in den Sand gesetzt hat, gerade der sollte sich nicht soweit aus dem Fenster lehnen - da sind schon manch andere vor ihm abgestürzt ...
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