Raubtier-Sichtung in Braunsbedra? Zweites Video bringt neue Erkenntnisse
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
06242 Braunsbedra, Dienstag, 17. Juni 2025
Eine vermeintliche Wildtier-Sichtung beschäftigte in der Region um den Geiseltalsee zahlreiche Einsatzkräfte. Nun ist ein zweites Video aufgetaucht.
Ein unscharfes Handyvideo sorgte für große Aufregung in der Region um den Geiseltalsee bei Leipzig. Darauf ist ein Tier zu sehen, das in der Ferne über eine Wiese streift. Eine Stimme hinter der Kamera sagt: "Weißt du, was das ist? So was wie ein Puma!" Polizei und Feuerwehr hatten zwischenzeitlich eine groß angelegte Suche gestartet, unterstützt von Drohnen und einem Hubschrauber.
Nach Angaben von Sabine Faulstich, Dezernentin des Saalekreises, ereignete sich die erste Sichtung des Tieres am Freitagabend im Hafen von Braunsbedra. Das Handyvideo wurde von einer Mitarbeiterin des Landratsamtes aufgenommen. Faulstich erklärte, dass man sehr sicher sei, dass es sich bei dem Video nicht um eine Fälschung handele.
Update vom 17.06.2025, 19.12 Uhr: Raubtier-Sichtung am Geiseltalsee? Suchaktion wird zurückgefahren
Im Laufe des Dienstags (17. Juni 2025) ist laut dem Landratsamt Saalekreis ein weiteres Video mit einer ungewöhnlichen Tiersichtung am Geiseltalsee eingegangen. Das berichtet die Behörde am Abend in einer Mitteilung. Man gehe davon aus, dass es sich um dasselbe Tier handle, das bereits zuvor gefilmt worden sei. Im neuen Video wirke das Tier jedoch kleiner, als es zunächst aufgrund der ersten Aufnahmen und der Experteneinschätzungen vermutet wurde.
Video:
Die Aufnahmen würden nun von Fachleuten geprüft, um die genaue Tierart und mögliche Gefahren einzuschätzen. Bis neue Erkenntnisse vorliegen, blieben die Bereitschaften erhalten. "Die groß angelegte Suche, die auf Grundlage der bis dahin vorliegenden Bilder und Expertenmeinungen zum Schutze der Bevölkerung notwendig und richtig war, wird jedoch nach dem neuen Kenntnisstand zurückgefahren", heißt es in der Mitteilung.
Update vom 17.06.2025, 14 Uhr: Woher stammt die Raubkatze am Geiseltalsee? Landratsamt mit Vermutung
Am Montagabend informierte der Landkreis die Bevölkerung per Warn-App Nina über die Sichtung des möglichen Raubtiers. Bürger wurden aufgefordert, sich nicht in Wiesen und Wäldern aufzuhalten und Hunde an der Leine zu führen. Zwar sei das Tier grundsätzlich "menschenscheu", dennoch solle niemand sich unnötig in Gefahr begeben.
Neben Braunsbedra gab es auch Berichte über eine Sichtung in einem Ortsteil der Nachbarstadt Mücheln. Trotz fehlender weiterer Beweise oder Videoaufnahmen nimmt das Landratsamt die Lage ernst. Laut Faulstich handelt es sich mit "80-prozentiger Sicherheit" um einen Puma.
Aktuell sind drei Suchteams mit Drohnen im Einsatz. Sollte das Tier gesichtet werden, soll es von einem Experten betäubt und in den Bergzoo Halle gebracht werden. Auch der Zoo in Aschersleben hat seine Bereitschaft zur Aufnahme signalisiert.