Vermisster schwer unterkühlt gefunden: Polizei mit dringender Bitte

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Vermisster schwer unterkühlt in Gebüsch gefunden
Aufnahme der Wärmebildkamera, die zeigt, wie die Polizeibeamten Erste Hilfe leisten. Anschließend wurden der Mann in ein Krankenhaus gebracht.
Vermisster schwer unterkühlt in Gebüsch gefunden
Polizei Mettmann

Die Polizei spricht eine dringliche Bitte an die Bevölkerung aus, nachdem ein Mann beinahe zu Tode gekommen wäre. Fälle wie diesen können vermieden werden, wenn man etwas Hilfsbereitschaft an den Tag legt.

Am Montag (12. Dezember 2022) gegen 16.40 Uhr meldete sich die Ehefrau eines 71-jährigen Mannes aus Ratingen (NRW) bei der Polizei, weil sie seit den Morgenstunden ihren Ehemann vermisste. Zuletzt gesehen hatte sie ihren Mann gegen 9.40 Uhr in der gemeinsamen Wohnung in Ratingen-West. Dies berichtete die Polizei Mettmann in einer Presseerklärung vom Dienstag (13. Dezember 2022) und wandte sich wegen der momentanen Kälte mit einer eindringlichen Bitte an die Bevölkerung.

Da die Polizei nicht ausschließen konnte, dass sich der an Demenz erkrankte Mann in einer Notsituation befand, leitete sie umfangreiche Suchmaßnahmen ein. Hierzu wurde dann im weiteren Verlauf auch ein Personenspürhund sowie ein Polizeihubschrauber eingesetzt - was sich letztendlich auszahlte.

Nach Sturz liegen geblieben: Polizei findet Vermissten in Gebüsch

Denn mithilfe von Aufnahmen aus der Wärmebildkamera des Polizeihubschraubers konnten die Beamten den Vermissten gegen 23.50 Uhr in einem Gebüsch auf einem Gelände zwischen der Justizvollzugsanstalt und den dortigen Bahngleisen ausfindig machen. Aus der Luft heraus führten die Beamten der Polizeifliegerstaffel die Polizisten am Boden und die Rettungskräfte an den Mann heran, der in hilfloser Lage auf der Seite lag.

Vor Ort stellte sich dann heraus, dass der 71-Jährige augenscheinlich gestürzt und bereits schwer unterkühlt war - weshalb er umgehend in ein Krankenhaus gebracht wurde, wo er stationär auf der Intensivstation aufgenommen wurde. Laut Auskunft der Rettungskräfte sei die Rettung des Mannes in "buchstäblich letzter Minute" geschehen - möglicherweise hätte der Mann die Nacht in der Kälte nicht überlebt.

Daher richtet sich die Polizei mit einem Appell an die Bevölkerung, da solche Situationen mit ein bisschen Hilfsbereitschaft vermieden werden können: Solltest du bei der aktuellen Kälte Personen in einer hilflosen Lage sehen, zögere nicht, zu helfen oder den Rettungsdienst oder die Polizei zu alarmieren.

Nicht zögern: Kälte kann tödlich enden

Die Einsatzkräfte können schnell vor Ort sein und haben die Mittel, um Betroffenen schnell Hilfe zukommen zu lassen. Unter Umständen können Sie so Menschen aus einer potenziell lebensbedrohlichen Situation helfen. "Auch wenn sich der Betroffene vielleicht nicht helfen lassen will. Das kann man als Mensch schon einschätzen, wann es gefährlich wird. Lieber einmal zu viel den Rettungsdienst oder die Polizei alarmieren als einmal zu wenig. Das kann Leben retten", sagt ein Polizeisprecher zu t-online.