Beim politischen Aschermittwoch in Passau teilten zahlreiche Parteien gegen die Union aus; Söder wird "Pommespopulismus" vorgeworfen. Doch dieser macht deutlich, welche Rolle Bayern aus seiner Sicht in der künftigen Politik spielen wird.
Neue Signale der Einigkeit von Union und SPD, doch scharfe Angriffe der Konkurrenz auf die potenziellen neuen Regierungspartner: Die schwarz-roten Berliner Koalitions-Sondierungen haben am gestriegen politischen Aschermittwoch (5. März 2025) in Bayern und darüber hinaus für neue Fronten gesorgt.
CSU-Chef Markus Söder nahm die SPD in seiner Rede in Passau weitgehend von Kritik und Spott aus - und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Vilshofen umgekehrt die Union. Beide verteidigten vielmehr das geplante massive Schuldenpaket, auf das sich Union und SPD im Grundsatz geeinigt haben.
Parteien teilen gegen Union aus: Söder mit "Pommespopulismus"
Grüne, FDP, Linke und AfD griffen CDU-Chef Friedrich Merz, die Union und die SPD dafür scharf an. Die Spitzen-Verhandler von CDU und SPD, insbesondere Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil, hatten ihre Aschermittwochs-Auftritte kurzfristig abgesagt.
Söder sagte über das geplante Milliarden-Paket für Verteidigung und Infrastruktur: Man werde alles tun, um das Land und Europa zu stärken. Bei den Sondierungen sei allerdings "noch nichts ganz in trockenen Tüchern". "Aber alle müssen wissen, wir müssen Erfolg haben. Scheitert das, wird es Neuwahlen geben." Und vor der Türe warte die AfD.
Söder stellte aber klar, ohne eine grundlegende Wende in der Asylpolitik werde es kein Ja der CSU zu einer Koalition geben: "Die Migration ist die rote Linie." Söder griff in seiner Rede die Grünen scharf an und lästerte genüsslich über die abgewählte Koalition und den noch amtierenden Kanzler: "Der Spuk von drei Jahren Olaf Scholz ist ab heute Geschichte."
Söder: "Es geht nichts mehr ohne Bayern"
Vor allem die CSU sei der Wahlgewinner: "Liebe Preußen, versteht es, ab jetzt geht nichts mehr ohne Bayern in Deutschland." Vor allem eine zentrale Mission habe er mit der CSU erfüllt: "Grün ist raus." Noch-Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rief Söder zu: "Goodbye, gute Reise, auf Nimmerwiedersehen."
An die Adresse von Radikalen und Extremisten rief er: "Die Radikalen bekommen unser Land nicht!" Und: "Wir dürfen niemals zulassen, dass die AfD ihren Siegeszug fortsetzt."