Nach einem umstrittenen Urteil über die Verwendung eines rassistischen Begriffs gibt es nun eine Petition dagegen, die bereits Zehntausende Unterschriften gesammelt hat
Nach einem Urteil des Landesverfassungsgerichts Mecklenburg-Vorpommern hat eine junge Frau aus Hamburg eine Petition gestartet, um das Wort "Neger" rechtlich als rassistisch einstufen zu lassen.
In der Petition auf change.org schreibt Initiatorin Charlotte Nzimiro: "Das N-Wort ist immer abwertend! Und darüber entscheiden allein die Menschen, die diesen Begriff als höchst abwertend und entmenschlichend empfinden und das sind schwarze Menschen." Ziel der Petition, die bereits rund 75.000 Menschen (Stand 25.12., 12 Uhr) unterschrieben haben, ist es, das Wort als rassistische einstufen zu lassen, so dass es möglich ist, Menschen die andere mit dem N-Wort belegen, anzeigen zu können.
In einem Interview mit dem Portal jetzt.de bekräftigte Charlotte Nzimiro ihre Haltung: Der Begriff könne nicht in einem positiven oder gar neutralen Kontext erscheinen. Er sei eng mit der Kolonialgeschichte verbunden und daher rassistisch und diskriminierend
Es sei laut Nzimiro nicht entscheidend, wie das Wort gemeint sei, denn es sei nicht an Menschen, die nicht wüssten wie es sich anfühlt, mit dem N-Wort bezeichnet zu werden, darüber zu entscheiden, wie sich Schwarze fühlen dürfen oder sollten.
Das N-Wort im Landtag: Was war passiert?
Der AfD-Landtagsfraktionschef Nikolaus Kramer hatte vor dem Landesverfassungsgericht von Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald im Streit mit dem Landtagspräsidium Recht bekommen.
Dem Gericht zufolge verstieß der Ordnungsruf der Landtagsvizepräsidentin im November 2018 wegen der mehrfachen Verwendung des rassistischen N-Wortes gegen die Landesverfassung.