Sie haben fast ihr ganzes Leben zusammen verbracht: Der Tod von 99 Jahre alten Zwillingen bewegt die Menschen im Netz. Die beiden Männer waren am selben Tag innerhalb nur weniger Stunden gestorben.
Am 17. März 1923 wurden Friedrich "Fritz" und Levert Rost in Schüttorf in Niedersachen geboren. Seitdem, so erzählen es ihre Töchter der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), seien die beiden Brüder unzertrennlich gewesen. Eine Verbindung, die es heute wohl nur noch selten gibt. Jetzt bewegt der Tod der Zwillinge viele Menschen: Friedrich und Levert sind innerhalb weniger Stunden am selben Tag gestorben.
Im Gespräch mit der NOZ sprechen die Töchter von Fritz und Levert über das besondere Leben ihrer Väter. Seit ihrer Geburt im März 1923 waren die beiden Niedersachsen eng verbunden. Auch ihre Geburtstage feierten die beiden Jahr für Jahr zusammen. Allerdings mit einer Ausnahme: Ihren 21. Geburtstag mussten die beiden offenbar getrennt voneinander feiern. Levert sei, so heißt es bei der NOZ, an diesem Tag im Jahr 1944 im Zweiten Weltkrieg im Lazarett gelegen. Auch den letzten, den 99. Ehrentag, hätten die beiden aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zusammen feiern können.
Ein Leben lang verbunden: Zwillinge (99) sterben am selben Tag innerhalb weniger Stunden
Die Zwillinge und ihre Frauen wurden in der Familie nur "das Kleeblatt" genannt. "Weil sie zu viert so eng waren", erzählt Edina Rost, eine der Töchter, im Interview mit der NOZ. Doch vor wenigen Monaten bekam dieses Kleeblatt Risse: Im Anfang 2022 waren beide Frauen gestorben. Das genaue Datum und das Alter der beiden ist nicht bekannt.
Rückblickend sieht die zweite Tochter, Hanna Rost, diesen Schicksalsschlag als Anfang vom Ende. "Wie ein Kartenhaus, das keinen Halt mehr hat, wenn eine Karte wegfällt", sagt sie gegenüber der NOZ. Denn: Nur drei Monate nach ihren Frauen sind Fritz und Levert am letzten Sonntag im April verstorben.
Friedrich "Fritz" Rost ist am 24. April 2022 in Osnabrück verstorben. An diesem Tag, so erzählt es Fritz' Tochter, sei sie dann zu seinem auf der Palliativstation liegenden Bruder Levert gegangen. Dort habe sie zu ihrem Vater gesagt: "Der Fritz ist jetzt auch schon mal vorgegangen. Du musst jetzt nur noch als letzter das Licht ausmachen." Dann habe er seine Augen geschlossen.
Die Geschichte der beiden Brüder bewegt aktuell viele Menschen. So kommentiert eine Nutzerin den Post der NOZ auf Facebook mit nur einem Wort: "Gänsehaut". Eine zweite Frau schreibt, dass es "einfach wunderschön" sei, so gehen zu dürfen. "Die Geschwister sind wieder vereint", schreibt eine weitere Nutzerin.
Nach Geburt und Tod am selben Tag wurden die beiden Brüder auch am selben Tag beigesetzt: Für die Zwillinge wurde Mitte Mai eine gemeinsame Trauerfeier in der Kapelle am Heger Friedhofs ausgerichtet. Das steht auf den Traueranzeigen der Beiden.