Der frühere Continental-Chef Karl-Thomas Neumann bekommt eine Abfindung von 7,4 Millionen Euro. Das sagte der stellvertretende Conti-Aufsichtsratschef Werner Bischoff von der Gewerkschaft IG BCE am Mittwoch in Hannover.
Neumann habe einer Vertragsauflösung bei dem Autozulieferer zugestimmt. Schaeffler- Eigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler beteilige sich an den Kosten für die Abfindung. Bischoff sagte zudem, er rechne innerhalb der nächsten zehn bis 12 Monate nicht mit einer Fusion von Conti und Schaeffler. Nachfolger Neumanns als Conti-Vorstandschef wird der Schaeffler-Manager Elmar Degenhart.
Nach der Abberufung Neumanns muss auch der Schaeffler-Berater Rolf Koerfer mittelfristig seinen Posten als Aufsichtsratschef aufgeben. Koerfer habe die Bereitschaft erklärt, den Aufsichtsratsvorsitz abzugeben, nachdem die Neuordnung des Vorstands, insbesondere die Bestellung eines Finanzvorstands, vollzogen sei. Zudem soll ein neuer Aufsichtsratschef von außen gesucht werden. Koerfer soll dem Aufsichtsrat als Präsidiumsmitglied weiterhin angehören. Der Conti- Vorstand wird erweitert.
Sturz-Versuch im Juli war gescheitertContinental und Schaeffler hatten sich einen erbitterten Machtkampf geliefert. Wer Koerfers Nachfolger wird, ist offen. Schaeffler hatte bei einer dramatischen Aufsichtsratssitzung Ende Juli versucht, Conti-Chef Neumann zu stürzen, war aber am Widerstand der Arbeitnehmerseite gescheitert. Die erforderliche Zweidrittel- Mehrheit für eine Ablösung Neumanns kam nicht zu Stande. Danach kam es Verhandlungen über eine Kompromisslösung.
Im Mittelpunkt bei Conti dürfte nun eine geplante Kapitalerhöhung für den finanziell angeschlagenen Autozulieferer stehen. Conti braucht frisches Geld. Der Conti-Aufsichtsrat hatte Ende Juli auf Drängen Neumanns Ende Juli grünes Licht für eine Kapitalerhöhung von bis zu 1,5 Milliarden Euro gegeben. dpa