Nach OPEC-Beschluss: Droht der nächste Kosten-Hammer an der Tankstelle? ADAC warnt

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Preissteigerung bei Sprit erwartet
In Folge der Erhöhung des Ölpreises erwartet der ADAC in Deutschland eine Steigerung des Bezinpreises. (Symbolbild)
Preissteigerung bei Sprit erwartet
Christoph Soeder/dpa

Neun OPEC-Länder wollen ihre Ölförderung verringern. In der Folge kam es zu starken Preissteigerungen für Rohöl auf dem Weltmarkt. Der ADAC warnt jetzt vor steigenden Benzinpreisen.

Immer wieder wird über die Preise an den Zapfsäulen diskutiert. Für Autofahrer sind es schwere Zeiten. Noch zu Beginn des Jahres sah es nach einer Tankstellen-Überraschung aus, wie inFranken.de berichtet hat. Jetzt scheint der nächste Kosten-Hammer bei den Spritpreisen zu drohen. Bereits ab Mai könnte eine Entscheidung von neun Ölförderungsländer der Gruppe OPEC+ fatale Folge haben. Sie alle wollen ihre Produktion ab Mai drosseln und bis Jahresende auf niedrigem Niveau halten.

Dies gab OPEC+ bereits am Montag (03. April 2023) nach einer digitalen Sitzung des Marktbeobachtung-Ausschusses bekannt. Nach offiziellen Angaben hatten am vergangenen Wochenende die beteiligten Nationen diesen Schritt angekündigt. Besonders ins Gewicht fallen dabei die Drosselungen der arabischen Länder. Wie die Tagesschau berichtete, gab das führende OPEC-Land Saudi-Arabien an, seine Ölförderung um täglich 500.000 Barrel (je 159 Liter) zu senken, der Irak plant tägliche Kürzungen von 211.000  Barrel.  Zusätzlich will auch Russland seine seit März bestehende Förderkürzung bis zum Jahresende beibehalten. Diese sollte eigentlich Ende Juni auslaufen. Der ADAC warnt vor den Folgen

Kürzungen der Ölförderung als "Vorsichtsmaßnahme"

Durch die Preisentwicklung ist Öl für Industriestaaten deutlich günstiger zu haben, als vergangenen Sommer.  Wie OPEC+ nach der Sitzung mitteilte, seien die Kürzungen deshalb eine "Vorsichtsmaßnahme, die das Ziel hat, die Stabilität des Ölmarktes zu stützen“.  Wie der Münchener Merkur berichtet, diene die Entscheidung laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dazu, die Preis auf einem bestimmten Niveau zu halten. 

Trotz der Erholung der chinesischen Wirtschaft nach den harten Corona-Beschränkungen und ihrer Funktion als starker Konjunkturmotor nahm die Angst um eine Weltwirtschaftskrise laut Tagesschau zuletzt wieder vermehrt zu. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, steigende Zinserhöhungen führender Notenbanken und die Sorge vor einer neuen Bankenkrise führten zu Rezessionsängsten. Eine wirtschaftliche Milderung würde zu einer geringen Nachfrage nach Rohöl führen und die Ölpreise damit senken.

Nachdem das Vorhaben der OPEC+-Staaten bekannt wurde, reagierten die Ölpreise zum Wochenstart mit einem Hoch. Der Münchener Merkur gibt für die Nordseesorte Brent einen Preisanstieg von 4,13 US-Dollar auf 84,02 Dollar pro Barrel an. Auch der Barrelpreis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 4,07 Dollar auf 79,74 Dollar. 

ADAC warnt vor Preissteigerung beim Benzin und Diesel

Der steigende Ölpreis könnte das Tanken bald wieder teurer machen. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) mitteilte, stieg der Ölpreis um 8 Prozent. Das könnte "in der Folge auch zu einer Verteuerung an den Zapfsäulen" führen, teilte der ADAC am Montag mit laut der dpa mit.

Unternehmen:  Allgemeiner Deutscher Automobil-Club, ADAC 
Gründung: 24. Mai 1903
Sitz:  München
Mitglieder:  21.5 Millionen

Schon seit Jahresanfang sei der Benzinpreis leicht gestiegen - Diesel wurde dagegen günstiger. Im März kostete ein Liter Super E10 laut ADAC im Monatsmittel 1,763 Euro, ein Liter Diesel nur noch 1,715 Euro. "Im Vergleich zum März 2022, der als teuerster Tankmonat aller Zeiten in die Geschichte einging, war Benzin um 30,6 Cent günstiger, Diesel um 42,5 Cent."

Der Preisabstand von Diesel auf Benzin normalisierte sich damit weiter, Ende März betrug die Spanne knapp zehn Cent. In den zehn Jahren vor dem Ukraine-Krieg war Diesel im Schnitt gut 15 Cent billiger als Super E10. Vergangenes Jahr drehte sich das zeitweise. mit dpa