Die Entstehung des Coronavirus ist bis heute nicht schlussendlich geklärt. Der BND hat laut Medienberichten Indizien für eine der bekannten Thesen. China hat jedoch eine andere Haltung dazu.
Update vom 14.03.2025: BND-Indizien zu Corona - China mahnt zur Zurückhaltung
Nach Berichten über Erkenntnisse des Bundesnachrichtendienstes (BND) zum Ursprung des Coronavirus hat China zur Zurückhaltung gemahnt. In den Berichten ging es um Hinweise für die Annahme, das Virus stamme aus einem Labor in China. "In der Frage des Coronavirus lehnt China jegliche Form politischer Manöver entschieden ab", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking. Die Volksrepublik vertrete die Auffassung, dass wissenschaftliche Fragestellungen von Wissenschaftlern bewertet werden sollten.
Überrascht wurden von den Berichten nicht nur chinesische Regierungsbeamte, sondern auch die Mitglieder des für die Kontrolle der Geheimdienste zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) des Bundestages. "Es gibt leider ein grundsätzliches Problem: Rund 80 Prozent aller Skandale, Pannen und hochbrisanten Vorgänge erfahren wir nicht in den zuständigen Gremien, sondern über die Medien", sagte Linken-Politiker André Hahn, der dem PKGr bis Ende 2023 angehörte. "Das ist in den letzten Jahren etwas besser geworden", räumte er ein.
Hahn erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Das Thema Corona stand nicht im Zentrum unserer Tätigkeit." Fragen zum Ursprung des Virus habe man eher im Gesundheitsausschuss gesehen. "Wenn die Bundesregierung dazu nachrichtendienstliche Erkenntnisse hatte, dann wäre sie aber verpflichtet gewesen, das PKGr zu informieren. Ob sie diese dann zusätzlich auch öffentlich macht, das steht auf einem anderen Blatt."
Für WHO ist die Untersuchung nicht abgeschlossen
Die chinesische Außenamtssprecherin verwies auf eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in Wuhan mit Forschern relevanter Labore gesprochen habe. Diese sei zu dem Schluss gekommen, dass ein Durchsickern des Virus von dort "höchst unwahrscheinlich" gewesen sei, erklärte Mao.
Allerdings betont die WHO seit vier Jahren, dass alle Annahmen zum Ursprung des Virus Sars-CoV-2 weiter auf dem Tisch liegen. Die Untersuchung 2021 sei nur der Anfang, nicht das Ende gewesen. Die WHO hat China erst Ende Dezember 2024 erneut aufgerufen, "Daten und Zugang zur Verfügung zu stellen, damit wir die Ursprünge von Covid-19 verstehen können. Dies ist ein moralisches und wissenschaftliches Gebot."
Wie mehrere Medien berichteten, hatte das Kanzleramt Wissenschaftler gebeten, Beweise des BND zur Behauptung zu prüfen, das Coronavirus stamme aus einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan. Der Neuen Zürcher Zeitung zufolge lagen dem BND glaubwürdige Hinweise für die sogenannte Laborthese vor. Diese sollten demnach bei Treffen in den vergangenen Monaten von einer Expertenrunde bewertet werden.
Quelldaten wurden Wissenschaftlern laut Drosten nicht zugänglich gemacht
Informationen zur Einschätzung dieser Experten lagen zunächst nicht vor. Auch die Süddeutsche Zeitung und die Zeit berichten über entsprechende Rechercheergebnisse. Der Laborthese zufolge stammt das Sars-CoV-2-Virus aus einem chinesischen Biolabor, dem Wuhan Institute of Virology, an dem unter anderem an Coronaviren geforscht wird. Die zweite Theorie ist, dass das Virus wie auch schon das der Sars-Epidemie von 2002/2003 einen natürlichen Ursprung hatte.
Der beteiligte Berliner Virologe Christian Drosten sagte, die zusammengefasste Darstellung der Ergebnisse durch den BND habe ihn zwar beeindruckt, die Quelldaten seien dem Kreis der Wissenschaftler aber nicht zugänglich gemacht worden. "Ich kann daher schon allein mangels Datenzugang kein wissenschaftliches Urteil abgeben." Bei der bisherigen öffentlichen Informationslage ergebe sich jedoch eine deutlich überwiegende Wahrscheinlichkeit eines natürlichen Virus-Ursprungs, "und so wurde es auch stets von mir ausgedrückt: Für keine der Herkunftshypothesen gibt es einen Beweis, aber es gibt eine deutliche Gewichtung der Wahrscheinlichkeit".
Auf die Berichte angesprochen, hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) bei einem Pressetermin im Kanzleramt am Mittwoch (12. März 2025) lediglich geantwortet: "Was nachrichtendienstliche Erkenntnisse betrifft, ist dies nicht der Ort, darüber zu sprechen."
Merkel weist Vorwurf grundsätzlich zurück
Seine Vorgängerin, Altkanzlerin Angela Merkel (CDU), verwahrte sich angesichts der Berichte über Geheimdiensterkenntnisse zum Ursprung des Virus gegen Vertuschungsvorwürfe in Bezug auf ihr politisches Handeln. "Bundeskanzlerin a. D. Dr. Merkel weist den in Ihrer Frage formulierten Vorwurf ganz grundsätzlich zurück", teilte eine Sprecherin dem Tagesspiegel mit. Die Zeitung hatte das Büro Merkels nach einer Reaktion zu dem Vorwurf gefragt, das Kanzleramt habe relevante Informationen vor der Öffentlichkeit vertuscht.
Der PKGr-Vorsitzende, Konstantin von Notz, hatte generell begrüßt, "dass sich auch der Bundesnachrichtendienst intensiv mit der Frage nach dem Ursprung des Coronavirus beschäftigt". Die Bundesregierung und die Nachrichtendienste müssten dazu in den kommenden Tagen in den dafür vorgesehenen Gremien umfassend berichten, auch über die Zeitabläufe und zur Frage, wer was wann wusste.
Ursprungsmeldung vom 13.03.2025: Ursache der Corona-Pandemie vertuscht? Merkel reagiert - auch Drosten äußert sich
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich angesichts von Berichten über Geheimdiensterkenntnisse zum Ursprung des Coronavirus gegen Vorwürfe der Vertuschung in Bezug auf ihr politisches Handeln verteidigt. "Bundeskanzlerin a. D. Dr. Merkel weist den in Ihrer Frage formulierten Vorwurf ganz grundsätzlich zurück", teilte eine Sprecherin dem Tagesspiegel mit. Die Zeitung hatte das Büro Merkels nach einer Reaktion zu dem Vorwurf gefragt, das Kanzleramt habe relevante Informationen vor der Öffentlichkeit vertuscht.
Laut Süddeutscher Zeitung und Zeit soll der Bundesnachrichtendienst (BND) bereits 2020 nach eigenen Erkenntnissen zu einer Einschätzung gekommen sein, dass das Virus wahrscheinlich aus einem Labor im chinesischen Wuhan stammte. Darüber sei das Kanzleramt unter der damaligen Leitung Merkels informiert worden. Es sei jedoch entschieden worden, diese Einschätzung geheim zu halten. Auch die NeueZürcher Zeitung berichtete darüber. Dieser These zufolge stammt das Sars-CoV-2-Virus aus einem chinesischen Biolabor, dem Wuhan Institute of Virology, an dem unter anderem an Coronaviren geforscht wird. Die zweite Theorie ist, dass das Virus wie auch schon das der Sars-Epidemie von 2002/2003 einen natürlichen Ursprung hatte.
Merkels Büro verwies in der Erklärung an den Tagesspiegel darauf, "dass Sie sich zur Beantwortung Ihrer Sachfragen an das Bundeskanzleramt wenden mögen, da amtliche Unterlagen aus der Amtszeit der Bundeskanzlerin a. D. im Bundeskanzleramt veraktet sind, nicht im Büro der Bundeskanzlerin a. D.".
Drosten hält natürlichen Virus-Ursprung für wahrscheinlich
Die Bundesregierung hatte erklärt, man habe die Berichterstattung zur Kenntnis genommen. Zu nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und Tätigkeiten könne man sich jedoch nicht äußern. Die zuständigen geheim tagenden Gremien des Bundestages würden in solchen Angelegenheiten unterrichtet.
Der Berliner Virologe Christian Drosten sagte, die zusammengefasste Darstellung der Ergebnisse habe ihn zwar beeindruckt. Die Quelldaten seien dem Kreis der Wissenschaftler jedoch nicht zugänglich gemacht worden, erklärte der Direktor des Instituts für Virologie der Charité in Berlin, der Teil einer vom Kanzleramt um Einschätzung gebetenen Expertenrunde war. "Ich kann daher schon allein mangels Datenzugang kein wissenschaftliches Urteil abgeben." Zudem unterlägen alle Mitglieder der Runde einer Geheimhaltungsverpflichtung.
Aus Sicht der Wissenschaft und der Öffentlichkeit möge es unbefriedigend sein, keine klare Einschätzung zu bekommen. Aber: "Für eine Auswertung nach wissenschaftlichen Standards müssten die Quelldaten in Gänze verfügbar und veröffentlicht werden, damit die Analysen für andere Wissenschaftler nachvollziehbar und reproduzierbar sind." Ohne diese Freigabe seien die mitgeteilten Erkenntnisse auf wissenschaftlicher Ebene nicht verwertbar.
Drosten beruft sich auf "Gewichtung der Wahrscheinlichkeit"
Er selbst habe wie auch andere Forschende und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer wieder darauf hingewiesen, dass alle vorliegenden Daten und Informationen zum Virusursprung einer wissenschaftlichen Auswertung zugänglich gemacht werden sollten. Bei der bisherigen öffentlichen Informationslage ergebe sich eine deutlich überwiegende Wahrscheinlichkeit eines natürlichen Ursprungs, "und so wurde es auch stets von mir ausgedrückt: Für keine der Herkunftshypothesen gibt es einen Beweis, aber es gibt eine deutliche Gewichtung der Wahrscheinlichkeit".
Drosten hält einen natürlichen Ursprung von Sars-CoV-2 nach wie vor als wahrscheinlich, wie er erst im Januar erneut der Zeitung taz erklärte- "und das nehmen auch fast alle Wissenschaftler an, die mit dem Thema befasst sind". Angesichts der momentan verfügbaren - wenn auch schwachen - Datenlage sei anzunehmen, dass die Übertragung auf den Menschen über Zwischenwirte, beispielsweise auf Tierfarmen, erfolgt sei, erklärte auch Fabian Leendertz, Direktor des Helmholtz-Instituts für One Health in Greifswald, der Nachrichtenagentur dpa.
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