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Lidl will nachhaltigster Discounter werden: Kampfansage an Aldi und Co.


Autor: Tobias Utz

Franken, Montag, 29. April 2019

Bio-Produkte und Tierwohl-Labels: Lidl hat im Kampf und Kunden das Ziel, der nachhaltigste Discounter zu sein. In der Kooperation mit "Bioland" sieht Lidl die Chance neue Zielgruppen zu erschließen.
Lidl will seinen Konkurrenten auf dem Lebensmittelmarkt den Rang ablaufen. Symbolbild: Alexander Löffler


Lidl fährt neue Strategie im Konkurrenzkampf der Discounter: Der deutsche Lebensmittelmarkt ist geprägt von großen Konzernen wie Aldi, Rewe und Lidl. Die Food-Giganten dominieren das Geschäft. Untereinander liefern sie sich immer wieder Kämpfe, um den niedrigsten Preis oder die pfiffigste Strategie. Der Neckarsulmer Konzern Lidl will dabei nun einen neuen Weg gehen, wie der Einkaufschef Jan Bock im Interview mit dem Stern verriet.

Bio-Produkte bei Lidl: Sonderpreise trotz Qualitätsoffensive

In der Kooperation mit "Bioland" sieht Lidl die Chance neue Zielgruppen zu erschließen: Beim Discounter kaufen demnach junge (14 bis 30 Jahre) und ältere Leute (ab 50 Jahre) Bio-Produkte ein, so Bock gegenüber dem Stern. Zudem seien es vor allem Frauen, die Bio kaufen. Entscheidend dabei: Gesunder Lebensstil und bewussteres Kaufen, als Faktor beim Griff ins Bio-Regal bei Lidl. "Sehr wichtig" seien Mehrwert-Produkte, wie beispielsweise Fleisch, das mit sogenannten Tierwohl-Labels ausgestattet ist. Bock veranschaulicht das Wachstumspotenzial im Bio-Segment an Bio-Milch - in diesem Bereich wachse Lidl zweistellig, sagt der Einkaufschef - ohne Geschäftsgeheimnisse Preis zu geben. Herkömmliche Milch ist im Vergleich zur Lidl-Bio-Milch 36 Cent günstiger.

Lidl will nachhaltigster Discounter werden

Die Hauptkonkurrenz sieht Lidl weiterhin in Aldi Süd und Aldi Nord, deren Stellung auf dem Bio-Markt der Discounter, man angreifen will: "Wir erleben jetzt einen Wettkampf um mehr Nachhaltigkeit", so Bock. Aldi Süd und Aldi Nord lägen derzeit beim Bio-Umsatz vor Lidl - das wolle man in den nächsten Jahren ändern, so Bock im Interview.

Die Qualitätsoffensive macht Jan Bock an einem weiteren Beispiel fest: Bananen. Genauer gesagt: Fairtrade-Bananen. Diese seien pro Kilo zehn Cent teurer, als bei Wettbewerbern. Diese Sparte mache mittlerweile 40 Prozent der Bananen aus. Was auf Bananen weniger zu trifft, will Lidl bei Produkten, wie Fleisch deutlich machen: Jan Bock zu folge, ist dem deutschen Verbraucher die Herkunft des Produkts umso egaler, desto weiter weg es produziert wurde. Deshalb gilt für den Lidl-Einkäufer: "Je näher es zu mir kommt, desto wichtiger ist es. Deshalb funktioniert Bio."

Die Kooperation mit "Bioland" sei allerdings lediglich ein Baustein auf dem Weg, der nachhaltigste Discounter Deutschlands zu werden. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte Lidl im Vergleich zu Konkurrenten, wie Aldi und Rewe geht.

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