Nach der Schließung von Wilke Wurstwaren in Hessen wurde bereits eine Liste aller betroffenen Produkte veröffentlicht. Bisher war immer die Rede von zwei Todesfällen, doch nun hat das Robert-Koch-Institut ein weiteres Todesopfer bestätigt.
Update, 12.10.2019, 7.18 Uhr: Robert-Koch-Institut bestätigt dritten Todesfall
Nach den ersten beiden Todesfällen ist nun offenbar ein drittes Todesopfer im Wilke-Wurstwaren-Skandal bestätigt worden. Die drei Personen aus Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, sollen alle "direkt oder indirekt an der Listeriose" verstorben sein, erklärte das Robert-Koch-Institut (RKI) in einem Schreiben vom 10. Oktober 2019.
Im Schreiben heißt es außerdem, dass 37 weiter Listeriose-Erkrankungen seit 2014 gemeldet worden seien. Die Dunkel-Ziffer wäre laut RKI allerdings deutlich höher.
Update, 08.10.2019, 10.39 Uhr: Liste der betroffenen Lebensmittel veröffentlicht
1100 Produkte sind betroffen: Nach der Schließung von Wilke Wurstwaren wurde am Montagabend eine Liste mit allen betroffenen Produkten veröffentlicht. Neben einer Markenliste gibt es auch eine Liste mit allen Produkten, die Wilke produziert wurden. Neben Produkten, die unter dem Namen Wilke vertrieben wurden, sind auch Roastbeef bei Aldi und Aufschnitt, der an IKEA-Restaurants geliefert wurde, betroffen.
IKEA hat soroft darauf reagiert und den Verkauf des Aufschnitts gestoppt. Er wurde in Kunden- und Mitarbeiterrestaurants verkauft.
Foodwatch reagiert auf Schließung
Nach zwei Todesfällen und mehreren Erkrankungen durch Listerien-Keime in Fleischwaren einer nordhessischen Firma hat die Verbraucherorganisation Foodwatch Betroffene aufgerufen, sich zu melden.
Dies gelte für weitere Erkrankte ebenso wie für Angehörige, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Foodwatch wolle prüfen, ob in dem konkreten Fall Unternehmen und Behörden auch wirklich alles getan hätten, "um Erkrankungen zu vermeiden und die Menschen zu warnen", hieß es.
Robert-Koch-Institut bestätigt Zusammenhang
Das Unternehmen Wilke Wurstwaren in Twistetal-Berndorf im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Nordhessen wurde vom Veterinäramt geschlossen. Grund dafür sind zwei Todesfälle in Hessen, die auf das Produkt des Betriebs zurückzuführen sind, wie das Amt dem Hessischen Rundfunk (hr) bestätigte.