Nach brutaler Messerattacke auf Kind beim Hauptbahnhof: So geht es dem Zweijährigen heute

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Junge nach Messerattacke in Koblenz aus Krankenhaus entlassen
Nach einer Messerattacke beim Hauptbahnhof Koblenz musste das zweijährige Opfer im Krankenhaus operiert werden.
Junge nach Messerattacke in Koblenz aus Krankenhaus entlassen
Mylene2401/Pixabay.com (Symbolbild)

Ein zweijähriges Kind wurde in der Nähe des Koblenzer Hauptbahnhofs Opfer einer Messerattacke. Ein Busfahrer griff beherzt ein und stoppte den Angreifer. So geht es dem Kind aktuell.

  • Ein zweijähriger Junge wird beim Hauptbahnhof Koblenz Opfer einer Messerattacke
  • Ein Busfahrer stoppt den 39-jährigen Angreifer und wird zum Helden
  • Die Staatsanwaltschaft informiert am Montag (21. März 2022), wie es dem Kind aktuell geht

Der Angriff beim Hauptbahnhof Koblenz spielte sich am Sonntag (13. März 2022) ab: Der Angreifer (39) schubste die Mutter des Kindes weg und stach daraufhin auf den zweijährigen Jungen im Kinderwagen ein. Nun lautet der Vorwurf "Verdacht des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung" gegen den 39-jährigen Tatverdächtigen. Ein Busfahrer sowie ein weiterer Passant eilten dem Opfer zu Hilfe - die beiden wurden so zu Helden.

Update vom 21.03.2022, 16.21 Uhr: Kind nach Messerangriff in Koblenz aus Krankenhaus entlassen

Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz am Montag (21. März 2022) gegenüber inRLP.de mitteilt, befindet sich das Kind nicht mehr im Krankenhaus. Es bestünden derzeit auch keine Anhaltspunkte dafür, dass das Kind bleibende körperliche Schäden davongetragen hätte.

Die Ermittlungen dauern weiter an, erklärt die Staatsanwaltschaft. Sie habe einen Sachverständigen mit der Erstattung eines Gutachtens zur Schuldfähigkeit beauftragt. Auch müsse geklärt werden, ob der Beschuldigte die Voraussetzungen einer Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung des Maßregelvollzugs erfüllt.

Die Erstellung des in Auftrag gegebenen Gutachtens dürfte voraussichtlich einige Wochen in Anspruch nehmen, so die Staatsanwaltschaft Koblenz gegenüber inRLP.de.

Update vom 18.03.2022, 18 Uhr: Busfahrer und Passant überwältigen Messer-Mann

Mit ihrem "beherzten Eingreifen" hätten Passanten wohl Schlimmeres verhindert, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nun ist mehr über diese Heldentat bekannt.

Nach einer Recherche von inRLP.de erklärt Jürgen Czielinski, der Geschäftsführer der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH (koveb), am Freitag (18. März 2022), dass zwei seiner Mitarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt nicht im Dienst waren, dem Opfer zu Hilfe eilten.

Wie die Staatsanwaltschaft berichtete, hatte der 39-Jährige zuerst die Mutter weggeschubst und dann den Jungen attackiert. Dabei stach der Täter unter anderem in den Oberkörper des kleinen Kindes. Laut dem koveb-Geschäftsführer hörte der Busfahrer die Schreie der Mutter und reagierte sofort. Mit einem anderen Passanten überwältigte er den 39-Jährigen. Durch den Einsatz der beiden Männer war es der Polizei auch möglich, den Tatverdächtigen direkt festzunehmen. Eine Kollegin des Busfahrers, die mit ihm unterwegs war, soll nach der Attacke zum Kind gekommen sein und Erste Hilfe geleistet haben.

Staatsanwaltschaft: Täter womöglich nicht schuldfähig

Durch die Messerstiche wurde das Kind schwer verletzt. Es musste operiert werden, erläuterte die Staatsanwaltschaft am Montag (14. März 2022), einen Tag nach der Tat. Der Junge sei außer Lebensgefahr. Am Freitag (18. März 2022) befinde sich das Kind noch immer im Krankenhaus, berichtet RTL und beruft sich dabei auf eine Aussage des Oberstaatsanwalts Dr. Dietmar Moll.

Gegen den Angreifer ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz nun wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Laut Staatsanwaltschaft gebe es Anhaltspunkte dafür, dass der Tatverdächtige zum Zeitpunkt der Tat nicht schuldfähig war. Aus diesem Grund sei der Mann auch seit Montag (14. März 2022) in einer geschlossenen Maßregelvollzugseinrichtung in Rheinland-Pfalz untergebracht.

Nach dem Messerangriff in der Nähe des Hauptbahnhofs sitzt der Schock tief: "Es hat mich natürlich erschrocken, dass so etwas in Koblenz passiert", sagte ein Sprecher der Bahnhofsmission auf Nachfrage von inRLP.de. Er könne nicht glauben, dass so etwas vor Ort passiert ist.