• Messer-Angriff auf Kind (2) beim Hauptbahnhof Koblenz
  • 39-jähriger Mann schubst Mutter von Kinderwagen weg und sticht auf zweijährigen Jungen ein
  • Busfahrer und weiterer Passant überwältigen Messer-Mann

"Verdacht des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung" - so lautet der Vorwurf gegen einen 39-Jährigen. Der Deutsche soll am Sonntag (13. März 2022) nahe dem Koblenzer Hauptbahnhof mit einem Messer auf einen zweijährigen Jungen in einem Kinderwagen eingestochen haben. Ein Busfahrer sowie ein weiterer Passant wurden daraufhin zu Helden.

Update vom 18.03.2022, 18 Uhr: Busfahrer und Passant überwältigen Messer-Mann in Koblenz

Mit ihrem "beherzten Eingreifen" hätten Passanten wohl Schlimmeres verhindert, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nun ist mehr über diese Heldentat bekannt.

Nach einer Recherche von inRLP.de erklärt Jürgen Czielinski, der Geschäftsführer der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH (koveb), am Freitag (18. März 2022), dass zwei seiner Mitarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt nicht im Dienst waren, dem Opfer zu Hilfe eilten.

Wie die Staatsanwaltschaft berichtete, hatte der 39-Jährige zuerst die Mutter weggeschubst und dann den Jungen attackiert. Dabei stach der Täter unter anderem in den Oberkörper des kleinen Kindes. Laut dem koveb-Geschäftsführer hörte der Busfahrer die Schreie der Mutter und reagierte sofort. Mit einem anderen Passanten überwältigte er den 39-Jährigen. Durch den Einsatz der beiden Männer war es der Polizei auch möglich, den Tatverdächtigen direkt festzunehmen. Eine Kollegin des Busfahrers, die mit ihm unterwegs war, soll nach der Attacke zum Kind gekommen sein und Erste Hilfe geleistet haben.

Kind bei Messer-Attacke nahe Hauptbahnhof schwer verletzt

Durch die Messerstiche wurde das Kind schwer verletzt. Es musste operiert werden, erläuterte die Staatsanwaltschaft am Montag (14. März 2022), einen Tag nach der Tat. Der Junge sei außer Lebensgefahr. Am Freitag (18. März 2022) befinde sich das Kind noch immer im Krankenhaus, berichtet RTL und beruft sich dabei auf eine Aussage des Oberstaatsanwalts Dr. Dietmar Moll.

Gegen den Angreifer ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz nun wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Laut Staatsanwaltschaft gebe es Anhaltspunkte dafür, dass der Tatverdächtige zum Zeitpunkt der Tat nicht schuldfähig war. Aus diesem Grund sei der Mann auch seit Montag (14. März 2022) in einer geschlossenen Maßregelvollzugseinrichtung in Rheinland-Pfalz untergebracht.

Nach dem Messer-Angriff in der Nähe des Hauptbahnhofs sitzt der Schock tief: "Es hat mich natürlich erschrocken, dass so etwas in Koblenz passiert", sagte ein Sprecher der Bahnhofsmission auf Nachfrage von inRLP.de. Er könne nicht glauben, dass so etwas vor Ort passiert ist.