Ikea ändert sein Essen – Kunden müssen bald auf beliebte Angebote verzichten

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Das schwedische Möbelhaus Ikea hat sich auch mit seinem Essen einen Namen gemacht. Nun steht eine nachhaltige Veränderung an, mit großen Folgen für die Kunden.

Erst eine Portion Köttbullar, bevor man seine Möbel aus dem Regal-Labyrinth holt und dann ein Hotdog zum Abschied - so oder so ähnlich sieht wohl jeder Besuch beim schwedischen Möbel-Giganten Ikea aus. Wer noch etwas Zeit findet, der kauft dann noch die ein oder andere Leckerei im Schwedenshop ein - gefrorene Fleischbällchen und Würstchen, eingelegten Hering oder Räucherlachs.

Tatsächlich ist Ikea nicht nur bei Möbeln ein Riese, sondern auch bei der Gastronomie und beim Verkauf von Nahrungsmitteln. "Wenn wir pro Ticket-Bon in unseren Restaurants und Schwedenbistros 1,8 Esser annehmen – als Mittelwert – dann kommen wir auf bis zu 50 Millionen Menschen im Jahr", erläuterte unlängst Tanja Schramm in einem Interview für die Medien der Ippen-Gruppe. Sie ist Food Managerin bei Ikea und für das leibliche Wohl der Kunden zuständig. 

Ikea wird weitgehend vegan - das kommt auf die Kunden zu

Doch gerade dieses Segment wird bei Ikea kräftig umgebaut - und zwar in Richtung nachhaltig und fleischlos. Vergangenen Monat setzte der Möbelhändler bereits zum vierten Mal beim Aktionsmonat Veganuary ein Zeichen. "Unter dem Motto 'Probiers doch mal pflanzlich!' bietet IKEA seinen Kund*innen attraktive Angebote und leckere Gerichte, um fleischlos in das neue Jahr zu starten", hieß es Anfang des Jahres vom Unternehmen. Konkret konnten hungrige Möbel-Shopper, zusätzlich zum veganen Dauerangebot auch pflanzliche Schnitzel, Kuchen oder Kaffee-Spezialitäten mit Hafermilch genießen.

Ikea will es aber nicht bei einmaligen Aktionen belassen, sondern sein Nahrungsmittel-Sortiment dauerhaft umbauen. Erste Schritte sind bereits gemacht -  bei IKEA in Deutschland sind seit Oktober 2022 alle pflanzlichen Alternativen aus dem IKEA Lebensmittelangebot günstiger als die vergleichbare Variante auf Basis von tierischem Protein.

Seit Juli vergangenen Jahres gibt es unter anderem den klassischen Hotdog auch in der veganen Variante. Und das zusätzlich zum Gemüse-Hotdog aus Erbsen und Mais. Doch Ikea will noch mehr! 

Hohe Ziele bis 2025 - Ikea setzt auf pflanzliches Essen im Restaurant

Das Ziel ist es, dass bis 2025 "die Hälfte der angebotenen Mahlzeiten in den Schwedenrestaurants pflanzlich ist und dass 80 Prozent aller verpackten Lebensmittel, die im Schwedenshop angeboten werden, pflanzenbasiert sind", so das Unternehmen in seinem Statement zum veganen Aktionsmonat.

Klassiker wie Köttbullar und die Entenkeule vor Weihnachten solle es jedoch immer noch geben, so Tanja Schramm gegenüber Ippen. "Im verpackten Food-Sortiment wird es dann neben unserem pflanzlichen Lebensmittelangebot fast nur noch unsere ikonischen nicht-pflanzlichen Produkte geben: Köttbullar und Lachs", konkretisiert die Ikea-Food-Managerin weiter.

Tanja Schramm gibt zu: "Es gehört ja ein gewisser Mut dazu, sein Sortiment so zu verändern". Die Kunden nehmen die Änderungen laut dem Unternehmen aber sehr gut an. "Bereits ein Viertel der Kund*innen greift zu dem pflanzenbasierten Angebot – Tendenz steigend", erklärte das Unternehmen zum Start des Veganuary in seinen Einrichtungshäusern. Insgesamt haben Gastronomie und Lebensmittelhandel einen beachtlichen Anteil am Umsatz des Konzerns. Laut Unternehmensangaben waren dies im vergangenen Jahr 267 Millionen Euro von rund 44 Milliarden Euro Gesamtumsatz.

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