Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Hilfe für den schwer angeschlagenen Schaeffler-Konzern gebeten.
Eine Zerschlagung der Gruppe hätte „verheerende Auswirkungen“ auf zahlreiche Unternehmen im Automobilsektor wie auch in anderen Industriebranchen, schrieb Herrmann an die Regierungschefin.
Schaeffler habe eine Schlüsselposition in der deutschen und europäischen Automobil-Zulieferindustrie. „Die Probleme bei der INA- Schaeffler-Gruppe könnten zum Verlust von vielen Tausenden von Arbeitsplätzen führen“, erklärte der fränkische CSU-Politiker nach einer Mitteilung des Ministeriums am Freitag in München.
"Bestmögliche Unterstützung für Schaeffler" Die Bundesregierung solle deshalb alles tun, um dem Herzogenauracher Konzern „die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen“. Schaeffler ist nach der Conti-Übernahme hoch verschuldet und kann die Zinsen nicht mehr aufbringen.
Herrmann hob hervor, dass Schaeffler in den letzten Jahren gerade in Franken zahlreiche Arbeitsplätzen geschaffen und gesichert habe. „Während viele andere Unternehmen Arbeitsplätze ins Ausland verlagert haben und manch einer seine Unternehmensanteile versilbert hat, hat die Familie Schaeffler stets ein großes Verantwortungsbewusstsein für den Standort Deutschland bewiesen“, erklärte er.
Dies müsse bei den anstehenden Entscheidungen berücksichtigt werden. „Wer heute in Talkshows oder sonst wo über die Familie Schaeffler und ihre Mitarbeiter schlecht redet, hat letztlich keine Ahnung von dieser Firma“, meinte Herrmann. dpa