Wieder und wieder wird darüber diskutiert, ob die Zeitumstellung beibehalten oder abgeschafft werden soll. Dabei könnte es so einfach sein. Kein Mensch sollte sein Leben länger als nötig in der Dunkelheit verbringen. Deshalb: Weg mit der Zeitumstellung und her mit der Sommerzeit - ein Kommentar.
Über viel Sonnenlicht gibt es nichts Schlechtes zu sagen - außer man fokussiert sich auf eine mögliche Erhöhung des Hautkrebsrisikos bei unzureichenden Schutzmaßnahmen. Da man diese Gefahr leicht durch UV-Schutz eliminieren kann, ist dieses Argument redundant. Sonne macht uns glücklich und beugt Depressionen vor - die Sommerzeit gewährleistet besonders viel von diesem Muntermacher. Also warum sollte man durch Zeitumstellung oder eine dauerhafte Winterzeit die Bevölkerung unglücklicher machen, als nötig? Die Sommerzeit sollte zur neuen "Normalzeit" werden.
Deutschland war laut timeanddate zusammen mit Österreich-Ungarn das erste Land der Welt, das die Zeitumstellung flächendeckend einführte. Gedacht war sie ursprünglich als Energiesparmaßnahme zu Kriegszeiten. Seit dem Ersten Weltkrieg wird daher - mit einer Unterbrechung von einigen Jahren - halbjährlich an den Uhren gedreht.
Seit 1996 nahezu einheitlich: Wann wird die Uhr umgestellt?
Für nahezu alle Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraums gilt seit 1996 eine einheitliche Regelung, wann genau die Zeit verstellt wird: Das erfolgt am letzten Sonntag im März um 2 Uhr deutscher Ortszeit (eine Stunde nach vorn) und am letzten Sonntag im Oktober um 3 Uhr (eine Stunde zurück).
Doch das ist nicht mehr zeitgemäß. Wir befinden uns nicht im Krieg. Und jetzt kommt der Hammer: Es ist nicht einmal belegt, dass durch die Umstellung Energie gespart wird. Das war möglicherweise alles Wunschdenken.
"Wie viel Energie durch die Umstellung auf Sommerzeit tatsächlich eingespart wird, lässt sich nicht genau beziffern, denn: Die Umstellung führt an der einen Stelle zu einem geringeren und an der anderen zu einem höheren Verbrauch", fasst das Umweltbundesamt (UBA) zusammen. Die Waage hält sich demnach und Zeitumstellung beginnt, mehr und mehr nach Willkür zu klingen.
Energiesparen? Firlefanz.
Die DAK-Krankenkasse hat eine Umfrage zu dem Thema abgehalten, wie viele Leute körperlich unter der Zeitumstellung leiden und ihre Ergebnisse veröffentlicht. Ganze 25 Prozent der Teilnehmenden beklagen gesundheitliche Probleme. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schlafstörungen sind nur einige der verzeichneten Symptome. Ein Viertel derer, sind bis zu einem ganzen Monat davon beeinträchtigt.
In sämtlichen Befragungen stimmte die Mehrheit der Befragten für eine Abschaffung der Zeitumstellung. Auch das Europäische Parlament stimmte im März 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung im Jahr 2021. Hierfür wäre eine Einigung der einzelnen Mitgliedsstaaten nötig gewesen, jedoch wurde diese auf unbestimmte Zeit vertagt.