Einen wirklich ungewöhnlichen Fund machte eine Frau aus Hessen beim Essen einer Kartoffel. Hart, rund und aus Gold – was da zum Vorschein kam, war ein Ehering. Nun wird auf Facebook gerätselt, wer der Besitzer sein könnte.
Kartoffeln mit Butter aus der Pfanne, dazu Krautsalat – eigentlich ein ganz normales Essen. So ganz gewöhnlich war das Gericht aber am letzten Juli-Wochenende für Maria Tross nicht. Denn plötzlich biss die 90-Jährige aus Wißmar auf etwas Hartes in der Kartoffel.
Was sie zunächst für einen Wurm hielt und daher angewidert ausspuckte, entpuppte sich aber als wertvoller Fund. In die Kartoffel war ein goldener Ehering eingewachsen.
Ehering in Kartoffel gefunden – Suchaktion auf Facebook gestartet
"Es ist ein Wunder geschehen", dachte sich die Finderin und erzählte ihrer Pflegerin Christiane Geiger eine Woche später davon, wie der Hessische Rundfunk berichtete. Diese fand den Fund so spannend, dass sie ein Bild des Rings auf Facebook teilte und eine Suchaktion startete.
In den Ring eingraviert sind die Buchstaben W und D und das vermutliche Hochzeitsdatum "21. 2. 53". Das Paar, zu dem dieser Ring gehört, müsste demnach schon 70 Jahre verheiratet sein. Christiane Geiger glaubt außerdem, dass es sich um eine Besitzerin handelt: "So einen schmalen Ring kann kein Mann tragen", meinte sie gegenüber mittelhessen.
Die Herkunft des Rings ist bisher aber noch unbekannt. Die Tochter von Maria Tross ist sich ziemlich sicher, die Kartoffeln beim Edeka-Markt in Wißmar gekauft zu haben. Unklar bleibt aber, ob diese regional angebaut oder importiert wurden.
Wem gehört der Ring aus der Kartoffel?
Eine neue Spur könnte der Hinweis zweier Facebook-Kommentatoren liefern: Zusätzlich zu den Initialen und dem Datum war noch ein Herz mit einem N in der Mitte, das von einem Pfeil durchschossen wird, eingraviert. Dies sei die Punze von Niessing, einer Schmuckmanufaktur, die es seit 1873 gibt und die auch Trauringe herstellt. Vielleicht gibt es in der dortigen Buchhaltung einen Verweis auf die Käufer, hoffen die Kommentatoren.
"Ich kann verstehen, wenn andere sagen: 'Das kann nicht wahr sein'. Das dachte ich mir im ersten Moment selbst", gibt Maria Tross zu. Dass es eine kleine Sensation sei, dass die Kartoffel den Ring überhaupt aufgenommen habe, erklärte auch Karl-Josef Walmanns vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen auf Nachfrage des hessischen Rundfunks. Der Ring muss genau am Ende eines Keims gelegen haben. Dies sei biologisch möglich, aber "im Lotto zu gewinnen, ist wahrscheinlicher".