Omikron: Virologe Streeck kritisiert Aussage der EU-Seuchenschutzbehörde

1 Min
Laut Hendrik Streeck schützen die bisherigen Maßnahmen gegen den Coronavirus auch gegen Omikron: die AHA-L-Regeln und Impfen. Symbolbild.
Hendrik Streeck
Fabian Sommer (dpa)

Die Omikron-Variante des Coronavirus bereitet große Sorgen - und das weltweit. Stiko, EU-Kommission, EU-Seuchenschutzbehörde und Virologe Hendrik Streeck äußern sich zur Entwicklung der Pandemie.

  • Omikron bereitet weltweit große Sorgen 
  • EU-Seuchenschutzbehörde in großer Sorge
  • Lage in England: 60 Prozent aller Neuinfektionen auf Omikron zurückzuführen
  • "Spekulation": Virologe Hendrik Streeck kritisiert Aussage der Seuchenbehörde
  • Stiko und EU-Kommission handeln

Die Corona-Pandemie hat durch die Omikron-Variante erneut an Fahrt aufgenommen. Die Entwicklung bereitet weltweit Sorgen - wie soll es weitergehen?  Die Symptome seien zwar mild, aber "ungewöhnlich", wie Angélique Coetzee, die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, mitteilte. Ausgebrochen in Südafrika ist die Variante nun auch in Europa und Deutschland angekommen. Wie die EU-Seuchenschutzbehörde prognostiziert, soll Omikron in wenigen Monaten die Delta-Variante ablösen und zur vorherrschenden Corona-Variante werden. Virologe und Leiter des Instituts für Virologie der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, warnt unterdessen vor zu viel Spekulation. Die Stiko und die EU-Kommission sehen Anlass zu handeln - und auch die Politik in Deutschland sieht sich gezwungen, erneut Maßnahmen nachzuschärfen. Wie ist die Lage?

Pandemie nimmt durch Omikron erneut Fahrt auf: EU-Seuchenschutzbehörde in großer Sorge

In nur wenigen Monate soll die Omikron-Mutation des Coronavirus die Delta-Variante in Europa ablösen und somit die vorherrschende Variante werden. Das erklärte die EU-Seuchenschutzbehörde. Experten sind sich einig, dass Omikron dann für mehr als die Hälfte aller Corona-Infektionen verantwortlich sein wird. 

Einige Wissenschaftler*innen und Virologen sind der Meinung, dass Omikron sich zudem weitaus schneller verbreiten könnte, als die Delta-Variante. Das geht aus einem Schreiben der EU-Seuchenschutzbehörde hervor, wie die "Welt" berichtete. In England sind mittlerweile 60 Prozent aller Neuinfektionen auf Omikron zurückzuführen.

Dass die Delta-Variante deshalb nicht unwichtiger wird, erklärte wiederum der Virologe Hendrik Streeck gegenüber dem TV-Sender Phoenix und warnte gleichzeitig vor Spekulationen rund um Omikron. 

"Sehr spekulativ": Virologe Streeck erläutert, was schützen und helfen soll

"Ich finde das sehr spekulativ, jetzt auch das Bild an die Wand zu malen, dass wir es mit einer Super-Variante zu tun haben, wo wir eine enorme Übertragung haben werden", so Streeck weiter. Selbstverständlich sollten alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, allerdings wisse man im Moment noch zu wenig über die Corona-Mutation. "Es dürfen derzeit keine vorschnellen Schlüsse gezogen werden, egal in welche Richtung." 

FFP2-Maske: Testsieger bei Amazon ansehen

Konzentrieren müssten wir uns weiterhin auf die Infektionszahlen in Deutschland "egal, welche Variante das im Moment ist". Streeck richtet den Blick weiterhin auf die Delta-Variante: "Kontrollieren wir Delta, kontrollieren wir dadurch auch die Omikron-Variante."

Schlussendlich würden dieselben Maßnahmen gegen die Omikron-Mutation helfen, die wir bereits gegen Delta haben: Impfen, Boostern, AHA-L-Regeln und Kontaktbeschränkungen. So können wir auch "dieses Virus eindämmen", schließt der Virologe ab.  Auch die Stiko richtet ihren Blick besorgt gen Omikron-Variante, weshalb nun die Empfehlung gilt, sich bereits nach drei Monaten boostern zu lassen. Zudem verlieren auch die EU-Impfzertifikate ihre Gültigkeit schneller. Das teilte die EU-Kommission am 21. Dezember 2021 mit.

Artikel enthält Affiliate Links