Deutsche immer häufiger von Sorgen und Ängsten geplagt: Negative Auswirkungen auf Psyche und Körper
Autor: Nadine Wüste
Deutschland, Freitag, 06. Oktober 2023
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Deutschen immer häufiger von Sorgen und Ängsten geplagt werden. Stress im Job, Krieg oder Naturkatastrophen belasten zunehmend alle Altersgruppen. Besonders betroffen sind laut Umfrage allerdings junge Erwachsene.
Die Deutschen machen sich aufgrund von Krieg und der Inflation zunehmend Sorgen um die Zukunft, liegen oftmals nachts wach und sind zudem noch vom sogenannten Mental Load und den Anforderungen im Job gestresst: Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Online-Therapieplattform HelloBetter, in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos, die der Bild vorliegt. Die Umfrage legt auch dar, welche Auswirkungen die Ereignisse der letzten Monate auf die Psyche haben können.
So gaben 43 Prozent der 2000 Befragten im Alter zwischen 16 und 79 Jahren an, besorgter als noch vor einem Jahr zu sein. Belastend seien vor allem die Inflation und steigende Preise, die Sorge um die eigenen Kinder und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Auch die Themen Klimakrise, Naturkatastrophen und drohende Altersarmut beschäftigen die Deutschen sehr.
Sorgen und Ängste wirken sich auf Dauer auf die Gesundheit aus
Diese Sorgen und Ängste wirken sich auf die Gesundheit aus - sowohl körperlich als auch psychisch. Über Generationen hinweg fühlen sich laut der Umfrage 27 Prozent der teilnehmenden Befragten erschöpft und energielos. 26 Prozent grübeln vermehrt, können ihre Gedanken nicht abstellen. 23 Prozent fühlen sich antriebslos und unmotiviert.
Video:
Stark betroffen sei vor allem die "Generation Z" - also Personen im Alter zwischen 16 und 28 Jahren. Ganze 40 Prozent klagen hier über Erschöpfung und Energielosigkeit. Belastend sei in dieser Altersgruppe auch Social Media. Selbstzweifel durch den ständigen Vergleich mit anderen würden dadurch befeuert.
27 Prozent der jungen Erwachsenen in dieser Altersgruppe klagen auch über die Angst, etwas verpassen zu können ("Fear of Missing out"). Eine Belastung durch Cybermobbing erfahren laut Umfrage 21 Prozent der 16- bis 28-Jährigen.
"Mental Load" sorgt für Stress: Vor allem Mütter betroffen
Unabhängig vom Alter ergab die Umfrage, dass 30 Prozent der Deutschen aufgrund von Sorgen und Ängsten nachts wachliegen und nicht wieder einschlafen können. Finanzielle Sorgen und beruflicher Stress wurden hier als Faktoren angegeben. Ein weiterer Faktor ist der sogenannte Mental Load. Gemeint sind damit alle mentalen Anstrengungen, die man braucht, um Familie, Haushalt, Beruf und Privates zu organisieren. Hier sind vor allem Mütter (32 Prozent) betroffen, wie die Umfrage zeigt. Bei den befragten Vätern sind es 23 Prozent, die sich dadurch überanstrengt fühlen.
Buchtipp: 'Das Anti-Angst-Buch: Mehr Belastbarkeit, weniger Panik, starke Nerven' - hier direkt ansehenAm besten geht es laut den Ergebnissen den 59- bis 75-Jährigen in Deutschland. Hier fühlen sich "nur" 13 Prozent erschöpft, 12 Prozent klagen über vermehrtes Grübeln.