Nach Mega-Shitstorm: Deutsche Bahn hält doch an Service fest

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Nach Mega-Shitstorm: Deutsche Bahn hält doch an Service fest
Die Ankunftszeit und das Ankunftsgleis erfahre man am Bahnhof am zuverlässigsten in Echtzeit über Monitore und Co., argumentierte die Bahn. (Archivbild Nürnberg)
Nach Mega-Shitstorm: Deutsche Bahn hält doch an Service fest
Ellen Schneider/inFranken.de

Die weißen Ankunftspläne der Deutschen Bahn sollten ursprünglich Mitte Dezember zum Fahrplanwechsel aus den Bahnhöfen verschwinden. Doch diese Idee erntete heftige Kritik.

"Die Deutsche Bahn (DB) nimmt die Kritik von Öffentlichkeit und Verbänden ernst und ihre Entscheidung zurück", teilte der bundeseigene Konzern mit. Deshalb werden die Ankunftspläne auch nach dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember "für die nächste Fahrplanperiode" beibehalten. Zuvor hatte die Bild darüber berichtet.

Die Bahn plant nun, die Nutzung des Printmediums am Bahnhof in der kommenden Fahrplanphase umfassend zu evaluieren. Auf dieser Basis soll dann mit den Verbänden über die nächsten Schritte beraten werden.

"Verschärft das Gefühl des Abgehängtseins" - Bahn musste zu Ankunftsplänen Kritik einstecken

Erst am Mittwoch (27. November 2024) hatte der Konzern mitgeteilt, dass die Aushänge der Ankunftspläne ab 15. Dezember in den Bahnhöfen wegfallen sollten. Der Schritt wurde damit begründet, dass Reisende Informationen in Echtzeit benötigten. Die Ankunftszeit und das Ankunftsgleis erfahre man am Bahnhof am zuverlässigsten über die Monitore, die Live-Ankunftstafeln oder die dynamischen Anzeiger direkt am Bahnsteig, hieß es.

Da die Papier-Aushänge von den Reisenden kaum genutzt würden, in der Datenpflege und im Druck jedoch hohen Aufwand verursachten, werde darauf verzichtet. Die gedruckten gelben Abfahrtspläne sollten von den Plänen nicht betroffen sein. Die Deutsche Bahn betreibt nach eigenen Angaben etwa 5.700 Bahnstationen, an denen rund 21 Millionen Reisende täglich unterwegs sind. Die gelben Pläne hängen an allen Bahnhöfen. An 570 mittleren bis großen Bahnhöfen hängen zusätzlich die weißen Pläne.

Von Sozial- und Fahrgastverbänden hatte es nach der Ankündigung deutliche Kritik gegeben. "Die geplante Abschaffung von analogen Aushängen, auch wenn es bisher nur die Ankunftspläne betrifft, verschärft das Gefühl des Abgehängtseins, insbesondere bei allen, die nicht durchgängig digital unterwegs sind – Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen oder arme Menschen", sagte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Ohne Not werden Menschen von wichtigen Informationen ausgeschlossen." Der Vorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß, sagte dem RND: "Wir sind der Meinung, die gedruckten Fahrpläne könnt­­­en ruhig noch weiter aushängen." Viele Leute orientierten sich lieber in Ruhe an den Plänen, anstatt die digitalen Anzeigen zu nutzen.

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