Nach dem Vortagesrücksetzer vom Rekordhoch hat der Dax wieder Gewinne verbucht. Im frühen Handel kletterte der deutsche Leitindex um 0,62 Prozent auf 16.856,50 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte legte um 0,40 Prozent auf 27.308,10 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um ein halbes Prozent.
Allein von Ende Oktober bis zu seinem in der Vorwoche erreichten Rekordhoch bei etwas über 17.000 Punkten hatte der Dax ein Plus von mehr als 16 Prozent verbucht, angetrieben von der Aussicht auf baldige Zinssenkungen. Nachdem besonders für den Euroraum diese Erwartung von der Europäischen Zentralbank (EZB) aber etwas gedämpft wurde, ging dem hiesigen Aktienmarkt die Luft erst einmal aus.
Unter den Einzelwerten waren die Aktien der Deutschen Börse nach einer Kaufempfehlung von UBS mit plus 1,7 Prozent im Dax vorne. Analyst Michael Werner begründete seinen Optimismus mit einer für 2024 erwarteten Branchenrotation von Bankwerten in Aktien von Börsenbetreibern.
Am Dax-Ende landeten Siemens Energy mit minus 3,3 Prozent. Auch auf Jahressicht sind die Titel des Energietechnik-Unternehmens im Dax der schwächste Wert. Aktien, die schlecht gelaufen sind, wollen Investoren auch zum Jahresabschluss oftmals nicht in ihren Depots haben.
Die Papiere von Carl Zeiss Meditec gewannen an der MDax-Spitze 2,8 Prozent. Das Medizintechnik-Unternehmen will sein Portfolio im Bereich Augenheilkunde erweitern und das Dutch Ophthalmic Research Center (Dorc) übernehmen.
Schwächster Wert im MDax waren Delivery Hero mit einem Verlust von sieben Prozent. Mit Blick auf die Kursentwicklung im Gesamtjahr belegen die Titel des Essenslieferdienstes ebenfalls den letzten Platz in dem Index.
Im Kleinwerteindex SDax gewannen Energiekontor als stärkster Wert 7,4 Prozent. Der Wind- und Solarpark-Betreiber hatte nach dem vollzogenen Verkauf eines Windparkprojekts in Schottland seinen Gewinnausblick angehoben.
Der Elektronikhändler Ceconomy erwartet im neuen Geschäftsjahr weitere operative Verbesserungen. Die Aktien verloren als Schlusslicht im SDax dennoch 9,2 Prozent. Das Konsumumfeld bleibe sehr schwierig und der Ausblick für das neue Geschäftsjahr entsprechend vage, urteilte ein Marktteilnehmer.