Conti-Aktie auf Talfahrt

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Ein Firmenschild steht vor der Hauptverwaltung der Continental AG in Hannover. Foto: Peter Steffen/dpa

Die Unsicherheit über die Zukunft seines angeschlagenen Großaktionärs Schaeffler hat die Aktie des Autozulieferers Continental am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Das Papier verlor in der Spitze mehr als 20 Prozent und lag am Nachmittag bei einem Minus von rund 14 Prozent bei rund 11 Euro.

Händler in Frankfurt verwiesen auf die überaus angespannte Lage von Schaeffler, das Unternehmen sei schwer unter Druck.
Die Zukunft von Conti unter dem neuen Großaktionär Schaeffler bleibe extrem unsicher, sagten Händler. Dies drücke zusammen mit der sehr schlechten technischen Verfassung der Aktien auf die Kurse. Ein Börsianer sagte: „Schaeffler steht das Wasser offenbar bis zum Hals und der Druck, ein Konzept vorzulegen, um womöglich doch Staatshilfe zu erlangen, steigt immer weiter.“ Die Übernahme sei sehr schlecht für Schaeffler gewesen.
Seit Jahresbeginn hat das Conti-Papier mehr als 60 Prozent seines Wertes eingebüßt. Die Ratingagentur Moody„s beurteilte die Kreditwürdigkeit von Continental zuletzt nur noch mit “Ba2„ bei negativem Ausblick und gesteht dem Unternehmen damit nur noch “Ramschstatus„ zu.
Die fränkische Schaeffler-Gruppe kämpft derzeit um Staatshilfen. Schaeffler hatte am Montag seine Eigenkapitallücke mit 5 bis 6 Milliarden Euro beziffert. Die bisherigen Alleineigentümer Maria- Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg zeigten sich bereit, zur Sanierung des Konzerns einen wesentlichen Teil ihrer Anteile zu verkaufen und mit dem Ertrag die Schulden abzubauen. Schaeffler hatte sich mit der Übernahme von Conti hoch verschuldet.
Das Unternehmen suchte am Montag den Schulterschluss mit der IG Metall. Schaeffler verpflichtete sich in einer Vereinbarung mit der Gewerkschaft auf die Einführung weitgehender Mitbestimmung nach dem Vorbild einer Aktiengesellschaft. dpa