Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt zur Zeit vor dem Verzehr von Champagner der Marke Moët & Chandon Ice Impérial. Die Flaschen könnten mit der Droge MDMA versetzt sein - der Konsum des Inhalts sei "lebensbedrohlich". Die Behörde gibt Hinweise, wie man die vergifteten Flaschen erkennt.
- Großer Champagner-Rückruf: MDMA in Moët & Chandon gefunden
- "Kein Scherz": Verbraucherzentrale warnt - es besteht Lebensgefahr
- Anfang Februar 2022: Mann stirbt nach Drink in Weidener Bar
- Diese Chargen sind betroffen - Farbe verrät gefährlichen Inhalt
Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit haben einen Rückruf von Champagnerflaschen der Marke Moët & Chandon bekannt gegeben. Bereits im Februar 2022 hatte die niederländische Nahrunsgmittelbehörde NVWA vor lebensgefährlichen Getränken gewarnt - nun gibt es auch in Deutschland offizielle Warnungen. Der Grund: In den Flaschen bestimmter Chargen kann sich das Rauschmittel MDMA in potenziell tödlicher Dosis befinden. Am 13. Juni hat das Bundesamt weitere Informationen herausgegeben, wie die vergifteten Flaschen zu erkennen sind und wie sich Verbraucher*innen verhalten sollen, die möglicherweise im Besitz solcher Flaschen sind.
Zwei Chargen Champagner zurückgerufen: Ihr Inhalt kann tödlich sein
"Achtung Lebensgefahr: Erneut werden Champagnerflaschen der Marke Moët & Chandon Ice Impérial (3 Liter) zurückgerufen, da sie teilweise mit der Droge MDMA gefüllt sind", schreibt die Verbraucherzentrale. Neben der Chargennummer "LAJ7QAB6780004" würden nun zusätzlich noch alle Flaschen der Charge "LAK5SAA6490005" zurückgerufen, heißt es.
Von außen seien die Flaschen nicht zu unterscheiden. Beim Gießen zeige sich jedoch ein deutlicher Unterschied: Die mit MDMA gefüllten Flaschen hätten eine rötlich-braune Farbe. "Diese Nachricht ist kein Scherz", betont die Verbraucherzentrale. Die betroffenen Chargen seien lebensgefährlich. Konkret erkennbar seien die vergifteten Flaschen nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz an folgenden Merkmalen:
- der Inhalt sprudelt NICHT
- der Inhalt hat eine rötlich-braune Farbe, die sich mit der Zeit verdunkelt
- der Inhalt einen anderen Anisgeruch.
Bislang sei nicht bekannt, wie die Droge in die Flaschen gelangt sei. Die NVWA könne daher nicht abschätzen, ob noch mehr Flaschen mit dem Gefahrstoff im Umlauf sind, teilte die Behörde weiter mit. Es könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass andere Flaschen der gleichen Marke im Umlauf sind, die ebenfalls MDMA enthalten.
"Die Polizei ermittelt bereits in diesem Kriminalfall. Betroffene Flaschen können im Handel zurückgegeben werden", heißt es. Im Februar endete eine Party in einem Restaurant im bayerischen Weiden für einen 52-Jährigen tödlich: Gemeinsam mit sieben Bekannten wollte er mit Champagner anstoßen, doch in der Drei-Liter-Flasche befand sich kein einziger Tropfen Champagner, sondern pures Ecstasy. Die Flasche hatten die Freunde online erworben.