Bis zu 5000 Euro Nebenkosten-Nachzahlungen: Wohnungsverband GdW mit schockierender Prognose
Autor: Io Görz
Deutschland, Sonntag, 10. Juli 2022
Die Nebenkosten für Energie werden 2022 steigen. Nun hat die Vertretung der deutschen Wohnungswirtschaft (GdW) errechnet, dass die Kosten förmlich explodieren. Für viele Mieter könnten sie unbezahlbar werden.
- Nebenkosten im Jahr 2022 steigen massiv an
- GDW errechnet: Bis zu 5000 Euro mehr Nebenkosten drohen - bis zu 400 Prozent Steigerung
- "Sozialer Frieden in Gefahr" – klare Warnung des GdW
Die Energiekosten für Mieter*innen und Hausbesitzer*innen drohen in unbezahlbare Höhen zu klettern. Die Vertretung der deutschen Wohnungswirtschaft (GdW) hat errechnet, welche Mehrkosten auf uns zukommen. Im schlimmsten Fall kommen auf Haushalte bis zu 5000 Euro Mehrkosten zu - kaum bezahlbar, warnt der GdW.
Explodierende Energiekosten: "Sozialer Friede in Gefahr"
Aufgrund von Daten des Statistischen Bundesamts hat der GdW errechnet, wohin die steigenden Energiekosten führen könnten. Aufgrund des Ukrainekriegs sind die Kosten in diesem Jahr bereits stark gestiegen. Sollte die dritte Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen werden, ist es möglich, dass die Kosten noch weiter steigen. Laut GdW drohen Gaspreissteigerungen von bis zu 400 Prozent. Daraus ergeben sich Mehrkosten bei den Betriebskosten-Nachzahlungen, die gerade für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen kaum zu stemmen sein dürften.
Video:
„Das können sich weder die Mieter noch die sozial orientierten Wohnungsunternehmen leisten“, so GdW-Präsident Axel Gedaschko. „Die Situation ist mehr als dramatisch und der soziale Frieden in Deutschland ist massiv in Gefahr. Weder die Mieter noch die sozial orientierten Wohnungsunternehmen dürfen angesichts der weiteren massiven Preissteigerungen alleine gelassen werden. Der Staat muss in dieser Notsituation seiner sozialen Verantwortung gerecht werden“, so Gedaschko weiter.
Wohnungsunternehmen müssten bei den Betriebskosten in Vorleistung gehen. Hier könnten sie am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angekommen sein, sagte Gedaschko am Donnerstag, als die GdW ihre Berechnungen zu den Nebenkosten präsentierte. Laut GdW haben einige Wohnungsunternehmen die Vorauszahlungen für die warmen Nebenkosten bereits erhöht, damit die Nachzahlungen nicht so hoch ausfallen im kommenden Jahr. Insgesamt bedeuten die Preissteigerungen zwischen 1,6 und 6,7 Milliarden Euro Mehrkosten für Wohnungsunternehmen, die diese wohl direkt an die Mieter*innen weitergeben werden.
Sparen mit Wärmepumpen-Heizung: Jetzt günstigsten Anbieter findenSo stark könnten die Nebenkosten 2022 steigen
Bis zum Mai 2022 sind bereits laut den Berechnungen der GdW im Mittel 700 Euro Mehrkosten für Haushalte aufgelaufen. Für Single-Haushalte rund 500 Euro, für Vierpersonenhaushalte über 900 Euro. Diese Kosten werden sich je nach Szenario im Lauf des Jahres weiter steigern.
Im Mittel für alle Haushalte geht die GdW für das gesamte Jahr 2022 von Mehrkosten zwischen 1361 und 3799 Euro aus. Für Single-Haushalte wären das zwischen 985 und 2749 Euro. Bei Vierpersonenhaushalten liegen die zusätzlichen Kosten zwischen 1818 und 5074 Euro.