Bekifft am Steuer? Neues Gesetzesvorhaben erntet massive Kritik

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Cannabis am Steuer: Bundestag diskutiert über neues Gesetz - Autoclub äußert Bedenken
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem neuen Gesetzesentwurf: künftig könnte am Steuer ein THC-Wert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blut erlaubt sein.
Cannabis am Steuer: Bundestag diskutiert über neues Gesetz - Autoclub äußert Bedenken
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der Bundestag arbeitet derzeit an einem weiteren Cannabis-Gesetzesentwurf: demnach soll es einen neuen THC-Grenzwert beim Autofahren geben. Ein Autoclub äußert jedoch Bedenken.

  • Nach Legalisierung: Welche Cannabis-Regeln gelten im Auto?
  • Bundestag arbeitet an neuem Gesetzesentwurf
  • Autoclub äußert Bedenken

Seit dem 1. April 2024 ist der Konsum von Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert. Dabei gibt es einige Regeln und Grenzwerte zu beachten - etwa beim Autofahren

"Wer unter der Wirkung von Cannabis steht, fährt nicht"

Bislang hat sich in der Rechtssprechung ein erlaubter Wert von 1,0 Nanogramm THC (Tetrahydrocannabinol) pro Milliliter Blut etabliert. Der Bundestag feilt derzeit an einem Gesetz, das den erlaubten Grenzwert des Stoffes deutlich nach oben schrauben könnte. Laut dem aktuellen Entwurf soll die Grenze bei 3,5 Nanogramm liegen.

Dieses Vorhaben stößt allerdings auf Kritik, es gibt Sicherheitsbedenken. "Die Erhöhung darf nicht den Eindruck erwecken, es sei unbedenklich, unter Cannabiseinfluss Auto zu fahren", warnt Holger Küster, Geschäftsführer des Automobil-Club Verkehr (ACV). 

Der Konsum von Cannabis wirke sich zudem auf die Reaktionszeit und die Aufmerksamkeit aus - was im Straßenverkehr schnell fatale Folgen nach sich ziehen könne. "Unabhängig vom Grenzwert brauchen wir ein klares Signal: Wer unter der Wirkung von Cannabis steht, fährt nicht", lautet daher das klare Fazit des ACV. Einen ähnlichen Standpunkt vertritt unter anderem auch der ADAC, wie unlängst das Nachrichtenportal inRLP. de berichete

Cannabis am Steuer: Keine Änderung für Fahranfänger geplant 

Für Fahranfänger soll der THC-Grenzwert bislang übrigens nicht angehoben werden. Die Grenze bleibt vorerst bei 1,0 Nanogramm THC - eine sinnvolle Entscheidung, findet der ACV. Junge Leute hätten oft noch wenig Erfahrung im Straßenverkehr und seien sich ihrer eingeschränkten Fahrtüchtigkeit nach Cannabis-Konsum oft nicht bewusst, heißt es.

Um für mehr Aufklärung zu sorgen, hat die Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas" des Verkehrsministeriums eine Präventionskampagne ins Leben gerufen. Unter dem Motto #dontdrivehigh wird über die Risiken und Gefahren des Cannabis-Konsums im Straßenverkehr aufgeklärt.