Schließungswelle an der Ostsee: Luxus-Hotels und Gaststätten betroffen
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Samstag, 13. Dezember 2025
Der Tourismus an der Ostsee steckt in der Krise: Betriebe machen dicht, die Arbeitslosigkeit steigt, Traditionshäuser verschwinden - die Gründe sind vielfältig.
Die Ostseeküste steht vor einem Wendepunkt: Hotels und Restaurants, die jahrzehntelang Urlauber aus aller Welt begeistert haben, müssen schließen. Die touristischen Regionen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein kämpfen mit sinkenden Gästezahlen, steigenden Betriebskosten und einem unberechenbaren Wetter – der Sommer 2025 war geprägt von Regen und kühlen Temperaturen.
Selbst prominente Betriebe wie das "Usedom Palace" oder der "Scheelehof" in Stralsund haben aufgegeben. Die einst strahlende Tourismusregion droht seinen Platz als beliebte Urlaubsdestination zu verlieren.
Umsatz eingebrochen: Immer mehr Hotels und Lokale an der Ostsee dicht
Immer mehr Hotels und Restaurants an der Ostseeküste stehen vor dem Aus. Die Gründe für die Schließungen sind vielfältig, doch eines ist klar: Die Tourismusbetriebe in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kämpfen mit einer immensen wirtschaftlichen Krise.
In den Lübecker Nachrichten erklärte Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Mecklenburg-Vorpommern (DEHOGA MV): "Im Vergleich zu 2019, also vor Corona, sind die Umsätze im ersten Halbjahr 2025 um 17,4 Prozent eingebrochen." Die gestiegenen Kosten für Mieten, Energie und Lebensmittel sowie die Kaufzurückhaltung der Menschen, die nun auch beim Urlaub und Restaurantbesuchen sparen, setzen den Betrieben massiv zu.
Axel Strehl, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands von Schleswig-Holstein (DEHOGA SH), beschreibt die Situation in der Bild-Zeitung ähnlich dramatisch: "So ein schlimmes Jahr habe ich noch nicht erlebt." Die Auswirkungen der Krise sind in beiden Bundesländern spürbar und betreffen insbesondere Familienbetriebe, die seit Jahrzehnten Teil der regionalen Identität sind.
Schließungswelle trifft auch Traditionshäuser - Besonders betroffene Regionen
Die wirtschaftliche Lage hat auch prominente Hotels und Restaurants an der Ostseeküste in die Knie gezwungen. In Stralsund musste das traditionsreiche Hotel und Restaurant "Scheelehof", ein Wahrzeichen der Stadt, schließen. Auf der Insel Usedom, einem der bekanntesten Touristenziele der Region, mussten gleich mehrere Traditionsbetriebe schließen. Darunter ist auch das renommierte Hotel "Usedom Palace" in Zinnowitz, ein 5-Sterne-Hotel mit einer 125-jährigen Geschichte. Laut einem Bericht von Ostsee-Zeitung handelt es sich bei vielen der betroffenen Betriebe um langjährige Familienunternehmen. Solche Schließungen sind besonders schmerzlich, da sie nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch den Charme der Region gefährden.
Auch auf der Insel Rügen, einem weiteren touristischen Hotspot der Ostsee, ist die Lage besorgniserregend. Die Arbeitslosenzahlen in der Tourismusbranche stiegen hier im Vergleich zum Oktober 2025 um 19,3 Prozent, wie die norddeutsche Online-Nachrichtenplattform Moin.de berichtet. Der Rückgang der Touristen, der unter anderem durch schlechtes Wetter und die gestiegenen Preise verursacht wurde, hat viele kleinere Gaststätten und Hotels dazu gezwungen, ihre Türen dauerhaft zu schließen.