Auf dem Thron der am meisten überschätzten Sehenswürdigkeiten Deutschlands: Der Checkpoint Charlie in Berlin wird seinen Ansprüchen laut Google-Bewertungen nicht gerecht.
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Das Hofbräuhaus in München ist laut der Analyse eine weitere Touristenfalle. Die Speisen und Getränke seien unverhältnismäßig teuer, es wäre zu voll und zu laut.
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Brandenburger Tor
Mit dem Brandenburger Tor hat es eine weitere Berliner Hauptattraktion ins Ranking geschafft.
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Das Schloss Neuschwanstein im Morgenlicht. Laut Google-Bewertungen sei das Innere des Schlosses bei weitem nicht so imposant, wie von außen.
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Sonne über Berlin
Das Brandenburger Tor und der Fernsehturm sind im Gegenlicht der aufgehenden Sonne zu sehen. Beide Status-Symbole seien laut der Preply-Analyse unspektakulär.
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East Side Gallery Berlin
Die East Side Gallery in Berlin ist ein weiteres Wahrzeichen Berlins. Hier würden zu viele Menschen und der anliegende Autoverkehr stören.
Je größer die Erwartung, umso größer die Enttäuschung: Deutschlands berühmte Sehenswürdigkeiten locken Reisende aus aller Welt ins Land. Wir zeigen dir, welche deutschen Sehenswürdigkeiten bei Touristen am schlechtesten abschneiden.
Touristenfallen in Deutschland: diese 8 bekannten Sehenswürdigkeiten werden ihren Ansprüchen nicht gerecht
Google-Bewertungen unter die Lupe genommen: Analyse einer Online-Plattform ergibt Ranking mit den am meisten überschätzten Sehenswürdigkeiten des Landes
Massen-Abfertigung in Berlin, München und dem Schwarzwald: Hier sind die größten Touristenfallen Deutschlands
Die schönen Bilder auf Instagram und in den Reiseführern lassen Menschen auf der ganzen Welt von einer Reise an bestimmte Orte träumen. Doch wie es bei großen Attraktionen oft der Fall ist, zeigt sich das wahre Gesicht erst am Urlaubsziel – auch bei den Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Denn vor Ort entpuppt sich so manche Attraktion als Touristenfalle. Menschenmassen, Müll, lange Warteschlangen, überhöhte Preise, Taschendiebe oder einfach nur Langeweile führen oft dazu, dass die Erwartungen von Reisenden bitter enttäuscht werden. Eine neue Analyse der Sprachlernplattform Preply enttarnt nun die schlimmsten Reiseziele. Dazu wurden die Online-Bewertungen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten unter die Lupe genommen und nach deren Grad der Enttäuschung und Überbewertung analysiert.
#1: Auf dem Thron der deutschen Touristenfallen: Checkpoint Charlie in Berlin
Den traurigen Spitzenplatz im Ranking der schlimmsten Touristenfallen belegt der Checkpoint Charlie in Berlin. Keine andere Attraktion in Deutschland wird häufiger als Touristenfalle kritisiert als der ehemalige Grenzübergang zwischen Ost- und West-Berlin. 1425 Bewertungen raten von einem Besuch ab.
Der Checkpoint Charlie war während des Kalten Kriegs ein berühmter Grenzübergang in der Mauer zwischen Ost- und West-Berlin. Der Name leitet sich vom Internationalen Buchstabieralphabet ab (Alpha, Bravo, Charlie). Nach dem Grenzübergang Helmstedt-Marienborn (Alpha) und Dreilinden-Drewitz (Bravo) war der Checkpoint Charlie der dritte von den Alliierten (in dem Fall Sowjets und US-Amerikaner) genutzte Kontrollpunkt in und um Berlin.
Obwohl die Geschichte hinter dem Grenzübergang sehr beeindruckend ist, waren 1.425 der von Preply analysierten Bewertungen von der Sehenswürdigkeit selbst nicht beeindruckt. Die Bewertungen reichten von "überbewertet", "enttäuschend" bis "Touristenfalle". Kritikpunkte waren, der Checkpoint Charlie sei klein, enttäuschend und überfüllt.
#2: Laut, unfreundlich, teuer: Das Hofbräuhaus in München
Den nicht weniger traurigen zweiten Platz belegt das Hofbräuhaus in München. Das berühmte Brauhaus aus dem 16. Jahrhundert, welches Gäste auf über 3 Ebenen empfängt, wirbt mit traditionellem Essen, Musik-Shows und guter Stimmung.
Im Herzen von München gelegen, ist die berühmte Bierhalle schon 1589 gegründet worden. Ursprünglich als Brauerei für den bayerischen Hof gedacht, entwickelte es sich zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Touristen.
Zwar wird die Atmosphäre der legendären Gaststätte in vielen Rezensionen als „unterhaltsam“ beschrieben. Doch das hielt 943 Rezensenten nicht davon ab, eine negative Bewertung zu hinterlassen. Der Service sei unfreundlich, die Geräuschkulisse zu laut und die Preise zu hoch.
#3: Märchenhafter Urlaub im Schloss Neuschwanstein
Auch die drittplatzierte Attraktion ist weltweit bekannt: das Märchenschloss Neuschwanstein in Bayern. Der schöne Ausblick auf das historische Gemäuer begeistert die meisten Besucherinnen und Besucher. Doch vom Innenraum zeigen sich nur wenige beeindruckt.
421 Touristinnen und Touristen äußern sich bei Google enttäuscht. Doch warum? Die Bewertungen lassen darauf schließen, dass nach dem Eingang wenig Märchenhaftes wartet. Während viele vom atemberaubenden Anblick des Schlosses schwärmen, zeigen sich einige vom Besuch der Innenräume weniger beeindruckt.
Da nur wenige Räume zugänglich sind, kann der Rundgang für manche Reisende zur Enttäuschung werden, heißt es in der Auswertung der Preply-Umfrage.
#4: Das Brandenburger Tor in Berlin
Das Brandenburger Tor ist ein Muss für jeden Berlin-Besucher. Kaum eine andere Sehenswürdigkeit ist auf so vielen Touristen-Selfies wie das große Sandsteintor im Herzen Berlins.
Einst war das Tor ein Mahnmal der Teilung, denn es befand sich nach dem Bau der Berliner Mauer im Sperrbereich und war weder für Menschen aus dem Osten noch dem Westen zu besuchen. Nach der Wende ist das Tor zum Symbol der deutschen Einheit geworden.
Dass das Brandenburger Tor ein wichtiges Symbol für die deutsche Wiedervereinigung ist, wird von kaum jemandem bezweifelt. Allerdings wird in 217 Rezensionen am Status einer Sehenswürdigkeit gezweifelt. Denn: Zu erleben gibt es am Brandenburger Tor nicht viel. Das Wahrzeichen sei vielmehr „ein reines Fotomotiv“, das – immerhin – vor allem abends schön anzusehen sei.
#5: Der Alexanderplatz in Berlin
Schon immer war der Alexanderplatz einer der lebendigsten Plätze Berlins. Hier finden sich dutzende Geschäfte, Kinos und Restaurants. Außerdem sind von hier aus viele weitere Sehenswürdigkeiten in Laufnähe erreichbar. Berlins größter und bekanntester Platz selbst wird jedoch oftmals als enttäuschend empfunden.
Zwar gebe es Restaurants und Cafés, doch die Atmosphäre sei „nicht besonders beeindruckend“ und die Gegend „heruntergekommen“, heißt es in 112 Google-Rezensionen.
Eine graue Betonwüste unter dem Fernsehturm: So sehen viele Menschen den Alexanderplatz in Berlin. Die Erwartung eines pulsierenden Knotenpunktes wird nur bei wenigen Menschen erfüllt.
#6: Die East Side Gallery in Berlin
Mit der East Side Gallery hat es eine weitere Hauptattraktion Berlins unter die größten Touristenfallen des Landes geschafft. Die Berliner East Side Gallery gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Das Reststück der Berliner Mauer zieht dank Künstlerbemalung Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an.
Die Google-Bewertungen zeigen jedoch, dass viele Besucherinnen und Besucher mit der Sehenswürdigkeiten unzufrieden sind. Insgesamt äußerten sich aktuell über 100 Menschen unzufrieden. Enttäuschend sei vor allem, dass die Straße an der Mauer durch den Auto-Verkehr sehr laut sei, der Gehweg dreckig ist und es übel riechen würde.
Da sich die East Side Gallery an einer sehr belebten Umgebung befindet, würden zudem zu viele Menschenmassen für Stress und Unruhe sorgen.
#7: Die Triberg Wasserfälle im Schwarzwald
Eine ganz besondere Attraktion sind Deutschlands höchste Wasserfälle in Triberg. Schäumend und tosend stürzt das Wasser der Gutach in sieben Fallstufen 163 Meter hinunter ins Tal. Außerdem bieten anschauliche Tafeln über Tiere, Pflanzen und Besonderheiten des Wasserfallgebiets Einblicke in die Region.
Auch wenn die Triberger Wasserfälle die höchstgelegenen Deutschlands darstellen, sind laut Google-Bewertungen Enttäuschungen aufgrund ihrer Höhe selbst vielfach zu finden. Sie seien nicht so hoch wie angepriesen und würden ihren Erwartungen nicht gerecht werden.
Zudem seien aufgrund touristischer Gruppen aus aller Welt zu viele Menschen gleichzeitig in dem Natur-Paradies. Der Charme würde dementsprechend durch den Massen-Tourismus an den Wochenenden verloren gehen, so die Analyse.
#8: Der Berliner Fernsehturm
Mit dem Berliner Fernsehturm hat es eine vierte Sehenswürdigkeit aus Berlin unter die größten Touristenfallen Deutschlands geschafft. Der berühmte Turm bietet ein Rundum-Restaurant und mit dem höchsten Punkt der Stadt eine imposante Aussicht. Der 1969 eröffnete Gigant gilt als Wahrzeichen der Stadt, denn er bildet mit seiner typischen Silhouette alle anderen Bauten Berlins.
Problematisch ist bei den Besuchern jedoch bereits die Wartezeit vor dem Fernsehturm. Diese kann nämlich, je nach Wochentag und Saison, schon mal schnell länger als eine Stunde dauern. Wer dieser Hürde und den Berliner Witterungen trotzt, stehe dann schnell vor dem nächsten Problem: einer Eintrittsgebühr von aktuell 25 Euro.
In der Kuppel angekommen, würden sich viele Besucher über zu viele Menschen ärgern und das Restaurant sei zu teuer, das Personal oftmals unfreundlich und man hätte lange Wartezeiten auf das Essen. Auch wenn du dich mit der bis zu 80 Kilometer weiten Aussicht belohnen kannst, hat der Besuch meist einen faden Beigeschmack.
Unser Tipp: Die genannten Urlaubsregionen bieten trotz der gelisteten Touristenfallen überaus viele alternative Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, welche eine Reise einzigartig machen können. Gerade in den angesprochenen Orten bieten sich tolle Ausflüge an, die für die gesamte Familie geeignet sind. Ob zur Haupt- oder Nebensaison – alle genannten Orte haben ganzjährigen Charme.
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