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Storno-Rückwärtsrolle und neue Sparpreise: Bahn startet Sommeroffensive


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Freitag, 30. Mai 2025

Die Deutsche Bahn kündigt am 28. Mai 2025 eine Sommeroffensive an, bei der Ticketpreise gesenkt, Rabatte erweitert und kundenfreundlichere Stornierungsbedingungen eingeführt werden.
Die Deutsche Bahn startet 2025 eine Sommeroffensive mit neuen Rabatten und der Rückkehr zu kundenfreundlichen Stornierungsbedingungen, um die Nutzung ihrer Fernverkehrszüge zu fördern.


Die Deutsche Bahn hat ihre Sommeroffensive 2025 vorgestellt, die auf eine verstärkte Nutzung ihrer Fernverkehrszüge abzielt. Neben neuen Preisgestaltungen beinhaltet die am Mittwoch, 28. Mai 2025, verkündeten Initiative spezielle Angebote für verschiedene Zielgruppen wie junge Reisende, Senioren und Pendler. Dazu gehört der Super-Sparpreis für Kurzstrecken, der ab dem 15. Juni auf 6,99 Euro gesenkt wird, mit zusätzlichen Rabatten für BahnCard-Nutzer. So können Kurztrips mit einer BahnCard bereits ab 5,24 Euro gebucht werden.

Für junge Reisende unter 27 Jahren wird die MyBahnCard 50 im Sommer günstiger angeboten – statt bisher 79,90 Euro kostet sie nur 49,99 Euro. Damit sparen junge Menschen erheblich bei Flex- und Sparpreisen - ebenso wie Senioren: Bis Ende Mai seien 100.000 zusätzliche Sparpreis-Tickets* erhältlich, und im Juli werde die Senioren BahnCard Plus eingeführt, die exklusive Vorteile wie Freigetränke und Lounge-Zugänge beinhalte.

Deutsche Bahn kündigt große Sommeroffensive 2025 an

Zusätzlich können BahnCard-50-Inhaber bis Ende September einen Mitreisenden zu denselben Rabattkonditionen mitnehmen. Dies ermöglicht Einsparungen von bis zu 120 Euro, beispielsweise auf der Strecke Frankfurt–München. Pendler können vom 15. bis 28. Juni 25 Prozent Rabatt auf Monatskarten im Fernverkehr erhalten, ausgenommen Abonnements. Für Geschäftskunden gibt es im Juli die BahnCard Business 25 Klima zu einem attraktiven Preis, der unterhalb der steuerlichen Sachbezugsgrenze liegt.

Ein weiterer Fokus der Sommeroffensive, die unter der Überschrift "ICE-Fahren ab 6,99 Euro – DB kündigt Preis- und Angebotsoffensive für den Sommer an" liegt auf Flexpreistickets*. Buchungen, die mehr als 28 Tage vor Abfahrt erfolgen, erhalten bis Ende Juli einen Rabatt von 20 Prozent. Damit reagiert die Bahn auf die Nachfrage nach günstigeren, aber flexiblen Reisemöglichkeiten. Hier geht es zu den attraktivsten Angeboten, die die Bahn aktuell anbietet:

Rückkehr zu kundenfreundlichen Stornierungsbedingungen

Im Zuge der Sommeroffensive macht die Bahn nach einem guten halben Jahr auch eine Entscheidung rückgängig, die bei vielen Kunden nicht gut angekommen ist. Auf vielfachen Wunsch kehrt die DB bei den Stornierungen ab dem 15. Juni 2025 zu den alten Bedingungen zurück. Ab diesem Datum können Flexpreistickets* wieder bis einen Tag vor dem ersten Geltungstag kostenlos storniert werden. Diese Entscheidung wurde getroffen, um das Vertrauen der Kunden in das Flexpreismodell zu stärken und die Reiseplanung flexibler zu gestalten.

Die Deutsche Bahn hatte Ende 2024 ihre Stornierungsbedingungen für Flexpreistickets geändert. Kunden konnten ihre Tickets nur bis acht Tage vor dem Reisedatum kostenlos stornieren, danach fiel eine Gebühr von 10 Euro an. Diese Regelung stieß auf Kritik, insbesondere vom Fahrgastverband Pro Bahn, der die Änderungen als zu unflexibel bewertete.

Entsprechend begrüßt der Verband die Rückkehr zu den früheren Bedingungen. Pro Bahn sieht darin eine notwendige Anpassung an die Bedürfnisse moderner Reisender, die zunehmend flexible Buchungsoptionen fordern. Die Rückkehr zur kostenlosen Stornierung bis einen Tag vor der Abfahrt zeige, dass die Bahn auf Kundenwünsche eingeht und an einer besseren Servicequalität arbeitet.

Neuer Rekord im Fernverkehr, aber erneuter Milliardenverlust

Wie das Unternehmen ebenfalls erklärte, habe der Fernverkehr der Deutschen Bahn in den ersten Monaten des Jahres 2025 einen neuen Rekord aufgestellt. Noch nie seien so viele Kilometer mit Fernverkehrszügen zurückgelegt worden wie zwischen Januar und April dieses Jahres. Die sogenannte Verkehrsleistung, also die Kombination aus der Anzahl der Reisenden und deren Reiseweite, stieg laut Bahn-Vorständin Stefanie Berk im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent. Dies bestätige den Trend, dass mehr Menschen die Bahn als klimafreundliches Reisemittel nutzen möchten. Langfristige Investitionen in das Schienennetz sowie digitale Innovationen wie das jüngst angekündigte verbesserte europäisches Buchungssystem sollen dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn gegenüber Flugzeugen und Fernbussen zu erhöhen. Zudem hat die Bahn Strategien ausgearbeitet, um CO₂-Emissionen zu reduzieren.

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Allerdings hat der Staatskonzern laut aktuellen Berichten auch im Jahr 2024 einen Milliardenverlust von rund 1,8 Milliarden Euro verzeichnet. Während die Verluste im Vergleich zu den Vorjahren reduziert wurden, bleibt die finanzielle Lage angespannt. Ein strategischer Fokus liegt auf dem Ziel, bis 2025 zumindest operativ wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Weiteres zentrales Problem ist die mangelnde Pünktlichkeit: Die Verspätungen im Fernverkehr erreichten 2024 einen neuen historischen Tiefpunkt. Ursachen dafür sind unter anderem ein marodes Schienennetz, eine hohe Auslastung sowie zahlreiche Baustellen und Ausfälle. Diese Situation belastet nicht nur die Kundenbindung, sondern auch die Einnahmen der DB. Hinzu kommen Milliardenrisiken im operativen Geschäft, wie interne Planzahlen nahelegen. Diese Risiken erschweren die Umsetzung der geplanten Trendwende.

Die Bundesregierung unterstützt die Bahn mit zusätzlichen Mitteln, um die Infrastruktur im Rahmen des Programms "Starke Schiene" zu modernisieren. Dieses Programm zielt darauf ab, den Schienenverkehr auszubauen, die CO₂-Bilanz zu verbessern und die DB langfristig wirtschaftlich stabiler zu machen. 

Schon gewusst? Zugreisen nach Italien werden künftig einfacher: Reisende können ohne Umsteigen mit dem Turbo-Zug Frecciarossa von München nach Mailand und Rom fahren. Wie Fahrgäste ihre Rechte bei Zugverspätungen oder Störungen geltend machen können, erfährst du hier. Direkt zu Fahrplan und Buchung der Bahn*

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