Ab Herbst 2025: Europaweite Zugtickets bei der Deutschen Bahn einfach buchen

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Der Ticketkauf für grenzüberschreitende Bahnreisen in Europa wird einfacher: Ab Herbst 2025 können Kunden über die Deutsche Bahn Tickets für Nachbarländer direkt online buchen.

Die Deutsche Bahn (DB) plant eine Revolution im internationalen Zugverkehr: Der Ticketkauf für grenzüberschreitende Bahnreisen in Europa soll ab Herbst 2025 deutlich unkomplizierter werden. Die Deutsche Bahn wird dann schrittweise an eine technische Schnittstelle angebunden, die den Verkauf von Tickets für internationale Bahnreisen über ihre Plattformen erleichtert. Bis Ende 2026 sollen Fahrgäste über die DB-App und die Website bahn.de* Tickets für alle großen Bahngesellschaften der Nachbarländer erwerben können.

"Der internationale Fernverkehr boomt", erklärte Michael Peterson, Vorstand der DB Fernverkehr, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und fügt hinzu, dass 2024 ein Rekordjahr mit einem Wachstum von 22 Prozent in diesem Bereich gewesen sei. Mit Einführung des neuen Ticket-Buchungssystems sollen der internationale Zugverkehr noch attraktiver und bequemer gemacht und gleichzeitig die Bahn als klimafreundliche Alternative zum Flugverkehr gestärkt werden. Ein Vergleich der CO₂-Emissionen zeigt, dass Züge deutlich besser abschneiden als Flugzeuge oder Autos. Wer also umweltbewusst reisen möchte, sollte auf die Bahn setzen, um seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Fragmentiertes Bahnnetz erschwert europaweite Reisen

Trotz neuer Verbindungen wie der ICE-Strecke von Berlin nach Paris bleibt das Bahnfahren über Landesgrenzen hinweg eine Herausforderung. Es existiert noch kein einheitliches europäisches Bahnnetz, kritisiert Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter der Grünen.

Besonders der Ticketkauf ist für europäische Bahnreisende oft mühsam: Verschiedene Fahrscheine müssen einzeln erworben werden, und Fahrgastrechte greifen bei verpassten Anschlüssen nicht. Tickets von Wettbewerbern wie Flix werden über die Deutsche Bahn nicht angeboten – laut Gastel aufgrund hoher Provisionsforderungen der DB. Hinzu kommen technische Hürden wie unterschiedliche Stromsysteme und Sprachbarrieren für Lokführer.

Ein europaweites Bahn-Ranking hat kürzlich gezeigt, wie gut die Beförderungsunternehmen in Bezug auf Effizienz und Nachhaltigkeit abschneiden. Das Ergebnis für die Deutsche Bahn und Flixtrain fiel im Vergleich mit anderen europäischen Bahnen wenig ruhmreich ab.

Einheitliche Schnittstelle soll Buchung revolutionieren

Mit der Einführung eines integrierten Buchungssystems, das 22 europäische Bahngesellschaften umfasst, wird es möglich sein, durchgehende Tickets für ganz Europa direkt über die DB-Website oder die App "DB Navigator" zu kaufen. Das neue System heißt Open Sales and Distribution Model (OSDM) und basiert auf einem einheitlichen Ticketstandard, der in Zusammenarbeit mit Partnerbahnen entwickelt wurde.

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Mit ihm haben europäische Bahngesellschaften einen Standard geschaffen, der den Datenaustausch zwischen Bahnen und Vertriebspartnern erleichtert. Ab Herbst 2025 startet die Integration mit den Österreichischen und Schweizer Bundesbahnen (ÖBB und SBB), weitere Partner sollen folgen. Bereits bekannt ist, dass auch Frankreich, Italien und Spanien an das System angeschlossen werden, sodass beliebte Reiserouten wie Paris–Berlin oder Rom–München nahtlos buchbar werden. Kürzlich wurden bereits Direktverbindungen von München nach Mailand und Rom angekündigt, die eine komfortable Fahrt mit dem Frecciarossa beinhaltet. Diese Verbindung spart nicht nur Zeit, sondern bietet auch höchsten Komfort. Entspannt an die Adria reisen wird durch eine neue Bahnverbindung möglich, die die Anreise vor allem zu beliebten italienischen Urlaubsorten erleichtert.

Weitere Länder, die an das neue System angebunden werden, sind die Niederlande, Belgien und Dänemark. Reisende können künftig auch Verbindungen in die skandinavischen Länder wie Schweden und Norwegen einfacher buchen. Zudem werden osteuropäische Ziele wie Polen, Tschechien und Ungarn integriert, was die Planung von Reisen nach Warschau oder Prag deutlich erleichtert.

Durchgehende Tickets für ganz Europa

Neben diesen Ländern werden auch Luxemburg, Slowenien und Portugal Teil des Systems sein. Für Reisende in den Süden Europas ist besonders die Anbindung von Griechenland interessant. Finnland, Irland und das Vereinigte Königreich runden das Angebot ab, sodass fast ganz Europa mit nur einem Buchungssystem abgedeckt wird.

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Ziel ist es, europaweit einheitliche Buchungen zu ermöglichen – etwa für Strecken wie Oslo-Athen oder Warschau-Barcelona. Für Kunden der DB bedeutet dies nicht nur einfachere Buchungsprozesse, sondern auch direkte Preisauskünfte und kombinierte Angebote verschiedener Bahngesellschaften.

Bis Ende 2026 soll das System vollständig eingeführt sein. Langfristig plant die DB nach 2026, das System weiter zu optimieren. Zu den geplanten Erweiterungen gehören zusätzliche Funktionen wie Echtzeitinformationen und vereinfachte Stornierungsprozesse. Gleichzeitig wird das OSDM weiterentwickelt, um den Datenaustausch zwischen den Bahngesellschaften zu verbessern. 

Vor und nach der Ticket-Reform: Fünf beliebte europäische Zugverbindungen im Vergleich

Die Vereinfachungen ab 2025 werden sich in mehreren Bereichen positiv auswirken: Aktuell sind die Kosten für internationale Zugreisen oft durch die Buchung bei verschiedenen Bahngesellschaften intransparent. Mit dem neuen System wird es möglich sein, ein einziges Ticket für die gesamte Strecke zu erwerben, was versteckte Zusatzkosten – etwa Gebühren für separate Buchungen – eliminiert. Die Preise für Sparangebote wie den Super Sparpreis Europa*, die bei 19,99 Euro beginnen, bleiben weiterhin bestehen, wodurch internationale Bahnreisen auch preislich attraktiv bleiben.

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Wir haben verglichen, wie sich die Ticket-Reform auf fünf beliebte europäische Bahnverbindungen auswirkt:  

1. Berlin – Paris

Diese Verbindung ist eines der Highlights im internationalen Bahnverkehr. Seit Dezember 2024 gibt es eine tägliche Direktverbindung, die über Straßburg führt und in etwa 7 Stunden die beiden Hauptstädte verbindet. Die Ticketpreise starten bei 39,99 Euro* (Sparpreis). Vor der Einführung der Direktverbindung war mindestens ein Umstieg notwendig, was die Reisezeit verlängerte und die Attraktivität minderte. Nach Umsetzung der Fahrkartenreform wird der Ticketkauf durch das integrierte Buchungssystem erleichtert, wodurch auch Anschlusszüge in Frankreich – etwa nach Lyon, Marseille oder Bordeaux – einfacher gebucht werden können.

2. München – Amsterdam

Die Verbindung von München nach Amsterdam zählt zu den populärsten Strecken zwischen Deutschland und den Niederlanden. Aktuell erfordert die Route meist mindestens einen Umstieg, etwa in Frankfurt oder Köln, wodurch sich die Reisezeit auf etwa 7,5 Stunden summiert. Ab dem kommenden Jahr könnte eine neue Direktverbindung die Reisezeit auf etwa 7 Stunden reduzieren und den Komfort erhöhen. Die Preise beginnen bei 29,99 Euro (Sparpreis)*.

3. Frankfurt – Brüssel

Diese Verbindung gehört bereits jetzt zu den am besten entwickelten internationalen Strecken. Mehrere Direktzüge pro Tag verbinden Frankfurt und Brüssel in etwa 3 Stunden. Die Tickets sind ab 19,99 Euro (Super Sparpreis Europa) erhältlich*. Bald wird das Angebot um eine neue tägliche Spätverbindung erweitert, was besonders für Geschäftsreisende und Pendler interessant ist.

4. Hamburg – Kopenhagen

Die Verbindung von Hamburg nach Kopenhagen ist eine der wichtigsten Routen zwischen Deutschland und Skandinavien. Derzeit beträgt die Reisezeit etwa 4,5 Stunden, wobei ein Umstieg notwendig sein kann. Spätestens Ende 2026 wird die Verbindung durch die Einführung eines vereinfachten Buchungssystems und optimierte Fahrpläne attraktiver. Die Preise starten bei 28,99 Euro (Sparpreis Europa)*. Diese Verbindung ist besonders bei Touristen beliebt.

5. Berlin – Prag

Direktverbindungen nach Prag bieten eine komfortable Möglichkeit, die tschechische Hauptstadt zu erreichen. Von deutschen Städten wie München, Nürnberg oder Regensburg gibt es zahlreiche direkte Zugverbindungen, die auch Nachtzüge beinhalten. Dabei ist die Strecke Berlin–Prag eine der meistgenutzten Verbindungen ins östliche Europa. Derzeit beträgt die Reisezeit etwa 4 Stunden, und es gibt mehrere Direktverbindungen pro Tag. Die Ticketpreise starten bei 18,99 Euro (Sparpreis Europa)*. Durch die OSDM-Integration des tschechischen Bahnnetzes in das neue Buchungssystem noch einfacher. Zudem soll die Strecke durch modernisierte Züge komfortabler werden.

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Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung von Umstiegen. Strecken wie München–Amsterdam, die derzeit mindestens einen Umstieg erfordern, werden durch neue Direktverbindungen deutlich komfortabler. Dies spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Verlässlichkeit der Reise, da Anschlüsse nicht mehr verpasst werden können. Ebenso wird es auf Strecken wie Frankfurt–Brüssel durch zusätzliche Verbindungen mehr Flexibilität geben.

Die Reisezeit wird durch die neuen Direktverbindungen und optimierte Fahrpläne ebenfalls deutlich verkürzt. Beispielsweise wird die Strecke Berlin–Paris, die bereits jetzt 7 Stunden benötigt, durch bessere Anschlüsse in Frankreich noch effizienter. Gleichzeitig wird das Buchungserlebnis durch die Integration der europäischen Bahnsysteme erheblich verbessert. Reisende müssen nicht mehr mühsam Fahrpläne und Tickets einzelner Bahngesellschaften koordinieren, sondern können ihre gesamte Reise mit wenigen Klicks planen und buchen. Damit wird die Bahn eine deutlich attraktivere Alternative zu Flugreisen, insbesondere auf mittleren Distanzen in Europa.

EU plant zusätzliche Regulierung

Die EU-Kommission will durch einheitliche Buchungs- und Ticketdienste grenzüberschreitende Bahnreisen weiter vereinfachen. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag könnte jedoch einen anderen Standard als OSDM vorschreiben, was Verzögerungen und zusätzliche Kosten für die bereits erfolgte Implementierung bedeuten könnte. Dennoch ist die Deutsche Bahn optimistisch: "Wir wollen das gleiche Ziel wie die EU erreichen", betont DB-Fernverkehr-Vorstand Michael Peterson, auch wenn er vor möglichen regulatorischen Hürden warnt.

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Mit der bevorstehenden Vereinfachung des Ticketkaufs könnte der Bahnverkehr in Europa einen wichtigen Schritt nach vorne machen – auch wenn das Ziel eines vollkommen integrierten Bahnnetzes noch in weiter Ferne liegt.

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