Aktuell jagt ein Preisschock den nächsten. Dies liegt zum einen an der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg - aber auch an den Verbrauchern und den Unternehmen selbst.
Auch im April sind die Verbraucherpreise auf ein Rekordniveau gestiegen. Die Menschen in Deutschland müssen sich vorerst auf anhaltend hohe Teuerungsraten einstellen. Ökonomen rechnen damit, dass sich die Inflation im April nur leicht abgeschwächt hat und weiter über der Marke von 7 Prozent liegt. Im März war die Inflationsrate, angeheizt von massiv gestiegenen Energiepreisen, auf 7,3 Prozent gesprungen. Es war der höchste Stand im wiedervereinigten Deutschland.
In den nächsten Monaten ist leider erstmal keine Entspannung zu erwarten. Die Energiepreise werden zunächst weiter steigen. Aber auch die Lebensmittelpreise ziehen ein gutes Stück an. Dabei sind höhere Lebensmittelpreise oft gar nicht gerechtfertigt.
Höhere Lebensmittelpreise: Darum sind sie nicht immer gerechtfertigt
Preiserhöhungen bei Supermärkten und Discountern werden aktuell mit höheren Kosten für Energie, Logistik und nicht zuletzt den steigenden Herstellerpreisen im Einkauf begründet. Vieles davon ist aber weniger auf einen realen Mangel als auf marktbedingte Preisverwerfungen zurückzuführen, wie unter anderem der BR berichtet.
Aufgrund des Ukraine-Kriegs kann Deutschland beispielsweise kein Getreide, Mais oder Ölsaaten wie Sonnenblumenöl von Russland oder der Ukraine beziehen - Deutschland ist bei der Versorgung mit Getreide jedoch weitgehend autark.
Aber: Der Weizenpreis wird an den internationalen Börsen für Agrarrohstoffe, wie zum Beispiel in Paris gemacht. Wenn dort ein Lieferant wegfällt, steigen weltweit die Preise. Dass in Deutschland Getreide ausreichend vorhanden ist, spielt in diesem Zusammenhang dann keine Rolle.
Preisanstieg beim Speiseöl auch wegen Hamsterkäufen
Beim Sonnenblumenöl sieht es etwas anders aus, denn hier nimmt die Ukraine tatsächlich eine wichtige Sonderrolle ein. Verschärft wird der Mangel in den Regalen aber auch durch das Kaufverhalten der Verbraucher. Sie kaufen aktuell viel mehr Öl und Weizenmehl, als sie tatsächlich benötigen.
Wenn viele Käufer sich so verhalten, verstärkt dies logischerweise die Tendenz zu steigenden Preisen. Außerdem reagieren Händler auf eine solche starke Käufernachfrage mit weiteren Preiserhöhungen.