Die Warnke Vitalstoffe GmbH ruft Calciumcarbonat-Kautabletten zurück. Grund dafür ist krebserregendes Ethylenoxid. Diese Verpackungsgrößen und Bundesländer sind betroffen.
- Warnke Vitalstoffe GmbH ruft Calciumcarbonat-Kautabletten zurück
- Verkauf auch in Bayern
- Krebserregender Stoff führt zu Schwindel, Erbrechen und Kopfschmerzen
Vor allem im Herbst und Winter bieten Nahrungsergänzungsmittel eine gute Möglichkeit, um zusätzliche Vitamine aufzunehmen und einem Mangel vorzubeugen. Wer solche Dosen Zuhause hat, sollte jetzt genau hinschauen. Denn die Warnke Vitalstoff GmbH ruft ihre "Calciumcarbonat 500 mg Kautabletten" in den Verpackungsgrößen 100 und 500 Stück zurück. Der Hersteller kann nicht ausschließen, dass sich in dem Nahrungsergänzungsmittel Rückstände von 2-Chlorethanol befinden.
Hochentzündliches Gas mit süßlichem Geruch
Laut RUHR24 ist Chlorethanol das Abbauprodukt von Ethylenoxid. Das Pflanzenschutz- und Begasungsmittel werde zur Bekämpfung von Bakterien und Pilzen eingesetzt. Ethylenoxid sei ein hochentzündliches Gas und habe einen süßlichen Geruch. Verwendung finde es beispielsweise in Desinfektionsmitteln für Nahrung. Schon des Öfteren habe es Produkt-Rückrufe aufgrund eines erhöhten Wertes der Chemikalie gegeben.
Wer zu viel davon einatmet oder konsumiert, riskiere eine Vergiftung. Zudem gilt der Stoff als krebserregend. Symptome einer Vergiftung können Schwindel, Erbrechen und Kopfschmerzen sein. Weitere Auswirkungen können Krämpfe, Zuckungen und sogar Koma sein. Welche gesundheitlichen Auswirkungen die vom Rückruf betroffenen Tabletten haben, sei nicht bekannt. Der Hersteller mache dazu keine Angaben.
Dennoch ist es wichtig, zu überprüfen, ob man vom aktuellen Rückruf betroffen ist. Zu den problematischen Artikel zählen folgende Tabletten: Calciumcarbonat 500 mg Kautabletten 100 Stück LOT-Nr. 1111220 und 1112220 sowie Calciumcarbonat 500 mg Kautabletten 500 Stück LOT-Nr. 1151220 und 1152220. Verkauft wurden diese Produkte in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.
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Die sogenannte LOT-Nummer ist nach Angaben des Herstellers auf dem Boden der Dose zu finden. Wer einen dieser Codes dort entdeckt, sollte das Produkt nicht weiterverwenden. Stattdessen sollen Verbraucher Kontakt zum Händler aufnehmen, bei dem sie das Produkt gekauft haben. Über diese Stelle würde dann auch die Rückerstattung des Kaufpreises ablaufen.
Offiziell macht Warnke Vitalstoffe GmbH allerdings keine Angaben darüber, bei welchen Händlern die problematischen Nahrungsergänzungsmittel erhältlich waren. Nach Recherchen von RUHR24 bieten aber einige Online-Apotheken diese oder ähnliche Produkte an. Dazu gehören beispielsweise die „Shop Apotheke“ und „Doc Morris“.